Stirnband und Stirnlampe in einem? Ja, das gibt es! Wir zeigen, was die Teile im Bergsport drauf haben.
Was LUMA verspricht
LUMA ACTIVE – das sind Mützen und Stirnbänder mit integrierter LED-Beleuchtung. Die, wie wir finden, ziemlich geniale Idee hatten Florian und Wolfgang, zwei Visionäre aus Graz. Die beiden gründeten bald ihr eigenes Startup „LUMA enlite“ und produzieren ihre Produkte seitdem regional in Österreich (Elektronik) und Deutschland (Textilien). Einer der Hauptgründe, warum wir LUMA unbedingt testen wollten.
Der Hersteller verspricht:
- Optimale Sicht dank drei unterschiedlicher Leuchtstufen
- Erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr durch rote Rücklichter
- Einfache Bedienung mit einem Taster
- Einfacher Ein- und Ausbau des LED-Systems
- Wiederaufladbarer Akku mit integriertem Mikro-USB
- Wasserfestes und solides Gehäuse
- Schützendes Design, mit dem du Wind und Wetter trotzt
Wann wir LUMA verwenden
Die Einsatzgebiete der LUMA sind so vielfältig wie der Sport selbst. Wir verwenden die Stirnbänder gerne für Abendwanderungen, auf Hüttenübernachtungen, zum Zelten, oder wenn wir bei Bergtouren mal vor Sonnenaufgang aufbrechen müssen. Auch zum Laufen nach Feierabend eignen sich die Lampen super. Durch das Rücklicht fühlt man sich auch in der Stadt und im Straßenverkehr sicher.
Bedienung – kluges Konzept
Die Kontrolle der Beleuchtung erfolgt über ein Bedienelement, das zusammen mit dem Akku am Hinterkopf liegt. Anders als bei gewöhnlichen Stirnlampen also, die ihre Bedienelemente meist vorne haben. Was ich immer als extrem störend empfunden habe. Bei der LUMA ACTIVE muss man nicht andauernd an seiner Stirn herumfummeln und die Lampe wieder zurechtrücken. Die Bedienung erfolgt über leichten Druck gegen den Hinterkopf. Verrutschen? Fehlanzeige!
Die Bedienung ist zu Beginn eine leichte kognitive Herausforderung. Hat man das Bedienkonzept aber einmal verinnerlicht, funktioniert es ganz einfach: Indem man lange (drei Sekunden) drückt, schaltet sich die Lampe ein oder aus. Drückt man kurz (eine Sekunde), wechselt das System zwischen den Leuchtstufen des Frontlichts. Durch mittellanges Drücken schaltet man die Rückleuchte ein. Dabei blinkt der Strahler vorne kurz auf, um die Info zu geben, dass das Rücklicht erfolgreich eingeschaltet wurde. Hier gibt es zwei Leuchtstufen: durchgehend rotes Licht oder Blinklicht.
Unklar war mir zunächst, woher ich wissen sollte, wie lange der Akku noch reicht. Nachdem ich die Bedienungsanleitung ordentlich studiert habe, löste sich auch dieses Problem. Wenn der Ladestand während der Nutzung unter 50 Prozent fällt, blinkt die vordere LED für einige Sekunden, um den Träger zu warnen. Sind nur noch 25 Prozent des Akkus übrig, schaltet das System automatisch auf die schwächste Lichtstufe, um Energie zu sparen. Genial!
Auch den Akkustand kann man ganz ohne Display abfragen. Nach dem Einschalten wird am hinteren Bedienelement für drei Sekunden der Ladestand angezeigt. Es leuchten entweder 1, 2, 3 oder alle 4 (voll geladen) roten Rücklichter.
Man sieht also, die Jungs haben sich bei der Entwicklung wirklich etwas gedacht. Wir sind ziemlich begeistert davon, wie viele Funktionen sie in dieses eigentlich einfache Produkt gesteckt haben.
Tragekomfort – drückt nicht, wackelt nicht
Entgegen der Befürchtung, dass das LED-System und der Akku unangenehm auf die Stirn und in den Nacken drücken könnten, ist das Stirnband überraschend angenehm zu tragen. Kein Drücken, kein Ziehen, kein Spannen. Das Band liegt angenehm an, sitzt nicht zu fest, aber auch nicht zu locker. Die Lampe ist an der Hinterseite leicht gewölbt und passt sich so perfekt an die Stirn an.
So sammelt die LUMA ACTIVE bereits den ersten Punkt gegen herkömmliche Stirnlampen. Es wackelt und verrutscht nichts und man muss das Licht auch nicht ständig wieder zurechtrücken, wenn man sich mal etwas ungestümer bewegt.
Der Mikrofaserstoff ist an der Außenseite leicht wasserabweisend, innen etwas aufgeraut und fühlt sich dadurch sehr flauschig an. Ich habe das Band während einer fünfstündigen Skitour auf die Granatspitze, bei der der Wind ordentlich geblasen hat, als Kälteschutz verwendet. Fazit: Auch bei Wind und Kälte bleiben die Ohren warm.
