Die gestrige Pressekonferenz war für mich mal wieder erhellend. Eine so große Veranstaltung auf die Beine zu stellen, das ist eine unglaublich komplexe Herausforderung. Jede Menge Menschen wollen überzeugt werden, viele kleine Zahnräder müssen möglichst sauber ineinander greifen und laufen. Eine sehr spannende Aufgabe, wie ich finde. Und natürlich schon zu sehen, wie die lokalen Politiker ein solches Groß-Event als klares Win-Win erkennen und entsprechend unterstützen.
Volles Haus mit jeder Menge internationaler PROs am Start. Von den „Altmeistern“ wie dem australischen „XTERRA Superstar-Ehepaar“ Ben & Jacqui Allen oder die „Quasi Heim-Favoritin“ Helena Erbenova-Karaskova, über junge Nachwuchshoffnungen wie unsere einzige deutsche Elte-Starterin Maria Döring bis zu den drei Top-Favoriten auf den männlichen DM-Titel Jens Roth, Max Sasserath und Peter Lehmann. Max schätze ich nach seinen Auftritten in der Landes- und Bundesliga und seinem Sieg gegen Sebi Kienle in Heidelberg persönlich als den Stärksten ein. Aber wie immer gilt: Mann muss erstmal das Rennen finishen und das gilt gerade für Cross-Triathlons in besonderem Maße. Viel mehr kann schief gehen als auf der Straße.
Das Wetter hingegen scheint uns wohlgesonnen. Es ist weder so heiß, trocken und staubig wie es schon war, noch ist strömender Regen und tiefer Matsch angesagt für das morgige Rennen. Die Trails sind nach meinen zwei Inspektionen so gut fahrbar, wie ich das seit 2008 (meinem ersten Start hier) noch nie erlebt habe. So sollten auch die zwei technisch herausfordernden Downhills von allen gut zu meistern sein. Das Wasser im O-See hat super-angenehme 22°C – ergo wird es wohl wieder eine kurzfristige Entscheidung am Renn-Morgen geben, ob mit Neo geschwommen wird, oder nicht. Ich tippe mal auf die gleiche Situation wie vor zwei Wochen in Prachatice: Die Elite-Starter ohne – die Agegrouper mit Neo.
Die O-See Challenge erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit, auch wenn die Zahlen leicht hinter dem EM-Jahr 2018 bleiben. 1339 Starter sind gemeldet, davon wie in den Vorjahren ca. 15% aus den Ausland. Letztere kommen naturgegeben aus dem benachbarten Ausland (Tschechien, Polen) sowie „klassischen“ XTERRA-Hochburgen wie Frankreich, Holland und der Schweiz.
Wie praktisch in jedem Jahr, so gibt es auch 2019 wieder ein paar kleinere Streckenänderungen. Daher sind Vergleiche über die Jahre nicht wirklich möglich und sinnvoll. In allen drei Fällen wird die Trassenführung beim Biken ein klein wenig schwerer und der Trail-Anteil noch höher. Der ohnehin schon sehr lange Ein-Runden-Kurs wird damit noch dominanter, als er eh schon ist und ich bin froh, dass ich im Engadin ein wenig an meiner Radform drehen konnte. Der seit letztem Jahr deutlich verbesserte Zwei-Runden-Laufkurs ist geblieben. Man spürt auf den Fall, dass die Organisatoren eher vom Biken, als vom Laufen kommen. Das war bei der EM in Prachatice (CZ) vor 14 Tagen mit einem Hammer-Laufkurs deutlich besser gelöst. Aber die Möglichkeiten rund um den See sind naturgegeben etwas eingeschränkter.
Bei den Elite-Stertern der DM-Wertung ist die Sache recht klar (s.o.), während in der XTERRA Overall-Wertung die Dinge deutlich offener sind und die es wahrscheinlich die üblichen Verdächtigen unter sich ausmachen werden. Namen wie Erbenova (CZE), Allen-Slack (GBR) und Wasle (AUT) bei den Damen sowie Allen (AUS), Dolores (POR) und Maxim Chané (FRA).
Also ich freue mich schon und bin gespannt wie ein Flitzebogen, was das morgige Rennen so bietet. Und als kleine Einstimmung hier der offizielle Afterrace-Movie vom XTERRA Czech:
Werbeanzeigen