Jede Ofen, egal ob Kaminofen, Speicherofen, mit Scheitholz betrieben oder mit Pellets, funktioniert nur dann optimal und hat die günstigsten Verbrauchswerte, wenn das Heizsystem ideale Bedingungen im Schornstein vorfindet. Probleme mit dem Kaminofen können ungünstigen Witterungsverhältnissen und Windeinflüssen sein, bei denen die Heizanlage Schwerstarbeit leisten muss, um den witterungsbedingten Überdruck im Schornstein, bzw. im Rauchrohr zu überwinden.
Wodurch kommt der Schornsteinzug, oder besser gesagt der Unterdruck, den man in PASCAL misst, überhaupt zustande?
Der Schornstein bildet eine Luftsäule. Wird diese Luftsäule durch die heissen Abgase der Feuerung aufgeheizt, ergibt sich eine Temperaturdifferenz zwischen der unteren Zone des Schornsteins und der Temperatur am Schornsteinkopf bzw. der Umgebung.
Das heissere Gas dehnt sich aus, wird spezifisch leichter und bewirkt einen Auftrieb. Je größer der Temperaturunterschied zwischen unten und oben, und je höher der Schornstein, desto besser funktioniert die Sache.
Soweit so gut. Wo ist dann das Problem?
Insbesondere bei offenen Kaminen, aber auch bei allen anderen Feuerstätten, kann es bei starken, böigen Winden oder bei bestimmten Windrichtungen zu Rückstau im Schornstein kommen. ( zB.: Fallwinde, Niederdruckwetter,… )
Mögliche Ursachen für Windprobleme mit dem Kamin
Ursache für Windprobleme mit dem Kamin sind meistens die Lage der Schornsteinmündung.
- Entweder zu dicht an einem Windhindernis ( zB.: Dachaufbau, Nachbargebäude, Baum ) oder in einem Windbereich, in dem sich ein „Luvstau“ bilden kann ( Luv bedeutet : die windzugewandte Seite )
- Ergebnis: Der Wind drückt gegen das Haus und baut auf der „Luvseite“ einen unerwünschten Luftpolster auf = Luft – Überdruck. Liegt die Schornsteinmündung innerhalb dieses Überdruck – Staubereiches, kann die Feuerstätte nicht mehr richtig funktionieren, da kein Luftzug durch den Schornstein mehr entstehen kann. Der Wind drückt die ausströmenden Rauchgase durch den Schornstein nach innen in den Feuerraum zurück.
- oder der Schornsteinkopf befindet sich unter dem Dachfirst, das Haus steht an einem Berghang, höhere Häuser Bäume stehen in unmittelbarer Nähe. In diesen Fällen bewirkt der Wind abwärts wirkende Wirbel die auf den Schornsteinkopf wirken.
- Ergebnis: Wind drückt in den Schornstein und verhindert den einwandfreien Abzug.
Anmerkung: Früher mussten in Schleswig-Holstein alle Schornsteine über First geführt werden, um in dieser windreichen Region Funktionsprobleme von Feuerstätten zu vermeiden. Im Zuge der Angleichung an bundesweites Baurecht wird seit 1996 nur noch ein seitlicher Abstand der Schornsteinmündung zur Dachhaut von 1 Meter gefordert. Es liegt am Bauherrn, später mit eventuellen Problemen fertig zu werden.
Kaminabdeckungen, auch „Kaminhüte“ oder „Bischofsmützen“ genannt, können hier Abhilfe schaffen, jedoch bei falscher Montage auch die Ursache von Schornsteinproblemen sein
Fragen Sie Ihren Schornsteinfeger, er wird Ihnen gerne weiterhelfen.