Schon in der Vergangenheit gab es Spiele die darauf aus waren, dem Spieler eine atemberaubende Atmosphäre zu präsentieren und das ruhige Gemüt zu stärken. Und das nicht durch erkunden endloser RPG Welten mit einfachen Quests. Nein, allein schon das Spielprinzip musste Simple sein und zu möglichst wenig Hektik verleiten. Schon thatgamecompany punktete unter diesen Voraussetzungen mit ihren Spielen Journey, Flower und Flow bei den Spielern und Expand von Chris Johnson und Chris Larkin kann sich nun in diese Gelassenheit mit einschreiben.
In Expand erkundet man ein kreisförmiges Labyrinth, welches sich immer wieder um den Gravitationspunkt in der Mitte des Bildschirmes dreht, ausdehnt und wieder zusammenzieht. Man selbst steuert dabei einen kleinen roten Kasten durch die sich immer wieder neu aufbauenden und verschwindenden Gänge dieser Welt. Klingt im ersten Moment nicht sonderlich spannend, gerade für die CoD oder Battlefield Spieler, aber der Kniff in diesem Spiel kommt durch den Soundtrack. Schon in der Einleitung wird man darauf hingewiesen, dass das Spiel am besten mit Kopfhörern zu spielen sei und das nicht wegen irgendwelchen Schockmomenten im Spiel, sondern weil der Spieler dann viel besser die meditative Musik des Spieles aufnehmen kann.
Gesteuert wird lediglich mit einem Analogstick. Zwar kann man das Spiel auch mit dem Steuerkreuz bewältigen, jedoch behalten die Pfeile ihre Zuordnung wie "im Uhrzeigersinn drehen" oder "gegen den Uhrzeigersinn drehen" immer, egal wie die Bildschirmlage gerade ist. Da ist die freie Steuerung des Sticks deutlich angenehmer.
Doch auch ein ruhiges Spiel ohne jegliche Herausforderung wäre etwas langweilig. So muss man bei den sich stehts bewegenden Elementen des Labyrinthes aufpassen, dass man nicht zwischen zwei Baukörpern zerquetscht wird, oder an eine gefährliche rote Kante stößt. Sollte dies der Fall sein, setzt sich das Level bis zum letzten Speicherpunkt zurück und die Welt wird um einige Grad gedreht, sodass man das Level nun aus einer anderen Perspektive angehen muss. Dies ist definitiv ein Punkt, welcher den Frust-Faktor bei wiederholtem Versagen eines Abschnittes niedrig hält, da man das Problem, wie man so schön sagt, aus einem anderen Winkel betrachtet.
Seit 2015 ist Expand bereits für PC, Mac und Linux erhältlich und schafft nun auch den Sprung auf die Heimkonsolen. Dem Preis von €9.99 liegt neben dem Spiel auch noch der Soundtrack bei und ist mehr als angemessen für dieses minimalistische Puzzle Erlebnis und ich kann aus meinem Test heraus sagen, dass ich nach dem Spielen nachweislich ruhiger war. Diese Art von Spiel ist definitiv nicht jedermanns Sache, jedoch wenn man sich auf etwas Neues einlassen möchte und vielleicht schon an Journey oder Flower für die PS3 seinen Spaß hatte, der wird auch hier sicherlich nicht enttäuscht sein. Das Einzige was mir momentan auf der Konsolen Version fehlt ist der Level Editor, welcher der PC Version beiliegt. Es besteht die Hoffnung, dass dieser in der Zukunft noch nachgereicht wird.