Prinzchen auf dem Hochbett

Von Turnfieber

Unser Kleiner will hoch hinaus. Egal wobei, ganz hoch ist immer das Ziel. Wie hoch genau, das weiß er nicht. Hauptsache, höher als wir Eltern. Tagsüber besteigt er die höchsten Berge, hat den höchsten Pärchen-Stapel beim Memori und hüpft am höchsten durch die Gegend. Tagsüber ist er schon ganz weit oben angekommen. Doch das reicht nicht. Auch nachts will er gerne nach den Sternen greifen. Was liegt da näher als ein Hochbett? Ein ganz Hohes natürlich. Am besten höher als alle anderen. Zum Glück wohnen wir in einem Altbau. Nach den Sternen greifen kann er in seinem Bett liegend zwar nicht, aber er kann sie bestaunen. Besser gefällt ihm allerdings die Straßenlaterne, die unmittelbar vor seinem Fenster hängt. Ob man den Rollladen runter lassen soll, damit die Laterne ihn nicht so anleuchtet? Natürlich nicht. Er liebt es, von seinem Hochbett aus die nachts erleuchtete Straße zu betrachten.

Kleine Kinder brauchen hohe Betten

Als der Wunsch nach einem Hochbett aufkam, der dann auch mehrmals täglich an uns herangetragen wurde, machten wir uns auf die Suche nach einem Bett. Das Babybett war wirklich irgendwie zu klein. Als wir dann bei meinen Eltern zu Besuch waren und erzählten, dass unser Sohn nun groß ist, was sie natürlich wussten, und dass große Kinder auch große Betten brauchen, war ziemlich schnell klar: Mein Vater hatte einen Auftrag und unsere Suche nach einem passenden Bett ein Ende, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Denn zum Glück ist der Opa Architekt und hat sich gleich an die Arbeit gemacht. Hat gezeichnet, Holz bestellt, zurecht gesägt, Scharniere angebracht und dann alle Einzelteile im Pferdehänger in unsere Wohnung gebracht. Herausgekommen ist ein wunderschönes hohes Bett. Blau sollte es sein, dann passt es gut zu den wilden Kerlen, die auf einer Insel umgeben von Meer wohnen und überall im Zimmer unseres Sohnes hängen. Aber auch zu den Fischen, die seine Messlatte zieren. Blau angemalt haben wir das Bett in unserer Wohnung. Das hat ganz schön lange gedauert. Aber es hat sich gelohnt.

Unser Kleiner schläft hervorragend in seinem Bett. Aber noch viel besser gefällt ihm die Höhle unterhalb des Bettes. Dort hat er sich richtig eingerichtet. Neben einem Kindersofa hat er es sich mit einem Spieleteppich, unzähligen Kissen und Tüchern dort gemütlich gemacht. Hier spielen wir Abends Memori, finden Leute in Wimmelbüchern und lesen Gute-Nacht-Geschichten bis uns die Augen zufallen. Die Höhle ist tatsächlich so kuschelig, dass es uns Eltern manchmal schwer fällt, um sieben Uhr nicht auch gleich in unser Bett zu fallen – was natürlich nicht ansatzweise so hoch ist.

Im Bett abtauchen

Wäre der Opa kein Baumeister, dann hätten wir irgendwie anders zu einem Bett kommen müssen. Auch hier wäre die Wahl ziemlich sicher auf ein Wasserbett gefallen, natürlich ohne Wasser, aber passend zur Wasserwelt im Kinderzimmer. Wahrscheinlich wäre unsere Wahl auf ein Bett von Wickey gefallen. Denn da gibt es eins, das sieht aus wie ein richtiges Schiff, findet unser Sohn. Obwohl es laut Beschreibung eigentlich ein U-Boot ist. Das Bett hat sogar ein Steuerbord, ist bemalt mit Rettungsring und Quallen und man kann mit einem Hebezug Sachen hoch und runter transportieren. Natürlich gibt es auch eine Höhle, in der man es sich so richtig mukkelig machen kann. Nachts, wenn es mal spukt, dann ist man unter dem Dach ganz sicher. Meint zumindest unser Sohn. Und weil er kein Kinderbett mit Dach hat, muss er eben nachts ins große Bett kommen, auch wenn das nicht ganz so hoch ist wie seins. Da liegen aber immerhin zwei ziemlich hohe Tiere drin, bei denen er verdammt sicher aufgehoben ist.

Betten sind zum Träumen da

Wenn er dann so zwischen uns liegt, wir noch so müde sind, dass wir kaum ein Auge aufbekommen, geschweige denn wirklich aufnahmefähig sind, dann erzählt er uns Geschichten. Er berichtet davon, was er in seinem Bett und in seiner Traumwelt erlebt hat. Oft liegen wir da, lachend, schmunzelnd und staunend über seine blühende Phantasie. Wie gerne würden wir auch in unserem Bett liegen und so in unserer Phantasie aufgehen, dass wir kaum unterscheiden können, was nun denn real und was phantasiert ist. Nahezu jeden Tag werden wir gefragt, ob Paw Patrol wahr ist. Ob der Mann auf der anderen Straßenseite wahr ist. Ob wir selber wahr sind. Irgendwie ist das lustig, manchmal auch befremdlich. Und dann fragen wir uns, was ist denn wahr und woran bemessen wir es.

Unseren Sohn interessiert es nur, mehr Gedanken macht er sich darüber nicht. Wenn etwas oder jemand nicht wahr ist, dann ist es in Ordnung. Genauso aber auch, wenn etwas oder jemand wahr ist. Und so schafft sich unser Sohn seine Welt rund um sein Hochbett. Mit Gespenstern, die natürlich nicht wahr sind. Mit wilden Kerlen, die gemeinsam mit ihm im Meer plantschen. Mit Paw Patrol-Einsätzen, bei denen man durch selbstgebaute Labyrinthe flitzen muss. Es ist einfach herrlich. Viel braucht er nicht, um stundenlang in der von ihm erfundenen Welt zu spielen. Das, was es in seinem Kinderzimmer am meisten gibt, sind Bücher. Wir haben auch eine große Kiste Duplo und Playmobil aus Kinderzeiten des Vaters geerbt. Vielmehr braucht es auch nicht. Tücher, um Höhlen zu bauen. Kissen und alte Kartons für Absperrungen. Alles passiert unter, auf und um sein Hochbett. Das ist sein Rückzugsort. Seine Kuschelhöhle. Sein Abenteuerspielplatz. Sein eigenes kleines Reich, in dem er sich voll und ganz entfalten kann.

Wickey hat eine riesige Auswahl von Hochbetten. Ob Prinzenreich, Rutschparadies, ob für ein oder zwei Kinder – hier findet mit Sicherheit jedes Kind das passende Bett. Und dann fragt man sich: Warum gibt es eigentlich keine Hochbetten für Erwachsene? Vielleicht würden wir dann auch wieder ein bisschen mehr und ein bisschen schöner träumen.