professionelles stalking scheint sich zu einem einträglichen geschäftsmodell entwickelt zu haben. die kalifornische HR-agentur „social intelligence“ bietet seit dieser woche ein tool an, das alle informationen aggregiert, die über eine beliebige person im internet mehr oder weniger frei verfügbar sind. laut selbstauskunft der agentur kann sich ein personalverantwortlicher damit ein „integres und umfassendes bild“ über einen bewerber machen – notfalls noch bevor dieser seine bewerbungsmappe eingereicht bzw. gemailt hat.
dabei betont die agentur, immer ergebnisoffen zu arbeiten, so dass positive und negative ergebnisse und deren folgen für die mitarbeiter und bewerber resultieren können. wie realistisch der erste fall ist, ist schwer zu beurteilen. ich vermute jedoch, dass ein misstrauischer arbeitgeber, der seine mitarbeiter ausspionieren lässt, kaum dazu neigen wird, ein lob für das ehrenamtliche engagement seines praktikanten im taubenzüchterverein auszusprechen. die erkenntnisse aus der spitzel-affäre um lidl zeigen, dass das arbeitsklima meist längst zerstört ist, wenn unternehmen zu solch drastischen kontroll-maßnahmen greifen.
in deutschland ist die gesetzeslage erst kürzlich verschärft worden. bundesinnenminister de maiziere hat durchgesetzt, dass chefs ihre mitarbeiter nicht mehr auf basis von einträgen bei twitter, myspace und co. bewerten dürfen – weiter erlaubt bleibt aber das googlen der untertanen.
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