#Priester trifft #Anwalt - eine überraschende #Begegnung

Von Annuntiator
Im Zug unterwegs nutze ich die Zeit und bete die Lesehore. Der Platz mit gegenüber ist frei. Auf diesen Platz setzt sich ein Mann. Er beobachtet mich. Dann sagt er: "Können Sie mir bitte einen Satz vorlesen!?"Ihn verdutzt ansehend wiederholt er seine Bitte: "Bitte lesen Sie mir einen Satz vor! So ein geistlicher Impuls tut mir gut!"Ich lese ihm schließlich einen Abschnitt aus der Lesehore (Apg) vor. Meine Lesehore unterbrechend kommen wir ins Gespräch. Die Situation erinnert mich ein bißchen an Philipps und den Kämmerer. Nur war es heute eine Begegnung zwischen einem Anwalt und einem Priester. ;-)Er berichtete mir dann aus seinem Leben, daß ihn die Zeugen Jehovas einmal indirekt vor einer Dummheit bewahrt haben. Er sei in einer größeren Stadt gewesen und es überkam ihm eine gewisse Erregtheit (Er wollte in den Puff). Eine nahegelegene Telefonzelle aufsuchend, wollte er im Telefonbuch nachschlagen, wo er hingehen könne. (Für die jüngeren BlogleserInnen: früher konnte man in eine Telefon "hineingehen" und dort hingen bis zu 5 oder 6 Telefonbücher mit Telefonnummern von ganz Deutschland) Da lag auf den Telefonbüchern ein Zettel von den Zeugen Jehovas etwa mit dem Text: "Bedenke welchen Wert du als Mensch hast. Überlege gut, was du aus deinem Leben machst." (Ob der Text wirklich so lautete, kann ich nicht nachprüfen). Er hat jedenfalls von seinem Anliegen abgelassen. 
Für mich war diese Begegnung überraschend, erfreulich und bestätigend. Denn es lohnt sich als Priester in der Welt erkennbar zu sein und das Gebet auch öffentlich zu pflegen. Zudem bin ich überrascht, wie ein kleiner Satz ein ganzes Leben vor einer Dummheit bewahren kann. Oft redet man sich in manchen Situationen den Mund fusselig und erreicht (scheinbar) nichts.