Produkttest: Hochwertiger Insektenschutz als Bausatz

Von Heimwerkerblog


Kaum wird es warm, kommen die Plagegeister wieder hervor und es wird Zeit, die Fenster wieder mit den Insektenschutzgittern zu schützen. Für unsere großen Fenster an den Schlafzimmern, Bad und Küche haben wie uns direkt nach dem Einzug ein paar “preiswerte” Gitter gegönnt. Die funktionieren. Aber so richtig gepasst haben sie nie. Sie liegen nicht dicht an den Fensterrahmen an und wenn der gemeine Moskito es will, dann findet er den Spalt und schleicht sich ins Haus. Aber am meisten genervt hat mich, dass wir für unsere kleinen Fenster am WC oder oben im Spitzboden bisher keine Gitter gekauft haben. Und gerade im Dachboden, wo wir im Sommer eigentlich immer beide Giebelfenster auf Kipp haben, damit es nicht zu warm wird, stehen den Mücken damit Tür und Tor offen.

Fertig eingebauter Insektenschutz © Matthias Blaß

Das wollte ich dieses Jahr auf alle Fälle ändern. Und vor allem wollte ich endlich was Hochwertiges kaufen und nicht wieder diesen Baumarktkram, dem man den Preis einfach anmerkt. Ich habe daher einfach mal nach passendem, hochwertigen Material gesucht und bin dabei auf den Insektenschutz Bausatz von TEOFIX gestoßen. Die liegen preislich zwar über den Billigangeboten der Baumärkte aber durchaus auf dem Niveau von bekannten Marken wie tesa und Co.

Die Beschreibung der verbauten Materialien klang zunächst sehr gut: Starke Alu-Profile, Winkel und Schrauben aus Edelstahl und im Lieferumfang sollte auch entsprechendes Montagematerial beiliegen. Ich habe also einfach mal die Probe aufs Exempel gemacht und vier TEOFIX-Boxen der Größe 2 (Abmessungen 800 x 1000 mm) bestellt.

Die Bausatz-Box: Alles drin was man braucht

Die Bausätze kamen sauber verpackt schon nach 2 Tagen Lieferzeit per Post. Ab 100 € Warenwert ist der Versand kostenfrei. Und gegen einen kleinen Aufschlag von 2 € ist die Zahlung auch auf Rechnung möglich.

Lieferumfang der TEOFIX Bausätze © Matthias Blaß

In den Paketen war alles enthalten, was versprochen wurde:

  • 4 sehr stabile und breite Aluleisten, jeweils einseitig bereits auf Gehrung geschnitten
  • 4 Eckverbinder-Winkel
  • jede Menge Schrauben und Muttern aus Edelstahl
  • 1 Gummikeder zum Befestigen des Fliegengitters
  • 1 Bürstendichtung
  • 1 Kedereinroller
  • 1 Gitter aus Fiberglas
  • 2 Grifflaschen
  • 4 Winkellaschen zum Einklemmen aus Edelstahl
  • 1 Innensechskant
  • 1 Gehrungslade (auch als Bohrschablone)
  • 1 Montageanleitung (in Deutsch !)

Übrig gebliebenes Material © Matthias Blaß

Beim Sortieren der Einzelteile fiel mir auf, dass einige Schrauben und Muttern zu viel geliefert wurden. Das ist selten, denn in der Regel fehlt eher etwas als dass Einzelteile übrig bleiben. Bei TEOFIX waren aber von allen Schrauben und Muttern 1-2 mehr im Paket als benötigt. Da kann ruhig mal eine ins Nirwana verschwinden. Auf einen Innensechskant hätte ich zwar verzichten können, aber nicht jeder hat einen in der passenden Größe in der Werkstatt. Den Kedereinroller kann man aber sicher noch anderweitig verwenden. Der liegt gut in der Hand und ist sehr stabil.

Wieviele Stechmückenarten gibt es in Deutschland?

