Dies ist seit URLANGER Zeit Mal wieder ein Produkttest von Computerkrams. Der zudem noch auf höchstwitzige Weise zu Stande kam. Nämlich dank dem Brockhaus Projekt:
Microsoft sprach mich doch tatsächlich auf meinen Eintrag zu Arbeitsplatzergonomie an und fragte, ob ich nicht bei der ganzen BROCKHAUS-Tipperei nicht mal Lust hätte, den Microsoft Sculpt Ergonomic Desktop zu testen.
Probetippen statt Probefahren? Aber klar doch! :-)
Dazu muss ich vorab sagen, dass ich ein RIESEN-Tastatur-Geek bin. Bis zu meinem quasi 90%igen Umstieg auf Notebooks vor gut 7 Jahren habe ich mehrere Tastaturen und/oder Mäuse pro Jahr gekauft. Quartalsweise sozusagen. Warum? Ich singe das mal kurz:
Eine neue Taste ist wie ein neuer Rechner schananananaaaaa :)
Das was ich am Rechner am deutlichsten wahnehme und tatsächlich be*nutze* sind eben die Teile auf die ich ständig gucke oder die ich ständig in der Hand habe. So ein Monitor birgt außer der schieren Größe nicht sooo viel Erneuerungspotenzial. Bei den Bedien-Werkzeugen sieht das deutlich anders aus.
Den Microsoft Natural Desktop habe ich vor gefühlten 10 Jahren benutzt. Und so begeistert wie ich auch davon war, musste er irgendwann zu Gunsten einer sehr flachen Tastatur weichen. Die platten Notebook-artigen Keyboards erzeuchen subjektiv das Gefühl, ich würde 3 Mal schneller tippen ;)
Und jetzt hat Microsoft mit dem Sculpt Ergonomic Desktop ein Set auf den Markt gebracht, das nicht nur Handgelenke, Schultern und Rücken schont, sondern verdammt nochmal schick aussieht!
Auspacken
Erste Überraschung war der Karton: Da haben die Packungsdesigner von Microsoft mal ganze Arbeit geleistet! Nachhaltig und fast ausschließlich mit Pappe verpackt, sinnvoll aufgeteilt und richtig schick.
Begeistert hat mich dann aber vor allem die Verarbeitungsqualität der Geräte selber. Richtig schwere, wertige Materialien. Kein Knirschen, kein Knarzen. Das coolste dann gleich beim Batteriencheck (die sogar schon fertig eingelegt mitgeliefert werden):
Batteriefächer an Mäusen und Tastaturen sind normalerweise die Pest. Was hab ich da schon rumgeflucht, wenn ich mir den halben Fingernagel umgebogen habe. Wisst Ihr, wie Microsoft das hier gelöst hat?
Mit Magnetischen Abdeckungen! Völligst geil. Die Deckel halten im Betrieb bombenfest. Öffnen lassen sie sich aber super leicht. Und zum wieder verschließen lässt man den Deckel einfach ungefähr passend auf die Öffnung fallen. Den rest erledigt die Physik :-D
Magnetischer Batteriefachdeckel an der Sculpt Maus
Auch die Stütze, mit der die vordere Kante der Tastatur ergonomisch angehoben wird rastet mit Magneten in den entsprechen Einsparungen ein. Hammer. Das ist Produktdesign wie es sein soll.
Eingeschaltet bekomme ich die Geräte ganz easy. Dann versuche ich sie mit dem Macbook Air zu verbinden. Bluetooth ist an. Nix passiert. Geräte werden nicht gefunden. Dabei las ich doch vorher in mehreren Mac-Blogs, dass der Sculpt mit MacOS funktioniert.
Ich gebe zu: Ich bin KEIN Bedienungsanleitungsleser. Manchmal ist das durchaus von Vorteil. In diesem Fall musste ich dann doch mal nachlesen / googlen, wie ich den Sculpt mit meinem Mac zum Laufen bekomme.
