Endlich habe ich es geschafft, mich an diesen Bericht hier zu setzen. Ich muss gestehen, ich habe mich ein wenig davor gedrückt, aber nicht, weil ich ihn nicht schreiben wollte, sondern weil ich befürchtete und es auch jetzt noch tue, nicht alle Eindrücke so wiederzugeben, wie sie es verdient haben.
Wer hier sehr aufmerksam mitgelesen hat und/oder mir bei Instagram und Facebook folgt, hat mitbekommen, dass ich Ende März in Hessen war. Jedoch nicht einfach so, oh nein, ich wurde von der Agentur Gourmet Connection* eingeladen zwei Tage im wunderschönen Frankenberg das Hotel Die Sonne zu genießen und bei der Eröffnung des Sterne-Restaurants Philipp Soldan dabei zu sein.Ein wenig Angst hatte ich vor der Reise schon, wenngleich ich mich genauso sehr freute.Ich bin eben ein Mensch, der Dinge nicht gerne alleine tut, ohne jemanden an meiner Seite, den ich kenne. Und diese Reise bedeutete das erste Mal alleine eine Reise zu tun, in einem Hotel zu übernachten und an einem Event teilzunehmen. I know, ziemlich kindisch, aber so bin ich eben^^.Aber schon auf der Fahrt, die in Köln begann (man, hatte ich Sorge, den Shuttle nicht zu finden und am Ende bei irgendwelchen Schleppern im Auto zu sitzen ^^), war ich unheimlich froh, dieser Einladung gefolgt zu sein.Gegen halb Zehn ging es mit einer handvoll weiterer Teilnehmer der Pressereise (wohlgemerkt Journalisten und Leute vom Fach) los. Auch wenn ich das absolute Küken, sowohl vom Alter als auch von der Materie her, war, fühlte ich mich ziemlich wohl.Sehr aufgeschlossen, sympathisch und schlichtweg nett waren alle.Wir kamen recht zeitgleich mit dem Shuttle aus Frankfurt an und wurden nicht nur mit strahlendem Sonnenschein, sondern auch mit einer selbstgemachten Limonade des Hauses begrüßt, die einen absoluten Suchtfaktor hatte! Halt, zuvor ging es ja noch ins Zimmer und was soll ich sagen? Ich habe mich von der ersten Sekunde an, in der ich den Raum betrat wie Zuhause gefühlt. Obwohl ich die Farbe Gelb jetzt nicht so mag, hat sie dem Zimmer die gewisse Wärme verliehen und passte einfach sehr gut. Alles war unheimlich sauber, mich begrüßte ein Teller mit frischem Obst und Pralinen, ein riesiges und, wie sich am Abend heraustellen würde, sehr kuscheliges Bett, eing roßes Bad mit Dusche und Wanne und ein Balkon mit einem fantastischen Ausblick, wenngleich ich mich nicht richtig traute ihn zu betreten - verflucht seist du Höhenangst! Das Hotel selber ist erstaunlich groß und zieht sich über mehrere Gebäude, was ich so gar nicht erwartet hätte. Wundervoll und elegant eingerichtet mit einer sehr schönen Terrasse, von der aus man praktisch direkt vor dem historischen Rathaus sitzt, könnte jeder Morgen nicht besser beginnen und jeder Abend nicht besser enden.
Foto von sich vorm Spiegel musste einfach sein ^^.
Also, Sachen abgestellt, nochmal frisch gemacht, immerhin war ich seit fünf Uhr unterwegs und ab nach unten, zur Begrüßung. Nachdem man sich hier und da vorstellte und ins Gespräch kam, ging es dann auch schon zum Mittagessen in der Stube. Ich konnte mich kaum entscheiden, wählte dann aber die Ederforelle mit Petersilienkartoffeln und Rahmkraut - mmmmmh, super gut! Hier vertieften sich die Gespräche mit den anderen Teilnehmern, obgleich ich doch eher der Beobachter war ^^. Ach, das Doofe war einfach, dass ich mich immer ein wenig mimimiig anstelle. Für mich waren es DIE Gourmets, die von allem DIE Ahnung haben und dann komme ich, deren Ausflüge in die Restaurantwelt, dann doch nur auf Cafes beschränkt sind, die Kleingikeiten anbieten ^^. Und das lässt mich selbst dann immer ein wenig zum verschreckten Häschen werden, was natürlich ziemlich blöde ist und sicherlich häufig auch den falschen Eindruck hinterlässt.Ebenfalls ein Teil des Hotels.
