Am Dienstag den 26. April 2016 wird nach einer vierjährigen Bauphase der neue Satellit des Terminal 2 am Flughafen München eröffnet.
Der Grund für diese dringend notwendig gewordene Baumaßnahme ist ganz einfach: Man kam in den letzten vier Jahren mit 27,5 Millionen beförderten Passagieren weit über die festgelegte Kapazität von 25 Millionen Fluggästen und der Trend geht steil nach oben. Dies hatte zur Folge, dass unter anderem verstärkt Busse eingesetzt wurden um die auf dem Vorfeld wartenden Flugzeuge zu erreichen, der ein oder andere unter Euch hat das sicher auch schon erlebt.
Mit dem neuen Satelliten erweitert die Flughafen München GmbH in Zusammenarbeit mit der Lufthansa die Kapazität gleich um 11 Millionen Passagiere im Jahr. Aktuell ist man daher im Erdinger Moos in der heißen Phase und probt jede Woche zweimal den Beitrieb mit den bis zu 3500 Mitarbeitern, sowie vielen Freiwilligen.
Genau zu einem solchen Probebetrieb war ich gestern eingeladen, es wurde der komplette Ablauf geübt um Mängel aufzudecken und die Qualität zu sicher. Im folgenden Beitrag zeige Euch nun einmal im Detail was dabei abgeht und wie es derzeit noch im Satelliten aussieht.
Obwohl es für den gemeinen Probepassagier keinen Lohn gibt, riss man sich um die Plätze zu diesem Ereignis. Ein Teilnehmer aus der Schweiz hatte dies sogar seinem Neffen zu Weihnachten geschenkt und die Flüge nach München gleich dazu. All das obwohl viel Warten und Anweisungen befolgen in den kommenden Stunden auf sie zukam. Wir von der Presse durften zumindest Fotos machen…
Zur Begrüßung gab es erst einmal schicke Warnwesten in verschiedenen Farben. Für die Presse war ein grelles Pink ausgewählt, was nicht nur Reiseblogger Jochen Henke vom Schneeengel-Blog einen eher skeptischen Blick für das Selfie entlockte.
Im Bus ging es dann zum neuen Satelliten am Flughafen München, welcher rund um den Vorfeld-Tower gebaut gebaut wurde. Bereits beim Bau des Terminal 2 wurde für diese Erweiterung bedacht, die Gepäckabfertigung und Tunnel wurden bereits 2003 mit gebaut. Künftig werden über diese Tunnel PTS-Züge als Zubringer den Satelliten mit dem Terminal verbinden. Diese werden je nach Passagieraufkommen getaktet und haben nur eine Minute Fahrzeit. Die Tests der Züge laufen seit Herbst 2015 auf Hochtouren, Busfahrten über das Rollfeld gehören dann der Vergangenheit an.
Noch aber sieht hier alles nach Baustelle aus, sowohl draußen…
…als auch drinnen. Hier am künftigen Marktplatz rund um den Vorfeld-Tower sind zahlreiche Duty Free Shops und Restaurants geplant. Von Alfons Schuhbeck über Hans im Glück bis hin zu italienischen Bars und asiatischen Garküchen. Lokale Schmankerl treffen auf internationalen Flair und geben im wahrsten Sinne eine Vorgeschmack auf die Reise – sowohl für abfliegende Gäste, als auch für Kurzbesucher im Transit.
Beim heutigen Probebetrieb wurde jedoch nicht die ingwerlastige Küche eines Münchner Promikochs getestet, sondern der Ablauf beim Check-in-Vorgang getestet und das in vier Szenarien, die ich hier aber nicht näher erläutern will.
Zumindest durfte ich heute ganz offiziell und aus nächster Nähe all das fotografieren, was ansonsten strengstens untersagt ist. Dieser nette Herr vom Sicherheitsdienst kontrolliert das Gepäck mit neuester Technik.
Bei der Personenkontrolle kommt der neue Köperscanner zum Einsatz.
Das Sicherheitspersonal macht es vor und der Fluggast wird in wenigen Sekunden gescannt.
