Privates Windrad – Lohnt sich die Stromerzeugung im eigenen Garten?

Steigende Energiekosten verstärken den Wunsch der eigenen Stromversorgung durch ein privates Windrad.      OFC Pictures Steigende Energiekosten verstärken den Wunsch der eigenen Stromversorgung.  

Eigenen Strom zu erzeugen, trägt einen bedeutenden Teil zur Nachhaltigkeit bei und ist heutzutage ein großes Thema. Auch der Wunsch, das eigene Haus selbst mit günstigem, sauberem Strom zu versorgen und damit in die Unabhängigkeit der großen Energieversorger zu treten, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Idee, kleine Versionen der geläufigen Windkraftanlagen in den eigenen Garten zu stellen, wird daher von vielen mit Begeisterung aufgenommen und könnte in Kombination mit Solarstromanlagen eine perfekte Ergänzung sein. 

Im Folgenden geben wir dir einen Überblick über Kleinwindkraftanlagen und zeigen, worauf es beim Kauf ankommt, sodass du entscheiden kannst, ob sich ein privates Windrad für dich wirklich lohnt. 

Anschaffung Kleinwindkraftanlage: Darauf musst du achten 

Es gibt einige Aspekte, die du vor dem Kauf eines privaten Windrades im Kopf haben solltest. Setze dich in Ruhe mit diesen einzelnen Punkten auseinander:  

  • Braucht man eine Baugenehmigung? 
  • Wie laut sind Kleinwindkraftanlagen? 
  • So findest du den perfekten Standort 
  • Achte auf die Bodenbeschaffenheit 
  • Wartung und Instandhaltung 
  • Qualität des Windrades 

Baugenehmigung für privates Windrad 

Ab wann du eine Baugenehmigung für deine private Kleinwindkraftanlage / dein privates Windrad brauchst, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.      KlingSup Ab wann du eine Baugenehmigung für deine private Kleinwindkraftanlage brauchst, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.  

Klarheit darüber, ob für die Montage einer Kleinwindkraftanlage eine Baugenehmigung beantragt werden muss, geben Ihnen die Bauordnungen der Bundesländer. In den meisten Bundesländern kann man Anlagen bis zu einer Gesamthöhe von 10m – eingeschlossen der höchsten Flügelspitze – ohne Baugenehmigung aufstellen. Wenn in dieser Höhe nicht ausreichend Luft strömen kann, ist es sinnvoller, eine Bauberechtigung zu beantragen, da mit einem höheren Mast mehr Wind erreicht werden kann.  

Allgemein gilt für Kleinwindkraftanlagen eine maximale Höhe von 50m. In Wohngebieten ist die Größe oft auf 20m beschränkt. Wichtig ist in jedem Fall, dass bestimmte Bauvorschriften und Mindestabstände zu anderen Grundstücken und Bauwerken eingehalten werden. Es empfiehlt sich dennoch, das zuständige Bauamt und mögliche Nachbarn zu informieren. 

Bevor man eine Windkraftanlage auf dem Dach installiert, sollte man einen Statiker zu Rate ziehen. Ein privates Windrad auf dem Dach.Alberto Masnovo Bevor man eine Windkraftanlage auf dem Dach installiert, sollte man einen Statiker zu Rate ziehen. 

Wenn du das Windrad auf dem Dach installieren willst, ist es ratsam, einen Statiker zur Beratung zu ziehen. Horizontale Konstruktionen können im Betrieb Vibrationen auslösen, die das Gebäude nicht beeinträchtigen. 

Lärmemissionen einer Kleinwindkraftanlage 

Die Frage, ob bei Betrieb der rotierenden Anlagen mit einer Lärmbeeinträchtigung zu rechnen ist, ist nicht unbegründet. Die Anlagen können je nach Hersteller und Größe unterschiedliche Geräuschkulissen verursachen. Die vom Windrad ausgehenden Geräusche müssen innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen liegen. Diese findest du in der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm. Man sollte den Standort so wählen, dass mögliche Lärmemissionen keine Belästigung für sich oder die Nachbarn darstellen. 