Einerlei, das Essen war nichtsdestotrotz lecker und die Gesellschaft unglaublich angenehm.Nach dem Essen ging es dann auf eine Oldtimer bzw. youngtimer-Tour mit zwei Enten (oooh, wie ich mich in die violett-schwarze Variante verliebte!!) und einem Renault. Ich fuhr mit dem Renault, was erstaunlich bequem war, obwohl ich teilweise bei der Beschleunigung doch betete, dass wir nicht wegfliegen, da die Türen dann doch eher fingerdick waren und mit den heutigen Autos nicht zu vergleichen sind.Hoteleingang.
Es war allerdings unglaublich amüsant, was aber auch an dem Fahrer lag, der frei von der Lippe alles mögliche erzählte, uns über die Ortschaften, an denen wir vorbeikamen berichtete (sogar am Schneewittchenberg kamen wir vorbei) und immer wieder für einen Spaß zu haben war. Eine tolle Fahrt!Kaum waren wir wieder zurück, stürmte ich auch schon in mein Zimmer, schnappte mir meine Wellnesssachen und flitzte in den Spa-Bereich, ja, ihr lest richtig, wir haben sogar noch eine Spa-Behandlung bekommen.Ich entschied mich für die Nacken-Schulter-Rücken-Massage, da ich immer tierisch verspannt bin (wie auch in diesem Moment) und einfach mal abschalten wollte. Schon die Räumlichkeiten waren richtig toll, strahlten eine unheimliche Ruhe aus und man konnte nicht anders als sich schlichtweg wohlzufühlen.Ich hätte mich ruhig noch einige Stunden massieren lassen können ^^.
Ziemlich groß ist der Ort allerdings nicht, wie wir bei einem kleinen Spaziergang merkten, wenngleich doch ziemlich schön, aber das sah man auch schon bei der Tour mit den Oldtimern. Überall stehen Fachwerkhäuser, zieren Pflastersteine den Weg und nichts außer Hügel, Felder und Gewässer waren zu betrachten. Ein Paradies für alle, die mal abschalten vom Alltagsstress und einfach die Seele baumeln lassen wollen. Übrigens, ehe ich es vergesse, wer dort Urlaub macht, kann sich die Enten und den Renault auch selbst ausleihen und beispielsweise mit der Angebeteten eine Tour samt Picknick und Co. machen. Plätze gibt es dafür reichlich!Am Abend war aber der Hauptact angesagt, weshalb wir ja alle eigentlich eingeladen waren - Die Wiedereröffnung des Gourmetrestaurants Phillip Soldan mit dem Sternekoch Erik Arnecke.
Selbstgemachte Limonade des Hauses.
Immer dieses Fotografieren des Fotografierens.
Ich sag ja, super sympathisch ^^.
Nach einem Umbau des Gästeraumes, der nun zur Küche mehr oder weniger hingewendet ist und einer Glasfassade der Küche soll dem Gast ein Einblick beim Zaubern der Gericht geschaffen werden. Denn ja, es war wahr Magie und Kunst, wie uns das Essen serviert wurde.Ich konnte davon jetzt keine guten Fotos machen, aber auf der Seite lassen sich von unserem Menue tatsächlich einige Fotos erhaschen und auch hier seht ihr Fotos des Gästeraumes). Doch auch hier wurden wir erst einmal mit einem Champagner und kleinen Häppchen in der Küche begrüßt. Wir durften uns umschauen, dem Chef über die Schulter sehen und natürlich reichlich kosten!Rechts: Ausblick vom Balkon // Links: Historisches Rathaus
Die Gestaltung des Gästeraumes ist ganz und gar nach meinem Geschmack gewesen - rustikal und doch modern, gemütlich, aber keineswegs einengend!Jetzt wollt ihr aber doch sicherlich wissen, was es für ein tolles Gourmet-Menue gab, nicht wahr?
