Inhalt:
Ich denke schlimmer als bei den Freunden Keller Dover (Hugh Jackman) und Franklin Birch (Terrence Howard) kann ein gemeinsames Thanksgiving zusammen mit den Familien nicht enden. Als deren zwei kleine Töchter nämlich kurz zum spielen vor die Tür gehen, sind sie im nächsten Moment spurlos verschwunden. Ein Verdächtiger (Paul Dano) ist zwar schnell gefunden, die Beweise dafür fehlen allerdings. Während der beauftragte Polizist Loki (Jake Gyllenhaal) fieberhaft versucht, im Fall weiterzukommen, nimmt der verzweifelte Vater Dover das Heft selbst in die Hand…
Fazit:
Wenn ein Drama oder ein Historienepos 153 Minuten lang geht und die meiste Zeit zu unterhalten weiß, ist das schon eine Leistung. Wenn aber ein Psychothriller so eine Laufzeit aufweist und von der ersten bis zur wahrlich letzten Sekunde hochspannend ist, dann kann man es definitiv großes Kino nennen!Und genau dieses Kunststück hat Regisseur Denis Villeneuve bei Prisoners vollbracht.
Und dabei hätte ihm die Sache bei der Art von Handlung mehr als einmal aus dem Ruder laufen können und zum Beispiel in einem sinnlos brutalen Rache/Folterthriller verkommen können. Dass das aber nicht geschieht, hat mehrere Gründe. Zum einen und das gefällt mir ja immer besonders gut an Filmen, spielt Villeneuve häufig mit der Fantasie des Zuschauers und stellt einen zudem vermehrt vor die unangenehme Frage, wie man selbst in dieser schrecklichen Situation handeln würde. Ebenfalls eine große Stärke des Films, ist die Tatsache, dass die Wendungen immer genau dann kommen, wenn man glaubt, dass der Film so bald in einer Sackgasse münden könnte. Weitere Stärke, die Atmosphäre! Schon der Trailer hatte mich ja an Zodiac erinnert und ich wage einfach mal zu behaupten, dass auch Villeneuve ein Fan von Finchers Thrillern ist und sie sich hier und da auch als Vorbild genommen hat. Ähnlich wie z.B. in Sieben ist das Weltbild in Prisoners ein sehr sehr Tristes und jede Form von Glück und Freude wird schon im Keim erstickt. Verstärkt wird das Gefühl in beiden Filmen sogar durch das Wetter, es regnet eigentlich unaufhörlich. Prisoners zeigt übrigens eindringlich, dass so eine Kindesentführung das Leben aller Beteiligten für immer verändern oder gar zerstören wird, und zwar egal wie die Sache ausgeht. Und das, um zum letzten Punkt zu kommen, ist auch ein besonderer Verdienst der Schauspieler. Hugh Jackman, Paul Dano, Maria Bello,Viola Davis, Terrence Howard und Melissa Leo sind großartig. Was Jake Gyllenhaal aber als fast schon besessener Ermittler abliefert, ist schlichtweg genial und ich hoffe, dass er dafür zumindest mit einer Oscarnominierung belohnt wird.
Lange Rede, kurzer Sinn, das war mit Sicherheit einer der besten Psychothriller der letzten 10 Jahre. So und nicht anders macht Kino Spaß!
Chris Wertung zu Prisoners:
←Alles eine Frage der Zeit "Fan-Paket Verlosung inkl. Soundtrack"
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