Preiswertes Einsteiger-Smartphone
Abseits großer Marken versucht sich die E-Plus-Tochter Base in zweiter Generation mit einem Smartphone, das sich äußerlich nicht von der Konkurrenz abhebt. Das Base Lutea 2 bedient Kundenwünsche mit Klavierlackoptik, großem Touchdisplay und Barren-Design.
Mit seinen 135 Gramm ist das Gerät fünf Gramm leichter als das iPhone 4S, dafür mit 126 Millimetern Höhe einen ganzen Zentimeter größer und mit 11 Millimetern auch dicker als das Apple-Produkt. Das sind vertretbare Verhältnisse für ein Smartphone, das mit einem 4,3-Zoll-Touchdisplay ausgestattet ist.
Geschmackssache ist das Gehäuse: Dass sich Fettfinger vom Hochglanzkunststoff schwer entfernen lassen, sei dahingestellt. Bei der Rückwand zeigt sich jedoch, dass günstig nicht die beste Entscheidung ist. Die Plastikabdeckung verfügt lediglich über kleine Haken, die auf Druck einrasten oder durch Zugkraft gelöst werden. Doch der Verschleiß ist vorprogrammiert, da der Wechsel von Akku, Sim- und Micro-SD-Karte nur auf diesem Weg möglich ist. Immerhin macht die Rückwand einen stabileren Eindruck als das Pendant beim Xperia Play von Sony Ericsson.
Gute Sicht mit gebremstem Tempo
Von seiner besseren Seite zeigt sich das Smartphone beim Display. Das ist mit 480 mal 800 Pixel konkurrenzfähig und reagiert gut auf Nutzereingaben. In Sachen Lesbarkeit gibt es nichts zu meckern. Egal, ob Internetseite oder Datei, das Kontrastverhältnis der Buchstaben ist gut – auch wenn die Helligkeit des Displays auf die niedrigste Stufe reduziert wird.
Wer Probleme mit der eigenen Seeschärfe hat, kann per Pinch-to-Zoom-Funktion die richtige Größe einstellen. Das funktioniert nicht immer sauber. Die Lösung: Das Gerät zeigt Touchfelder zur Regulierung ein.
Beim Verarbeiten einzelner Befehle schwächelte das Lutea 2 etwas. Im news.de-Test waren immer wieder leichte, aber verschmerzbare Verzögerungen zu bemerken – auffällig insbesondere beim Scrollen von Webseiten oder bei der Nutzung von Google Maps. Erklären lässt sich dies mit dem Single-Core-Prozessor des Gerätes, der nur mit 800 MHz arbeitet. Da wird dann auch die Live-Navigation mit dem Smartphone zum Geduldsspiel.
Verbindungsprobleme
Während die Orientierung mit HSDPA-Geschwindigkeit (3G+) in Ballungszentren wie Berlin schnell funktioniert, sieht es im ländlichen Raum – zum Beispiel Mecklenburg-Vorpommern – anders aus: Verbindungsabbrüche sind häufiger zu beobachten. Der automatische Wechsel zu Edge oder UMTS funktionierte im Test nur begrenzt.
Gezeigt hat sich auch: Wer mit dem Base-Gerät häufig in Zügen unterwegs ist oder in Gebäuden zu tun hat, deren dicke Wände die Signale abschirmen, ist gezwungenermaßen offline – selbst in Sachen Telefonie. Unter den erfolglosen Verbindungsversuchen leidet die Akkuleistung. Die Standby-Zeit, die Base auf bis zu 200 Stunden beziffert, lässt sich mit gestörtem Netzempfang nicht erreichen. Es sei denn, die automatische Verbindung des Gerätes mit entsprechenden Diensten wird abgeschaltet.
Insgesamt zeigt der Alltagstest: Ein Telefonat, eine mehrstündige Zugfahrt mit aktivierter Netzsuche, zwei bis drei aufgenommene und per Facebook versandte Fotos sowie eine fünfminütige Suche über Google Maps mit Standortbestimmung per GPS genügen, um einen voll aufgeladenen Akku innerhalb eines Tages zu leeren. Intensivnutzer sollten deshalb USB-Kabel und USB-Netz-Adapter immer bei sich haben.
Tauglich für Schnappschüsse
Auch Abstürze blieben im news.de-Test nicht aus. Bereits beim ersten Scrollen durch die verfügbare Software ging nichts mehr. Außerdem stürzte in einem weiteren Fall die gesamte Datenübertragung ab, sodass weder Sprach- noch Internetdienste verfügbar waren. Behoben werden konnte der Fehler erst, nachdem die Sim-Karte neu eingelegt und das Gerät neu gestartet wurde. Bei anderen Software-Problemen genügt es, das entsprechende Programm über den Task-Manager des Lutea 2 zu beenden.
In Sachen Fotos hält das Lutea 2 in seiner Preisklasse noch mit. Reine Schnappschüsse mit der 5-Megapixel-Kamera und 65.536 Farben geraten annehmbar – auch bei schlechteren Lichtbedingungen. Außerdem kommt dem Gerät hier sein Gewicht zugute, das für Stabilisierung sorgt. Für hochwertige Fotos taugt die Kamera des Smartphones jedoch nicht. Bei Farbechtheit und Schärfe gibt es Schwächen. Zu blasse Farben und ein leichtes Bildrauschen lassen sich auch über manuelle Justierungsmöglichkeiten nicht vertreiben. Bei Videos werden ähnliche Unzulänglichkeiten deutlich. Einen Eindruck von der Qualität bekommen sie im Video, das news.de mit dem Smartphone von Base aufgezeichnet hat.
Ausgeliefert wird das Base Lutea 2 mit Android 2.3.4 (Gingerbread). Standards wie Bluetooth und MP3-Player sind vorhanden. Und vorinstallierte Apps wie das vom ADAC und einem Schnäppchenportal sowie eine Job-App machen den Start mit dem Gerät angenehm.
Fazit: In Sachen Ausstattung steht das Base Lutea 2 der Konkurrenz von HTC und Co. in nichts nach. Praktische Software ist vorinstalliert. Kamera, GPS, Bluetooth und Wlan-Tauglichkeit sowie integrierter Radio-Empfänger und MP3-Player treffen den Nerv der Zeit. Hinzu kommt eine auffallend gute Sprachqualität.
Als Tempomacher macht das Gerät hingegen nicht von sich reden. Das Touchdisplay dürfte mit mehr Elan auf die Eingaben des Anwenders reagieren und der Akku könnte mehr Leistungsfähigkeit vertragen. Als Low-Budget-Gerät für weniger als 300 Euro Gerätekosten (ohne Vertrag) stimmt bei dem Base-Smartphone allerdings das Preis-Leistungsverhältnis.
Gerät: Base Lutea 2
Hersteller: ZTE
Farbvarianten: Schwarz
Preis: zirka 270 Euro
Lieferumfang: USB-to-Micro-USB-Kabel, USB-Power-Adapter, Headset, 2 GB Micro-SD-Card, Kurzanleitung
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Base Lutea 2 im Test – Preiswertes Einsteiger-Smartphone
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