- Tatar vom Galloway Ochsen mit Löjrom Kaviar, Spitzkohl, bunte Beete und dazu einen 2012er Saar Riesling
- Räucheraal - glasiert mit Malz und Rübensirup, Rheingauer Riesling Kraut, Apfel- Schalottenchutney und geröstetem Brot
- Island Saibling - leicht geräuchert - mit grünen Holunderbeeren, Schwarzwurzel, Mandel, Cidresauce und einem 2012er Bourgogne Blanc
- Nordhessisches Wildschwein - einmal den Rücken und konfierte Bäckchen mit fermentiertem Radicchio, Hagebutten und Petersilienwurzel mit einem 2009er Merlot S.E.
- Aromen des Waldes - Fichtensprossen, Karottenkuchen, Haselnuss und Schmand
- Zwischendrin gab es selbstgemachtes Brot und Dips (unglaublich gut!)
Ich finde, ich kann absolut stolz auf mich sein!Mal von den exklusiven Zutaten abgesehen, hättet ihr die Anrichte sehen müssen. Unglaublich künstlerisch. Also, das hat nichts mehr mit 'normaler' Küche zu tun, das waren richtige Kunstwerke!
Wahrscheinlich hasst mich der Koch, da ich manchmal ein bisschen was auf dem Teller ließ. Ich hoffe aber, dass er das nicht persönlich nimmt. Ich habe wohl noch einen kleinen Kindergaumen, was Essen angeht, aber hey, das ist wie mit Wein. Noch vor einem Jahr hasste ich Wein und nun trinke ich unheimlich gerne Weißwein, besonders den Dessertwein von diesem Abend. Dafür würde ich töten ^^.Und alle anderen fanden es ganz großartig, also das Essen! Beim abschließenden Vorführen und Verköstigen der selbstgemachten Schokolade und Pralinen war ich natürlich wieder voll in meinem Element und ich muss sagen - himmlisch! Sooo lecker, dass ich mir am liebsten ein Säckli damit vollgepackt hätte, samt des Brotes versteht sich ^^.
Hier kam ich dann auch noch mit Anderen ins Gespräch und hatte einen wirklich amüsanten Abend, mal von dem Kaviardisaster und der Scham des Nichtaufessens abgesehen. Neben weiteren Journalisten kam ich auch mit den WeberBenAmmar-PR-Leuten vom Hotel ins Gespräch, die ebenfalls einen ausgesprochen sympathischen Eindruck machten, genauso, wie die Damen von Gourmet-Connection, sowie die Herrschaften vom Hotel und dem Restaurant!Ich glaube aber, dass ich noch nie in meinem Leben so viel Wein getrunken habe, was wohl auch der Grund für die eher unangenehme Rückreise für mich war ^^.Mit Übelkeit und Co. ist so eine mehrstündige Autofahrt, Zugfahrt und Busfahrt wohl eher nicht so angenehm.Wenn ich ein abschließendes Fazit über die zwei Tage, den Aufenthalt insgesamt, das Essen und die Menschen aussprechen müsste: Absolut TOP! Wunderbare Umgebung, wunderschönes Hotel mit dem wohl gemütlichsten Bett aller Zeiten, von dem ich noch immer träume, großartiges Essen, schöne Atmosphäre und unheimlich sympathische Menschen.Ich bin mehr als glücklich darüber, dieser Einladung gefolt zu sein.
Erik Arnecke bei der Arbeit.
Kleiner Happen zur Begrüßung.
Wundervoll gedeckter Tisch.
Allerliebsten Dank an alle Beteiligten, Verantwortlichen und Anwesenden!Ich habe mir jedenfalls vorgenommen in Zukunft mehr in Sachen Gourmet an Informationen und Erfahrungen zu sammeln und vielleicht bekomme ich ja nochmal so eine tolle Gelegenheit.Achja, wir bekamen übrigens ein zuckersüßes Goodiebag mit einem selbstgemachten Kürbis-Chutney und einem gold(ig)enen Kaffeebecher!Wart ihr schon einmal in diesem Hotel oder überhaupt im nordhessischen Frankenberg?*Werbung