Der perfekte Standort für ein privates Windrad 

Der wichtigste Erfolgsfaktor für eine gewinnbringende eigene Windkraftanlage ist eine windstarke Lage. Daher solltest du bei deiner Entscheidung auf einige Dinge achten.  

In der Hauptwindrichtung sollte sich vor dem Windrad kein Hindernis befinden. Stephen Rees In der Hauptwindrichtung sollte sich vor dem Windrad kein Hindernis befinden. 

Am wichtigsten ist, dass der Wind aus seiner Hauptrichtung frei anströmen kann. Schon ein größerer Strauch kann dabei ein Hindernis sein und die Kraft des Luftstroms ausbremsen. Die Windräder bewegen sich zwar oft schon bei einer leichten Brise im Kreis, allerdings entfalten die meisten Kleinwindkraftanlagen ihre volle Leistung erst ab Windgeschwindigkeiten von 10 m/s.  

Dicht bebaute Wohnanlagen in der Stadt eignen sich somit nicht für ein privates Windrad. Die Möglichkeit, die Anlage auf dem Dach zu installieren, rentiert sich in den meisten Fällen genauso wenig. Während der Wind auf das Gebäude zuströmt, entstehen Windturbulenzen, die dem Wind seine Energie nehmen. Der Luftstrom wird in diesem Fall also direkt vor dem Rad abgebremst. 

Wenn du in Küstennähe oder in der Höhe wohnst, hast du grundsätzlich bessere Voraussetzungen. Aber auch hier musst du darauf achten, dass sich sowohl vor als auch hinter der Anlage ausreichend freie Flächen befinden, damit der Wind ungebremst strömen kann.  

Bodenbeschaffenheit des Standortes  

Zudem sollte die Bodenbeschaffenheit am geplanten Standort kontrolliert werden. Die Fundamentierung des Windrades sollte stabil sein, um Vibrationen und Schwingungen zu minimieren. Bei Bedarf kann ein Ingenieur etwa eine Bodenuntersuchung durchführen. In jedem Fall sollte man sich eine professionelle Beratung einholen, denn spezialisierte Fachleute können dir dabei helfen, potenzielle Schwierigkeiten zu erkennen und sicherstellen, dass die Kleinwindkraftanlage die örtlichen Vorschriften erfüllt. 

Wartungszugänglichkeit der Anlage 

Damit dein Windrad einwandfrei und effizient läuft, benötigt die Kleinwindkraftanlage eine regelmäßige Inspektion und Instandhaltung. Um diese Kontrollen zu erleichtern, sollte man sicherstellen, dass die Konstruktion für Wartungsarbeiten leicht zugänglich ist.  

So findest du das passende Windrad für deinen Garten 

Eine horizontale Kleinwindkraftanlage / ein privates Windrad für deinen Garten. vichie81 Eine horizontale Kleinwindkraftanlage für deinen Garten. 

Durch die immer weiter steigende Nachfrage gibt es mittlerweile viele Anbieter für private Kleinwindkraftanlagen. Daher sollte man sich gut und ausführlich über die einzelnen Modelle informieren und dabei deine persönlichen Umgebungsbedingungen im Kopf behalten. Setze auf transparente Erfahrungswerte sowie unabhängige Testberichte und Bewertungen. 

Was kostet ein privates Windrad? 

Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Die Kosten für ein Windrad können je nach Größe, Leistung und Hersteller stark variieren. Generell liegen die Preise für kleine Windräder für zuhause, typischerweise zwischen einigen tausend bis zu mehreren zehntausend Euro. Es ist jedenfalls wichtig, alle Kostenfaktoren zu berücksichtigen, einschließlich der Installation, Wartung und möglicher Genehmigungsverfahren. Erst dann kann man die Gesamtkosten realistisch abschätzen. 

Windrad privat: Welche Möglichkeiten gibt es? 