Das Bernhard-Nocht-Institut (BNI) für Tropenmedizin in Hamburg hat in Kooperation mit anderen Einrichtungen eine Mückenkarte für Deutschland entwickelt. In ihr wird erfasst, welche Stechmücken wo und in welcher Häufigkeit verbreitet sind. Bislang sind in Deutschland 48 Arten bekannt. Quelle: N24

Profi-Insektenschutz zum selber bauen

Was ich sehr gut fand, war die beigefügte Gehrungslade aus Alu. Gehrungen sind ja immer so eine Sache, wie ich hier schon mal beschrieben hatte. Umso besser, dass gleich eine passende Hilfe beigefügt war. In der Montageanleitung ist auch alles sehr gut und nachvollziehbar beschrieben.

Profilführung in der Gehrungslade © Matthias Blaß

Toll an der Gehrungslade sind vor allem folgende Details:

  • Das Rahmenprofil wird einfach in eine Feder geschoben und erhält dadurch eine Fixierung.
  • Mit einer Schraube an der Unterseite der Lade wird das Profil zusätzlich fixiert.
  • Durch eine seitliche Kante liegt die Lade sehr gut an der Werkbank an, was beim Sägen hilft.
  • Die Gehrungslade dient gleichzeitig als Bohrschablone für die Eckverbinder.

Rahmenprofile ausmessen und zuschneiden

Gehrung mit der Lade herstellen © Matthias Blaß

Als erstes mussten nun die Profile auf das passende Maß zugeschnitten werden. Dazu hatte ich mir von der TEOFIX-Webseite das Aufmaßblatt heruntergeladen, das es für Kunststoff- oder Holzfenster gibt. Damit kann man eigentlich nichts falsch machen, denn es ist genau ersichtlich, welche lichten Maße man am Fenster messen muss, damit der Zuschnitt der Profile klappt.

Die Maße überträgt man nun auf seine Rahmenprofile, die ja auf einer Seite bereits mit einer Gehrung versehen sind. Das Profil wird nun in die Gehrungslade eingeschoben und mit einer kleinen Innensechskant-Schraube auf der Unterseite der Lade fixiert. Damit ist ein Verrutschen kaum möglich und man kann die zweite Gehrung mit einer Metallsäge herstellen.

Bohrschablone auf der Rückseite der Gehrungslade © Matthias Blaß

Hat man die zweite Gehrung zugeschnitten wird die Lade einfach umgedreht. Auf der Rückseite sind 2 Bohrungen zu sehen, die als Schablone für die Bohrlöcher zur Verschraubung der Eckverbinder dienen. Man muss also nichts umständlich abmessen sondern hat durch die Fixierung alles gleich an der richtigen Position und kann mit dem Akkuschrauber und einem 3,5 mm Metallbohrer die beiden Löcher in das Rahmenprofil bohren. Danach kann man die kleine Fixierschraube lösen und zieht das Profil aus der Gehrungslade.

Rahmenprofil zusammenbauen

Montage der Eckverbinder © Matthias Blaß

Hat man seine 4 Profile auf Maß zugeschnitten und mit beidseitigen Gehrungen versehen, geht es an den Zusammenbau. Doch bevor man die beigefügten Eckverbinderwinkel einführt, sollte man die kleinen Muttern in die Nut einlegen, an denen später die Griffe und Winkellaschen befestigt werden. Hat man die Winkel erst mal verschraubt, bekommt man die Muttern leider nicht mehr in die Profilnut geschoben. Auch sollte man die kleinen Madenschrauben vor der Montage in die Gewindebohrungen der Eckwinkel einsetzen.

Jetzt schiebt man also die Eckverbinder in die Profile hinein. Ein kleiner Klapps mit dem Gummihammer wirkt wahre Wunder. Dadurch entsteht eine sehr stabile Verbindung, die durch die Verschraubung durch die gerade eben gebohrten Löcher noch verstärkt wird. Spätestens jetzt ist man dankbar für die Bohrschablone in der Gehrungslade, denn die Löcher passen perfekt – wenn man zuvor sauber gearbeitet hat. Ist man doch etwas verrutscht, kann man aber einfach ein kleines Loch neben dem bisherigen setzen und das Problem ist gelöst (vorher natürlich den Winkel wieder herausziehen).

