Die AOK Bayern hat den Hausarztvertrag gekündigt – fristlos. Aha. Und? Betrifft mich das? Beträfe mich das, wäre ich AOK-Versicherte, was ich aus gutem Grund nicht bin? Für die Patienten hat der Frontenkrieg keine keine Auswirkungen, beschwichtig die Krankenkasse. Logisch nicht, möchte ich zustimmen, denn was man als Arztkunde eigentlich von dem Hausarztmodell haben soll, ist mir bis heute schleierhaft. Man verpflichtet sich, 12 Monate lang zu einem vorher benannten, am Programm teilnehmenden Arzt zu gehen, der wiederum die Koordination der Leidenswege respektive Überweisung zu Fachärzten vornimmt und dafür 18 Prozent mehr Geld bekommt. Was bekommt der Patient? Vielleicht muss ich die Frage um ein Wörtchen ergänzen: Was bekommt der Patient mehr als wenn er nicht an diesem Programm teilnimmt? Ich werde koordiniert und überwiesen, fühle mich gut betreut oder eben auch nicht – und bei alldem erfreue ich mich freier Arztwahl. Ganz programmlos.
Programmlose AOK-Patienten
Autor des Artikels : Latrinum
Zum Original-ArtikelPolemisches, Zynisches, Nachdenkliches, Lustiges und manchmal sogar Intelligentes zu allem, was so angespült wird.