Auch die kleinen Windräder nutzen genauso wie die großen Anlagen die natürliche Kraft des Windes zur Stromerzeugung. Hierbei versetzt der Luftstrom mehrere, um eine Achse positionierte Rotorblätter in eine Drehbewegung. Aus dieser Rotationsbewegung erzeugt ein Generator elektrische Energie.  

Bei den kleinen Modellen haben sich zwei verschiedene Konstruktionstypen durchgesetzt: die horizontalen und die vertikalen Anlagen.  

Horizontale Windkraftanlagen (HAWT) 

Horizontale Windkraftanlagen.         engel.ac Horizontale Windkraftanlagen.   

Die horizontale Konstruktion hat sich bei den großen Windenergieanlagen durchgesetzt. Kennzeichnend ist hier die horizontale Achse, um die sich die Rotorblätter drehen. 

Vertikale Windkraftanlagen (VAWT) 

Mit ihrem futuristischen Design machen vertikale Windkraftanlagen Eindruck.          Axel Bueckert Mit ihrem futuristischen Design machen vertikale Windkraftanlagen Eindruck.  

Vertikale Anlagen fallen durch ihr futuristisches Design aus, bei dem die Rotorachse vertikal zum Boden steht. Diese Form hat sich noch nicht konsequent behauptet, da die Stromerzeugung aufgrund der Konstruktion in den meisten Fällen geringere Erträge bringt als bei horizontalen Windkraftanlagen. An Standorten mit starken Luftverwirbelungen haben sie sich demgegenüber durch eine zuverlässigere Funktionsweise behauptet. 

Gegenüberstellung: Horizontale und vertikale Windkraftanlagen 

 Horizontale (HAWT) Vertikale (VAWT) 

Bauweise Die Rotorblätter sind horizontal ausgerichtet und drehen sich um eine vertikale Achse, der Rotor ist parallel zum Boden positioniert. Die Rotorblätter sind vertikal ausgerichtet und drehen sich um eine horizontale Achse. Die Blätter rotieren um eine zentrale Achse, die senkrecht zum Boden steht. 

Windrichtung Die Rotorblätter sind auf die Hauptwindrichtung ausgerichtet und benötigen eine aktive Ausrichtung gegen den Wind. Der Turm muss gedreht werden, um die optimalen Windbedingungen zu erfassen. Die Anlagen sind unabhängiger von der Windrichtung. Sie können aufgrund ihrer Konstruktion ohne aktive Ausrichtung Luftströme aus verschiedenen Richtungen erfassen. 

Höhe Horizontalanlagen neigen dazu, höhere Turmhöhen zu haben, um in höhere Windzonen zu gelangen, wo die Windgeschwindigkeit konstanter ist. Vertikale Anlagen können in der Regel mit kürzeren Türmen betrieben werden, da sie effizienter Wind aus niedrigeren Höhen erfassen können. 

Platzbedarf Horizontale Anlagen benötigen viel Platz.  Vertikale Anlagen haben eine vergleichsweise kompakte und weniger aufdringliche Bauweise. Man benötigt nicht so viel Platz. 

Ästhetik Der hohe Turm und die großen Rotorblätter können insbesondere in Wohngebieten oder Gartenanlagen als unschön und störend empfunden werden.  Durch ihre futuristische Formgestaltung eignen sie sich für städtische und begrenzte Umgebungen und können auch als Design – und Dekorationselemente integriert werden. 

Aufbau einer horizontalen und vertikalen Windkraftanlage.TarikVision Aufbau einer horizontalen und vertikalen Windkraftanlage.

Lohnt sich ein privates Windrad im Garten überhaupt?  

Oft kommt die Frage auf, ob sich die Anschaffung eines Windrads tatsächlich rentiert. Wir haben einige Aspekte kritisch beleuchtet, damit du das nicht machen musst. 