Gewebe in den Rahmen drücken

Fiberglasgewebe mit Keder befestigen © Matthias Blaß

Bevor man diesen Schritt angeht empfiehlt TEOFIX den fertigen Rahmen im entsprechenden Fenster auszuprobieren. Denn jetzt kann man noch einmal nachjustieren. Ist das Gewebe erst einmal montiert und zugeschnitten, wird es eher schwierig. Die empfohlene Reihenfolge der Montage macht also durchaus Sinn.

Man dreht den Rahmen jetzt um und legt das Fiberglasgewebe über den Rahmen. Mit dem PVC-Keder wird das Gewebe dann in die Nut gedrückt. Wenn der Keder kalt ist, lässt er sich nur schwer verarbeiten. Abhilfe schafft hier ein kurzes Bad in heißem Wasser. Den so “aufgeweichten” Keder drückt man nun mit dem Kedereinroller (Was für ein Wort) in die Nut. Auch hier muss ich kurz auf ein wichtiges Detail hinweisen. Wie man auf dem Foto rechts sieht, ist der Roller leicht konkav und recht breit. Dadurch lässt sich der Keder sehr einfach führen und in die Nut drücken. Bei unseren “Billigmodellen” war der Kederroller nur wenige Millimeter breit und  konvex. Damit wurde das Eindrücken zu einer echten Quälerei. Hier ging das total einfach und schnell.

Bei der Montage des Gitters immer darauf achten, dass es ordentlich gespannt  ist.

Montage der Griffe und Winkellaschen

Montage der Griffe © Matthias Blaß

Hat man clevererweise die Muttern wie zuvor beschrieben in das Rahmenprofil eingeführt, kann man jetzt problemlos die Griffe und Winkellaschen montieren. Die beiden Grifflaschen setzt man ebenfalls auf eine Nut und schraubt diese mit dem Innensechskannt fest. Am besten positioniert man die Griffe mittig an den seitlichen Rahmenprofilen. Es sei denn man bevorzugt eine andere Position zum späteren Einsetzen in das Fenster. Mit den beiden Griffen kann man das Fliegengitter sehr gut packen und später  in das Fenster einsetzen oder wieder herausnehmen.

Montage der Winkellaschen © Matthias Blaß

Damit der Insektenschutz ohne Verschrauben und Bohren an den Fenstern angebracht werden kann, müssen zuletzt noch passende Winkellaschen montiert werden. Hier hat mir besonders gefallen, dass man diese Laschen im Online-Shop exakt auf Maß bestellen kann. Das heisst, je nach Breite des Fensterfalzes und einer Zugabe von 5 mm kann man genau passende Winkellaschen bestellen.

Diese werden dann jeweils oben und unten ebenfalls mit Edelstahlschrauben fixiert. Die längeren Winkellaschen werden an der Oberseite des Rahmens montiert, die kürzeren kommen nach unten. Die genau Position der Laschen kann man später am Fenster im eingebauten Zustand jederzeit nachjustieren.

Bürstendichtung an der Rückseite © Matthias Blaß

Zum Schluss wird jetzt noch die Bürstendichtung in die äußere Nut der Rahmenrückseite gedrückt. Das geht auch ganz einfach mit dem Kedereinroller. Die Bürstendichtung dient der besseren Abdichtung des Rahmens zum Fensterprofil. Damit haben die kleinen Plagegeister nun wirklich keine Chance mehr ins Haus zu gelangen.

Alles in allem muss ich sagen, dass die TEOFIX Bausätze das Geld echt wert sind. Das Gesamtergebnis ist deutlich stabiler als unsere bisherigen Insektengitter. Und auch die zahlreichen kleinen Details machen einem die Arbeit beim Zusammenbau recht leicht. Und mit der beigefügten Montageanleitung oder dem Montagevideo kann wirklich jeder seinen Insektenschutz selber zusammenbauen.

Abschließend sei noch erwähnt, dass es die Rahmen in 6 unterschiedlichen Farbtönen gibt. Und auch das Fiberglasgewebe gibt es in schwarz oder grau und in einer Ausführung mit speziellem Hitzschutz oder einem verstärkten “Haustiergewebe”, das z.B. auch Katzenkrallen standhalten soll.

Alles in allem also ein Rundum-Sorglos-Paket für einen hochwertigen Insektenschutz.