Preview IRONMAN 70.3 WM Zell am See

zielband

Tja, was soll ich sagen? Dieses Jahr sind die ganzen “großen” Meisterschaften (WMs) alle zum Schluss dran:

Alle drei sind komplett verschiedene Rennen. Das macht die Sache trainingstechnisch nicht einfacher, aber ich sehe mich selbst ja ohenhin eher als Generalist und möchte einfach in der ganzen Breite unseres Sports ordentliche Leistungen abliefern. Wohlwissend, dass es mit dieser Strategie keine richtig großen Erfolge in einem bestimmten Rennen geben wird. In diesen sauren Apfel muss man halt beißen, wenn man auf so verschiedenen Hochzeiten tanzen will. Alle Formate haben für mich aber ihren ganz eigenen Reiz. Bei der Mitteldistanz geht es vor allem noch um “Raw Speed & Power”. Man muss schnell schwimmen, schnell Radfahren und schnell einen Halbmarathon laufen können. Das sieht sechs Wochen später in Kona vollkommen anders aus. Wer auf der Langdistanz meint, irgendwas “schnell” machen zu wollen, wird hintenraus einen recht gemütlichen Wandertrip auf dem “Queen K” einlegen dürfen. Und Xterra? Naja, mit hochintensiven Spitzen und technischen Fähigkeiten sowohl beim Mountain Biken, als auch beim Trailrun ist das praktisch eine andere Sportart.

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Schauen wir uns zuerst mal die 70.3 Weltmeisterschaft (Mitteldistanz) in Zell am See am kommenden Sonntag an. Wie einer die vielen deutschen Top-Profis am Start, Nils Frommhold, die Situation beschreibt:

„Es ist ein Rennen, das man sehr schwer vorhersehen kann. Eine wichtige Rolle kann das Wetter spielen, in den vergangenen drei Jahren hat es dort immer geregnet. Es kann also auch recht kühl werden, was für mich nicht unbedingt ein Nachteil ist. Da ich etwas schwerer bin, friere ich dann vielleicht nicht so schnell. Der zweite Scharfrichter ist der lange Anstieg mittendrin: Es ist schon ungewöhnlich, zehn Kilometer am Stück hochzufahren, zumal die letzten zwei, drei Kilometer richtig eklig sind und eine technisch anspruchsvolle Abfahrt folgt. Dort wird sich alles selektieren. Für mich ist es wichtig, an diesem knapp halbstündigen Anstieg mit möglichst gleicher Pace die Grundlage für die hoffentlich gute Platzierung am Ende zu legen…”

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Wir halten fest:

  1. Nein, dieses Mal gibt es das super-spezielle 2015-Wetter-Treatment mit bis zu 34°C am 30. August – keine Kälte und keinen Regen (aus meiner Sicht natürlich schade)!
  2. Ja, der lange Anstieg zum Filzensattel (1290 m.ü.M.) im Mittelteil der 90 Kilometer-Radrunde wird ein entscheidender Faktor sein.

Und wo wir bei den Top-Startern sind: Keine Frage, der spanische Titelverteidiger Javier Gómez Noya wird auch aus meiner Sicht an einem “normalen Tag” kaum zu schlagen sein. Den Leg Speed kann – wie im vergangenen Jahr in Mont Tremblant – auch ein Jan Frodeno nicht kontern. Womit wir bei den vielversprechenden Deutschen angekommen sind. Nicht nur international, auch aus deutschen Landen sind wirklich alle da, die was mitzureden haben: Außer Frodo natürlich Sebi, Nils, die drei Andis (Raelert, Dreitz, Böcherer), Bruder Michael Realert und dann jede Menge B-Promis (sorry, irgendwo muss ich den Cut machen und trotzdem kann man an einem guten Tag jedem Einzelnen eine Top-20-Platzierung zutrauen): Maurice Clavel, Markus Thomschke, Patrick Lange, Sebastian Neef, Alexander Schilling und Matthias Knosalla. Also wenn da nicht mindestens eine deutsche Podiums-Platzierung rausspringt, weiß ich auch nicht mehr…

Und bei den Girls? Da gibt es eine noch stärkere Top-Favoritin in der Eidgenössin Daniela Ryf, die sie nach einem ordentlichen Sutto-Trainingslager in St. Moritz auf DEM Kurs alle so dermaßen aus den Latschen fahren wird, dass sich einige männliche Profi-Kollegen warm anziehen müssen. Also Platz 1 ist – wenn nicht irgendwas völlig Unvorhergesehenes passiert – praktisch vergeben. Dahinter? Schwer zu sagen. Da ist es ähnlich dicht wie bei den Jungs. Also halten wir uns auch hier mal an die deutschen Starterinnen. Allen voran sind da sicher Julia Gajer und Anja Beranek (beide wohnen hier “um die Ecke”) zu nennen. Außerdem dabei: Svenja Bazlen (ebenfalls aus der Region, hat aber irgendwie noch nichts gerissen dieses Jahr), Laura Phillip (hatte ich schon erwähnt, dass fast alle deutschen Superfrauen hier aus der Region kommen?) kann leider nicht starten und hat kurzfristig abgesagt, Kristin Möller (schwimmt halt einfach zu schlecht), Natascha Schmitt, Ricarda Lisk und Mareen Hufe. Die Mädels haben’s aus meiner Sicht schwerer, einen der zwei verbeleibenden Plätze auf dem “Stockerl” zu erkämpfen. Aber an einem guten Tag scheint alles möglich…

auffahrt

Und bei mir? Ich kann nicht verhehlen, dass die Saison schon wieder ganz schön lange dauert (aber ich kann es im Frühjahr ja immer gar nicht erwarten…) und mental schon ein wenig die Luft raus ist. Aber gerade das Thema Kopf ist ja eher eine meiner wenigen Stärken und da hoffe ich mal auf eine klare Birne am Sonntag. Schade ist, dass ich immer noch nicht wieder richtig laufen kann und wahrscheinlich ähnlich viel Zeit auf meine Vorjahres-Benchmark verliere, wie vor zwei Wochen in Zittau. Ansonsten halte ich es einmal mehr mit Brett Sutton: Wer alles da ist und was die alle für tolle Watt-Werte treten geht mir ziemlich am Popo vorbei. Ich konzentriere mich auf meine Stärken und mache mein Rennen, gebe alles, was da ist und schaue dann hintenraus, wozu es gereicht hat. Aber im Grunde war diese Saison bis jetzt schon ein voller Erfolg und die drei WMs sind eher das Sahnehäubchen, dass ich noch gern mitnehme. Das wird bestimmt wieder ein hervorragend organisiertes Rennen und eine tolle Stimmung mit internationalem Flair. Ich freu’ mich drauf!

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Unser Start (M45) ist um 11:26 Uhr – also wird wie in Zittau in der prallen Mittagshitze gelaufen. Na servus – Dankeschön!

Den Liveticker gibt’s hier!


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