Team Montane: Jörg & Frank
Nachdem wir unseren fast schon traditionellen Neujahrslauf in Beuren absolviert hatten, fragte mich Frank Klass, ob ich mir vorstellen könnte, mit ihm beim diesjährigen Transalpine-Run an den Start zu gehen. Im Grunde war dieses kleine Laufabenteuer in den Alpen schon auf meiner “Bucket List“. Nur noch nicht für dieses Jahr vorgesehen. Trotzdem musste ich in diesem speziellen Fall nicht lange überlegen und sagte zu (Frank ist einfach ein umwerfend netter Kerl und praktisch der “ideale” Laufpartner – so lange man nicht ernsthaft vorne mitlaufen will).
Kurze Zeit darauf waren wir auch schon angemeldet, was auch so sein musste. Denn wenig später war das Rennen bereits ausgebucht. Es erstaunt mich immer wieder, wie gerade solch extreme Rennen so überbucht sind. Das Extreme per se scheint eine unbändige Attraktivität auf viele Menschen auszuüben.
Von unserer Trainingspartnerin Anja Karau wussten wir ja bereits, dass sie eine Laufpartnerin bei einem Trainingscamp kennen gelernt hatte und in einem Frauenteam startet. Also waren wir von unserer Laufgruppe zumindest zu dritt. Ein weiteres Pärchen spielte mit dem Gedanken, verwarf diesen jedoch wieder.
Und so fahren wir nun zu dritt am Freitag nach Ruhpolding zum Abholen der Startunterlagen. Anja, die mit ihrer Laufpartnerin Rosita als “Team Laufboutique Meran” (#214) an den Start geht sowie Frank und ich, die als “Team Montane” (#244) starten. Wie zuvor beschrieben, konnte ich den britischen Hersteller der weltbesten Outdoor-Bekleidung zur Ausrüstung unseres Teams bewegen, so dass wir a) hübsch ausschauen, b) professionellst ausgestattet sind und c) einheitlich daher kommen.
300 Zweierteams aus allen Teilen der Welt werden am Samstagmorgen um 9 Uhr auf die erste von acht Etappen gehen, die mit 50 Kilometer Länge sogleich ein Ausrufezeichen setzt! Insgesamt wird die diesjährige Austragung mit 320 km das längste Rennen in der Geschichte dieses Alpenklassikers. Das bedeutet, dass täglich ungefähr ein voller Marathon zu bewältigen ist – nur dass der Weg nicht flach die Straße entlang geht, sondern auf steilen Bergwegen insgesamt über 15.000 Höhenmeter zu bewältigen sind. Während die meisten Athleten dem Lager der ambitionierten Amateure zuzurechnen ist, sind auch dieses Jahr wieder einige Profi-Teams am Start. Eines der Favoriten-Teams ist beispielsweise das Salomon-Trailrunning Team mit dem mehrfachen deutschen Berglaufmeister Helmut Schiessl und seinem österreichischen Laufpartner Markus Kröll, die beide zur absoluten Berglauf-Weltspitze zählen.
Nachdem ich schon ein wenig Erfahrung im Ultradistanz-Bereich sammeln durfte, ist das Thema “überlange Strecken” für Frank noch Neuland. Aber die letzten Trainingsläufe haben gezeigt, dass er fit ist und ich ihn zu Beginn eher einbremsen muss.
Die Etappen stellen sich folgendermaßen dar:
- Etappe: Ruhpolding/D nach St. Johann in Tirol/A – 49, 6 km mit 1670 Hm
- Etappe: St. Johann in Tirol/A nach Kitzbühel/A – 34,8 km mit 1850 Hm
- Etappe: Kitzbühel/A nach Neukirchen am Großvenediger/A – 46,5 km mit 2260 Hm
- Etappe: Neukirchen am Großvenediger/A nach Prettau im Ahrntal/I – 43,3 km mit 2000 Hm
- Etappe: Prettau im Ahrntal/I nach Sand in Taufers – 32,8 km mit 1820 Hm
- Etappe: Sand in Taufers/I nach St. Vigil/I – 38,5 km mit 2290 Hm
- Etappe: St.Vigil/I nach Niederdorf im Pustertal/I – 41,8 km mit 1950 Hm
- Etappe: Niederdorf im Pustertal/I nach Sexten/I – 33,4 km mit 1270 Hm
In Summe also 320 km mit 15.100 Höhenmetern. Nicht schlampig, oder? Bemerkenswert ist auch, dass es (bis auf die letzte Etappe) im Grunde keine “Erholungsetappe” gibt. Nicht einmal einen Tag mit einem Bergsprint wie in der Vergangenheit (der im Prinzip einem Erholungstag gleich kommt, da hier das Rennen eben nur ein paar Minuten statt ein paar Stunden dauert). Ich denke, das wird einigen Läufern den Zahn ziehen. Hoffen wir mal, dass wir nicht dabei sind.