#BER
Was sich Wowereit, Platzeck und Ramsauer beim Flughafen #BER durch unterlassene Aufsichtspflichten geleistet haben, hat uns zurecht aufgeregt. Nicht nur, dass die unser Geld in den Sand setzen. Allen voran Wowereit brüstet sich auch noch mit seinem unterentwickelten Verantwortungsbewusstsein und zieht Stößchen auf Fashionweek und am Kudamm den Rechenschaftsberichten auf Aufschussssitzungen vor. "Was mir nicht berichtet wurde, konnte ich nicht wissen." sagt der Mann, den inzwischen auch Parteifreunde aus seiner Nähe gerne als "Atze Peng" bezeichnen.
Elbphilharmonie
Das ist aber keine Domäne der SPD, auch wenn man den Nürburgring hinzuzieht. Die Elbphilharmonie ist das Werk von Ole Beust, der rechtzeitig die Lust auf Politik verlor und das Kiel oben treibende Projekt lieber seinem Nachfolger überließ.
Die Kosten werden bei denen abgeladenen, die das Pendant zum Perpetuum Mobile in den öffentlichen Finanzen sind: bei den Steuerzahlern.
ThyssenKrupp
Es ist aber nicht einmal eine Domäne von Politikern in Aufsichtsräten öffentlicher Unternehmungen. Ein aktueller Beweis ist ThyssenKrupp. Wieder mal haben Vorstände deutscher DAX Konzerne ein Weltprojekt vermasselt. Eine Machbarkeitsstudie von McKinsey ergab, dass man westlich von Rio de Janeiro ein Stahlwerk samt Seehafen bauen kann. Wenn man günstige Anbieter nimmt. So kam es, dass obwohl Thyssen mit Uhde einen renommierten Anlagenbauer im eigenen Konzern hat, den Bau ihres brasilianischen Stahlwerkes an einen chinesischen Anbieter vergab. Brasilien, Mc Kinsey, China. Man spielte global. Das Werk sollte auch nach Europa liefern, also den hiesigen Werken Konkurrenz machen. Aus den knapp 2 Mrd EUR sind inzwischen 8 geworden. Die brasilianische Tonne Stahl ist teurer als die deutsche. Das muss man Cromme und McKinsey erst einmal nachmachen. Vor der Billigkonkurrenz aus dem eigenen Konzern blieben die deutschen Stahlarbeiter also erstmal geschützt, dank der Unfähigkeit ihres Managements und dessen Berater. Dachten sie. Doch jetzt blitzte Zeus's Zorn von der Villa Hügel: Cromme und Beitz haben beschlossen, tausende von hiesigen Stahlarbeitern für die Fehler des Olymp bluten zu lassen.
Airbus, Boeing
Aber Missmanagement ist auch keine deutsche Domäne. Siehe Airbus. Und siehe Boeing. Es gibt einen Trend, die eigene Produktwelt so zu verkomplizieren, dass irgendwann keiner mehr durchblickt. Dazu kommt, das Personal viel zu kurz auf seinen Position arbeiten zu lassen und es stattdessen aus Angst vor zu engen Bindungen zu den Auftragsdienstleistern rotieren zu lassen. Die Rechnung kommt am Schluss, wenn getestet wird. Ein beim Test entdeckter Fehler ist je nachdem 1.000 mal oder um höheres Vielfaches teurer als eine Korrektur der Planung. Aber: "Die Zeit haben wir nicht."