So neutral sieht es dann übrigens aus, wenn eine Frau gescannt wird.
Es wird kein Nacktfoto, also keine Angst. Alles nur zur Sicherheit an Bord.
Vom viel geschmähten Nacktscanner kann am Flughafen München keine Rede sein.
Und so sieht das aus wenn man als Passagier die falschen Schuhe zur Sicherheitskontrolle trägt. Da lobe ich mir doch die Tipps für den stressfreien Aufenthalt am Flughafen.
Überall auf den langen Wegen zwischen den einzelnen Gates und Kontrollpunkten war die Baustelle noch sehr gut als solche zu erkennen. Doch in drei Monaten soll es hier schon rund gehen. Da hat man sich viel vorgenommen am Flughafen München, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass man dort nach den Pannen am Flughafen Berlin gut darauf achtet was man tut.
Die Lufthansa teilt sich die Kosten mit der FMG übrigens 40:60 und
ist daher seit Beginn voll mit ein die Planung und den bau involviert.
Dieser neue Wartebereich im Satelliten des Terminal 2 ist noch nicht ganz fertig…
…so sieht es dann aus sobald auch dort Stühle stehen.
Nun aber auf nach Boston – zumindest virtuell.
Neueste Technik unterstützt auch beim Boarding das stets freundliche Personal der am Flughafen München.
Neben automatisierten Ansagen wird auch direkt zum Flug aufgerufen, an den Schaltern kann der Passagier dann entweder selbst sein Ticket auf den Scanner legen oder eine freundliche Dame von der Lufthansa hilft dabei. Ausweise sind hier nicht mehr nötig, es reicht die Boardingcard.
Das einzig unrealistische an diesem Probebetrieb war lediglich die Tatsache, dass keine langen Schlangen an den Gates zu sehen waren, aber das ändert sich sicher noch im laufenden Betrieb. Bestens gewappnet ist man dafür auf jeden Fall.
Schnelles und reibungsloses Boarding am Flughafen München – zumindest beim Testlauf.
Darf ich vorstellen? Das ist Pitt vom Zoll. Pitt ist ein sehr verschmuster und zutraulicher
Deutscher Schäferhund, der als passiver Spürhund am Flughafen München arbeitet.
Diese Menschenmassen kommen gleich auf den Spürhund Pitt zu…
…welcher an jedem Menschen und Gepäckstück kurz schnüffelt. Höchstleistung für den gut erzogenen Hund. Sollte er verdächtige Substanzen entdecken setzt er sich einfach hin und sein Herrchen weiß, dass er etwas gefunden hat. Danach gibt es zur Belohnung das Spielzeug für Pitt und eine gründliche Untersuchung für den vermeintlichen Kriminellen.
Also keine Angst vor den freundlichen Spürhunden vom Zoll, die fallen einen nicht gleich an, wenn sie etwas verdächtiges erschnüffeln.
Die Laufbänder funktionierten übrigens schon einwandfrei,
während sämtliche Rolltreppen noch außer Betrieb waren.
Auch waren noch bei weitem nicht alle Toiletten und Waschräume fertig,
aber einige bereits zur Nutzung für Personal und Probepassagiere freigegeben.
Nach einem kleinen Mittagessen von den LSG Sky Chefs München und vielen Fragen der anwesenden Presse an die Verantwortlichen am Flughafen München war die kurzweilige Tour auch schon wieder vorbei und es ging Richtung Ausgang…
Ab durch die Baustelle…
…und vorbei am neuen Satelliten des Terminal 2 am Flughafen München.
Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen, hierzu ein kleiner Film des Münchner Merkur.
Und so soll das Ganze dann fertig aussehen:
(Zum Vergrößern bitte Anklicken!)
(Quelle: Flughafen München GmbH)
Hier noch ein virtueller Rundgang durch den Satelliten des Terminals 2.
Ich bin sehr gespannt wann ich dort zum ersten mal abfliege und wohin die Reise geht…
Disclaimer: Dieser Beitrag wurde in keiner Form gesponsert. Vielen Dank an den Flughafen München und die Deutsche Lufthansa für diesen interessanten Einblick und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.