Eine andere Antwort auf die gräßliche Frage, “Was ist das Leben eines Kindes wert ?” erhielt ich vor drei Wochen, auf der Rückfahrt von Dar es-Salaam, von Fahrer Romuald Mbawala: „Hier war es. Das Kind kam von links.“ Er meint natürlich den Unfall, als er Martin zum Flughafen bringen sollte, siehe den entsprechenden Artikel vom Februar. Ich sage: „Martin hat mir sofort gesagt, dass du keine Schuld hattest.“ Er: „Das hat sogar der Vater des Kindes gesagt; die Schuld lag beim Kind. Ich bin hinter einem Lastwagen hergefahren, deshalb konnte ich es nicht sehen, als es plötzlich auf die Straße lief.“ Dem Vater hatte er 250.000 Shilling als „Entschuldigung“ gegeben. Und dann war er wegen „Careless driving“ zu einer Geldstrafe von 600.000 Shilling verurteilt worden. „Rücksichtslose Fahrweise“ – ausgerechnet Romuald, dessen Fahrweise alle als das genaue Gegenteil von rücksichtslos kennen ! Der ehrliche Mann hat sich angesichts des ungerechten Urteils so geschämt, dass er lieber seine Kuh verkauft hat (der Preis dürfte ebenfalls bei gut 600.000 Schilling liegen), als die Abtei zu bitten, die Strafe zu bezahlen. Mal wieder typisch: Die Großen (Staatsanwalt und Richter) urteilen ungerecht, womöglich unterschlagen sie sogar einen Teil der Strafe, die Kleinen halten’s Maul. Immerhin: Inzwischen hat er sein Geld zurückbekommen.
Die Bilder oben zeigen ein Kind, das ich bei der Fronleichnamsprozession aufgenommen habe, und einen Unfall, den wir im Mai gesehen haben.