Heute wieder etwas aus der Rubrik „Fanpolitik“ diesmal allerdings eine eher kritische Auseinandersetzung mit der Initiative „Pro Regionalliga Reform 2010“ … Schließlich soll nicht jeder Initiative blind gefolgt werden ;)
Grundsätzlich kann man wohl sagen ist diese Initiative aus Sicht von „Traditionalisten“ eine nette Sache und durchaus unterstützenswert. Die Forderung lautet wie der Name schon verrät die Regionalligen in Deutschland zu reformieren. Gewünscht werden dabei dann 2 Ligen mit „Erstmannschaften“ und eine Liga mit „Zweitmannschaften“ … Hauptgrund des Begehrens ist die vermeintliche Unattraktivität der Zweitvertretungen und eine Wirtschaftlichkeit … Komisch dass dies vor allem von Leuten gefordert wird die sich sonst „gegen den modernen Fußball“ auf die Fahne schreiben … Natürlich lockt ein Spiel von Preußen Münster gegen Rot-Weiß Essen potentiell mehr Zuschauer in ein Stadion wie VfL Wolfsburg II vs Energie Cottbus II . Aber warum soll nur nach Attraktivität gewertet werden und das sportliche, worum es ja eigentlich geht, soll in den Hintergrund rücken ?? Schon traurig genug, dass die Zweitvertretungen aus den DFB-Pokal gekantet wurden und somit dann auch aus vielen Pokalwettbewerben auf Landesebene … Hier zählt dann Wirtschaftlichkeit scheinbar mehr als sportliche Qualifikation und dies nun auch noch in das Ligensystem integrieren ?? Die 3. Liga hat es geschafft eine Quote für Zweitvertretungen zu etablieren und die genannte Initiative wird vermutlich auch Erfolg haben … Wenn man aber von Attraktivität und Wirtschaftlichkeit spricht sollte man allerdings auch nicht vergessen dass die DFL da auch Einfluss hat, so finden viele Spiele zeitgleich mit denen der Erstvertretung statt und so werden den Zweitvertretungen durchaus Zuschauer genommen. Dort sollte man eher ansetzen statt eine "Eliteliga" neben den übrigen beiden Regionalligen aufkommen zu lassen ... Ein Lob an dieser Stelle an die Vereine die Dauerkartenbesitzern auch bei den Zweitvertretungen kostenlos Eintritt zu gewähren so wird der vermeintlichen "Unattraktivität" wenigstens ein bisschen entgegen gewirkt ...
Was wären die Folgen solch einer Reform ? Wie weit runter will man dies brechen, sammeln sich die Zweitvertretungen neben der 3. Liga und der Regionalliga dann in den 5. Ligen ? Wie reagieren die "Traditionsvereine" dort ? Kommt es dann in der "Eliteliga" zu einem wettrüsten der Zweitvertretungen mit der Folge dass diese dann die 3. Liga dominieren, wenn sie denn aufsteigen dürfen ? Die Amateure bzw. 2. Mannschaft des FC Bayern hätte aus reich sportlicher Sicht die Qualifikation für die 2. Liga geschafft als es noch 2 "3. Ligen" gab wie soll dann zukünftig mit solchen sportlichen Erfolgen umgegangen werden ? Übrigens war der Sportplatz in Ingelheim damals überfüllt mit Fans des deutschen Rekordmeisters, so viel also zum Thema "Unattraktivität" und "Unwirtschaftlichkeit" ...
