Jetzt aber höchste Zeit für meinen Vorbericht. Morgen geht’s nach Ameland, einer Insel im westfriesischen Wattenmeer. Klingt für mich ziemlich nach Bullerbü. Ich war noch nie in der Gegend und freu‘ mich echt riesig, nach all‘ den abenteuerlichen Ausflügen dieses Jahr, mal etwas GANZ ANDERES zu sehen.
Erstens: Flach wie ein Pfannkuchen. Praktisch ZERO Höhenmeter. Zweitens: Als Höhenmeter-Ersatz soll ein stetiger Wind vom Meer herhalten. Uh. Drittens: Sand, jede Menge davon. Viertens: Schwimmen im Meer. Salzwasser hatte ich schon lange nicht mehr und der Neo war 2019 auch noch nicht so oft im Einsatz (selbst vor zwei Wochen in Luxemburg mussten wir ohne Neo schwimmen – Herrgott!). Aktuelle Messung von heute: Satte 17° Celsius – also schon mal warme Gedanken machen. Fünftens: Das westfriesische Wattenmeer wird nur noch von der umgebenden Luft unterboten: Die Höchsttemperatur soll es am Samstag (=Renntag) nicht über die 16°-Marke schaffen.
Mit anderen Worten: Geil! Das wird bestimmt das Gegenteil eines langweiligen Straßentriathlons im warmen Hochsommer. Hatte ich schon erwähnt, wie groß meine Vorfreude ist?! 😉
Heute Mittag kam auch schon der freundliche Mann vom Paketdienst mit einer Sonderlieferung von Schwalbe. Der Hersteller der weltbesten MTB-Reifen hat doch tatsächlich einen speziellen Reifen für diese ganz speziellen Bedingungen entworfen (hatte ich erwähnt, dass es da jede Menge Sand gibt?). Also angeblich DER perfekte Sandreifen: Er hört auf den Namen Schwalbe G-ONE Speed und hat ein aufregendes Profil…nämlich fast gar keines! Oh. Ein Slick soll toll sein? Tatsächlich habe ich auf Facebook eine Experten-Abfrage zu dem Thema gestartet und genau eben jener Reifen wurde mir fast ausschließlich empfohlen.
Also gleich mal mit Dichtmilch tubeless aufgezogen und eine Platzrunde gedreht. GANZ KOMISCH! Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei einem Reifenwechsel schon einmal SO ein seltsames Gefühl hatte von „der ist aber TOTAL anders“? Anyway. In der Praxis ist er überbreit (60-622/29×2,35) und ich werde ihn dank Tubeless mit ca. 1,3 – 1,4 bar fahren. In der Theorie soll er dank fehlendem Profil den Sand nicht anritzen, sondern gut oben auf schwimmen. Wir werden es sehen (und ich werde natürlich berichten).
Der Cross-Triathlon auf Ameland wird bereits zum 18. Mal durchgeführt – ich gehe also mal davon aus, dass die Leute wissen, was sie tun. Der Start ist am Samstag-Mittag um 11:27 Uhr und es geht über die XTERRA-typischen Distanzen von 1,5k Swim – 37k Bike und 10k Run. Das Rennen ist das letzte Rennen der 2019er XTERRA European Tour und auch der XTERRA Benelux Challenge (das Ergebnis aus den 3 Rennen in Belgien, Luxemburg und Holland).
Sportfreund Dirk Pauling kommt extra aus der noch ferneren Schweiz, um mir das Leben etwas schwer zu machen. Ein feiner Zug, wie ich finde. Er kann dieses Rennen gegen mich gewinnen, dann kann er auch noch die Benelux-Wertung gewinnen (da ich in Belgien so schwach war mit meinem Sturz), aber den Sieg in der European Tour kann er mir nicht mehr nehmen. Ich bin gespannt, wer sonst noch so alles kommt. Gerade die Käseroller haben ja eine große Tradition mit Cross-Rennen aller Art und vor allem auch bei Wetter aller Art. 😉
Über 1000 Athleten sind gemeldet und kommen aus 18 Ländern angereist. Von den Top-Profis sind fast alle da und machen noch die Preisgeld-Ränge unter sich aus. Und auch die große XTERRA-Familie trifft sich ein letztes Mal in diesem Jahr: Morgen Abend gibt’s das „XTERRA Family Bash Ameland“ – wer also noch kurzfristig dazu stoßen möchte, ist herzlich eingeladen. Aber jetzt erstmal schlafen, denn wir müssen morgen früh raus, wenn wir die 16:00 Uhr-Fähre erwischen wollen…
Und wie immer die Bitte: Daumen drücken! 🙂
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