Der wirtschaftliche Nutzen einer Kleinwindkraftanlage 

Wirtschaftlich ist eine Kleinwindkraftanlage erst, wenn die Anschaffungskosten – also alle Ausgaben für die Montage und den Betrieb – geringer sind als die Strompreise aus dem öffentlichen Netz. Das hängt deutlich von der durchschnittlichen Windstärke am jeweiligen Standort ab. In den meisten Fällen ist es günstiger, den Strom aus dem Netz zu beziehen. 

Aus wirtschaftlichen Motiven lohnt sich die Installation einer Kleinwindkraftanlage für private Haushalte nicht sichtlich. Die mögliche Ersparnis der jährlichen Stromkosten ist oft so gering, dass sich die Anschaffung der Anlage erst nach einigen Jahrzehnten rentiert. Allerdings hast du auch nicht viel zu verlieren – wenn dir die Umwelt am Herzen liegt oder du einfach Spaß an der Technik hast, probiere es aus! 

Windrad privat anschaffen – lohnt sich das? 

Pro Contra 

Erneuerbare Energieerzeugung  Eine Windkraftanlage im eigenen Garten ermöglicht die Erzeugung von erneuerbarer Energie und sauberem Strom. Dadurch kannst du deinen Teil dazu beitragen, den CO2-Ausstoß durch Kohlekraftwerke zu reduzieren und umweltfreundlicher zu leben. Hohe Investition  Der Bau einer Windkraftanlage erfordert erhebliche finanzielle Investitionen. Die Anschaffungskosten können für private Haushalte eine finanzielle Herausforderung darstellen. 

Energieunabhängigkeit  Durch die eigene Energieerzeugung kannst du zum Teil oder vollständig eine Unabhängigkeit von externen Stromversorgern gewinnen. Langfristig können sich dadurch die Energiekosten senken. Standortabhängigkeit  Der Erfolg und die Wirtschaftlichkeit einer Windkraftanlage hängt stark vom Standort ab. Nicht jeder Garten verfügt über die passende  
Umgebung und ausreichende Windgeschwindigkeiten, um eine effiziente Energieerzeugung zu garantieren.  

Langfristige Kosteneinsparungen  Auch, wenn die anfänglichen Investitionskosten einer Windkraftanlage nicht gerade niedrig sind, kannst du auf längere Zeit durch die Kosteneinsparung der monatlichen Stromrechnung profitieren. Wartung und Instandhaltung   Windräder benötigen eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung, damit sie effizient funktionieren. Dadurch können zusätzliche Kosten entstehen und weiteren zeitlichen Aufwand bedeuten.  

Übersicht der Vor- und Nachteile eines privaten Windrades

Fazit – Windrad privat 

Kleinwindkraftanlagen für deinen Garten sind eine gute Möglichkeit, um auf längere Zeit nachhaltig und klimafreundlich sauberen Strom zu gewinnen. In deutschen Städten ist es oft schwierig, die perfekten Bedingungen für ein eigenes Windrad zu finden. Daher wird nur ein Teil des möglichen Ertrags gewonnen. Dieser reicht aus, um den Strombedarf in deinem Haushalt teilweise zu decken, allerdings hat eine eigene Anlage für private Haushalte kaum wirtschaftlichen Nutzen. 

FAQ 

Wie groß darf ein privates Windrad im Garten sein? 

Allgemein gilt für Kleinwindkraftanlagen eine maximale Höhe von 50m. In Wohngebieten ist die Größe oft auf 20 m beschränkt. 

Was bringen Kleinwindkraftanlagen? 

Mit einer kleinen Windkraftanlage im eigenen Garten oder auf dem eigenen Dach kann ein Teil des Strombedarfs im Haushalt gedeckt werden.  

Sind private Windräder erlaubt? 

Ja. Allerdings gibt es je nach Bundesland und den örtlichen Gegebenheiten Bauvorschriften. In jedem Fall solltest du dein Vorhaben beim zuständigen Bauamt melden und dich beraten lassen. 

Werden Kleinwindkraftanlagen gefördert? 

Bisher gibt es keine Fördergelder für private Kleinwindkraftanlagen in Deutschland.


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