Diese Woche wurde die jüngste Umfrage zum geplanten Schottischen Unabhängigkeitsreferendum veröffentlicht. Nur 23 Prozent der befragten Schotten sprachen sich für die Unabhängigkeit von Großbritannien aus. 72 Prozent waren hingegen für einen Verbleib in der Union mit England und Wales.
Das ist der niedrigste Zuspruch für Salmonds Projekt seit dem schottischen Parlament in Edinburgh 1999 mehr Souveränität eingeräumt wurde. Im Vergleich zum Vorjahr ist damit die Zahl der Befürworter um neun Prozent gefallen! Sie hat übrigens zu keinem Zeitpunkt in diesen 13 Jahren mehr als ein gutes Drittel betragen. Hingegen bewegt sich die Kurve derer, die ein eigenes schottisches Parlament innerhalb des UK wollen stabil um die 60 Prozent.
Die Schotten wollen derzeit mehr Kompetenzen in finanziellen, sozialen und steuerlichen Fragen, stellen aber insgesamt mit deutlich mehr als einer Zweidrittel-Mehrheit die Union mit England nicht in Frage.
Salmond hatte zuletzt Falschinformationen einräumen müssen, hinsichtlich des automatischen Verbleibens eines unabhängigen Schottlands in der EU und der Möglichkeit, weiterhin das britische Pfund als Zahlungsmittel verwenden zu können. Ebenso ungeklärt ist der weitere Verbleib des Heimathafens der britischen Atom-U-Boote im schottischen Faslane.
Das schottische Unabhängigkeitsreferendum vom UK und das UK-Referendum über den EU-Verbleib sind übrigens schicksalshaft miteinander verknüpft:
Zuerst findet im Herbst des kommenden Jahres 2014 das schottische Referendum statt. Sollten sich die Schotten für eine Unabhängigkeit von England aussprechen, dann würde Alex Salmond ihnen jegliche Abstimmung beim darauf folgenden UK- Referendum (vermutlich 2017) über den EU-Verbleib oder einen neuen EU-Vertrag des UK verbieten, bevor Schottland als ein unabhängiger Staat in die EU eingetreten ist.
Nur wenn die Schotten sich gegen ihre Unabhängigkeit und für das UK in Europa entscheiden, dürfen sie später beim UK-Referendum über die EU abstimmen. Dann könnte aber der Fall eintreten, dass sie beim EU-Referendum 2017 aus der EU austreten müssten, falls sich die Mehrheit im UK für den Austritt entscheidet!
Also: Sie entscheiden sich zuerst für England, weil sie in der EU bleiben wollen und deshalb müssen sie dann später austreten, weil eine UK-Mehrheit raus will, total verrückte Welt!
http://www.independent.co.uk/news/uk/politics/fundamentally-confused-alex-salmond-slams-david-camerons-eu-speech-8463362.html