MacOS kompatibler Funk-USB-Dongle wird in der Maus mitgeliefert!
DA muss man ja auch erstmal drauf kommen ;) Also den Mikro-USB Dongle aus der Maus gekratzt, an den Mac gesteckt und ich hab die Magnet-Klappe noch nicht ganz geschlossen, da hat das Macbook die Desktop Geräte erkannt und ich kann lostippen.
DAS war einfach.
Der Funkdongle soll übrigens deutlich stromsparender sein, als Bluetooth. Wäre sowohl auf Tataturseite natürlich nicht verkehrt wie auch auf dem Notebook selber, wenn es im Akkubetrieb läuft. Kann ich aber natürlich noch nichts zu sagen.
Die Sculpt Ergonomic Maus
Der kleine Klavierlack-Knubbel könnte auch ein sauteurer Onyx-Briefbeschwerer sein, wäre nicht die kleine Windows-Taste obendrauf.
Der linke Mausklick fühlt sich durch die leicht gedrehte Handhaltung immer ein wenig an als wäre es die rechte Maustaste. Zu Anfang etwas strange ;) Habe ich mich aber innerhalb von einer halben Stunde dran gewöhnt.
Auch hier wieder tolles Produktdesign: Die Daumenablage ist nicht nur vertieft, sondern auch angerauht, damit sich die Maus gut hochheben lässt.
Tippgefühl auf dem Sculpt Ergonomic Desktop
Die Tastatur hat einen wunderbaren Druckpunkt, der den Tastaturen von Apple in nichts nachsteht. Gerade beim Tippgefühl bin ich normalerweise mehr als picky ;)
Das einzige, was ich vermisse ist die Hintergrundbeleuchtung. Besonders auf einer schwarzen Tastatur mit weißen Buchstaben ist so schwer in dunkler Umgebung zu tippen.
Zumal:
Die richtigen tasten zu finden ist noch nucht ganz einfah ;)
Der gesonderte Nummerntastenblock
Da war ja noch was. Um möglichst viel Platz auf dem Schreibtisch zu sparen hat Microsoft sich überlegt, den Nummernblock als zusätzliches Gerät von der eigentlichen Tastatur abzukapseln. Gute Idee finde ich. Außer Bankangestellten und Buchhaltern benutzt den Nummernblock doch eh niemand oder? Ich vermisse ihn dank meiner langen Zeit auf Notebooks jedenfalls nicht.
Was ich mir mit den Nummerntasten aber interessant vorstellen könnte ist zocken. Links den Nummernblock und rechts die Maus statt einer vollständigen Tastatur. Hmm. Werde ich mal ausprobieren.
Cool hätte ich ja gefunden, wenn Microsoft mit einem Display gleich einen Taschenrechner aus dem Tastenfeld gemacht hätte ;)
Erste Tipp Erfahrungen mit dem Sculpt Desktop
Beim normalen Schreiben eines langen Textes habe ich mich nun schon recht gut an das in der MItte geteilte Tastaturlayout gewöhnt.
Aaaaaber die kleine Schwierigkeit mit der ich klar kommen muss sind die Funktionstasten, die bei einer Microsoft Tastatur natürlich auf Windows abgestimmt sind und nicht auf MacOS: Die Windows-Taste ist bsw. die CMD-Taste auf dem Mac und an einer anderen Position als gewöhnlich. Aber das bekomme ich schon noch hin ;).
Ich werde mich jetzt erstmal an ein paar lange Texte setzen, stellen und legen und die Sofa-Tauglichkeit des Sculpt Ergonomic Desktop testen und dann in ein paar Wochen mal berichten, was Schultern, Handgelenke und Nacken so zur neuen Tipphaltung sagen.
Auf jeden Fall ein schönes Weihnachtsgeschenk für den Geek, der sonst schon alles hat (inkl. schmerzenden Handgelenken).