Leuchtkraft – genügend Sicht beim Wandern
Die LUMA besitzt vorne drei Leuchtstufen mit 25, 60 und 122 Lumen und leuchtet im stärksten Modus etwas über 30 Meter weit. Zusätzlich kann ein rotes Rücklicht zugeschaltet werden, was besonders bei Nachtläufen und Radausflügen in der Stadt eine gewisse Sicherheit gibt.
Je nachdem, welche Leuchtstufe man verwendet und ob man das Rücklicht benötigt, liegt die Akkulaufzeit zwischen drei und 15 Stunden. Wir haben die Stirnbänder bisher bei zwei Nachtwanderungen in abwechselnden Modi verwendet, bei denen wir jeweils um die vier Stunden unterwegs waren. Aufladen mussten wir die Akkus bis jetzt noch nicht.
Für unsere Anforderung reicht die Leuchtkraft vollkommen aus. Sogar mit der kleinsten Stufe haben wir uns während einer Nachtwanderung auf den Vormauerstein am Wolfgangsee völlig sicher gefühlt. In völliger Dunkelheit haben wir uns selbst auf der ausgesetzten Passage kurz unterhalb des Gipfels gut zurecht gefunden und die Stelle flott überklettert. Da die Lampe nicht wackelt, bleibt das Licht immer schön auf dem Weg. Sicheres und schnelles Gehen ist dadurch auch im Dunkeln möglich.
Verarbeitung – hochwertig und raffiniert
Besonders punkten konnte LUMA bei uns durch die hochwertige Verarbeitung des Produkts. Das LED-System ist raffiniert in den Stoff integriert. Der Akku enthält gleichzeitig alle Bedienelemente und ist am Hinterkopf in das Band eingearbeitet. Vom Akku führt ein Kabel über die Seite nach vorne zur eigentlichen Leuchteinheit. Rund um die Lampe wurde der Stoff leicht verstärkt, damit diese fest verankert ist und nicht nach vorne durchrutscht.
Eine kleine Aussparung in der Naht an der Innenseite des Stirnbandes ermöglicht, dass der Akku mittels Ladekabel geladen werden kann, ohne den Akku herausnehmen zu müssen.
Dort wo das Rücklicht eingesetzt ist, wurde ein weißer Stoff verwendet, damit das Licht durchscheinen kann.
Design – schlicht aber funktionell
Das Design wurde natürlich an die Verwendungszwecke angepasst und ist so gestaltet, dass das LED-System perfekt mit dem Band verschmilzt. An der Seite wurde der Schriftzug von LUMA aufgedruckt.
Stirnband und Mützen sind in fünf Farben erhältlich: schwarz, grau, grün, rot und blau. Die Farben wirken cool und passen zu den aktuellen Farben der anderen Outdoor-Marken. Dadurch lässt sich das Band für Modebewusste auch gut kombinieren.
Bisher gibt es allerdings nur einen Schnitt. Das Design ist also noch ausbaufähig. Ich persönlich finde Stirnbänder schöner, die an den Ohren nicht so weit nach unten gehen. Dass das Band nicht überall gleich breit ist, hat aber auch Vorteile: die Ohren bleiben schön warm, es zieht kein Wind von unten herein und gleichzeitig bleibt das Gesicht vom Stoff frei. Laut Luma wird aber schon an einem gerade geschnittenen Design gearbeitet.
Pflege
LED-System und Stirnband sind komplett voneinander trennbar. Die Lampe und den Akku kann man durch die raffinierte Verarbeitung schnell vom Textil separieren und das Stirnband in der Waschmaschine im Fein- oder Wollwaschgang waschen.
Fazit
LUMA erfüllt überzeugend alles, was es verspricht. Leider können wir das Stirnband nicht mit unseren Kletterhelmen kombinieren, da die LED-Lampe und der Akku nicht unter den Helm passen und es das Band so ins Gesicht und direkt vor die Augen drückt. Außerdem ist uns das Stirnband an sehr warmen Sommertagen sicher auch in der Nacht zu warm.
Bleibt bloß noch die Preisfrage. Das Stirnband inklusive LED-Set und Ladekabel bekommst du für 119 €. Ein Preis, der anfangs hoch erscheint. Bedenkt man aber, dass man für ein gutes Sportstirnband zwischen 20 und 30 € bezahlt und eine wiederaufladbare Stirnlampe mit 120 Lumen rund 60 € kostet, erscheint der Preis schon gerechtfertigt. Vor allem, weil die LUMA ACTIVE um einiges leichter als vergleichbare Stirnlampen ist und sehr viel Entwicklungsarbeit in dem Produkt steckt.
Wir haben von LUMA für Testzwecke zwei Stirnbänder kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Unser Testurteil beeinflusst das natürlich nicht. Solltet ihr noch Fragen haben, die wir hier nicht beantworten konnten, meldet euch gerne. Wir werden euch gerne Infos zukommen lassen.
Besonders freut uns, dass es noch Unternehmen gibt, die wie LUMA auf regionale Produktion setzten – im „Made-in-China-Zeitalter“ keine Selbstverständlichkeit mehr.
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