Predestination – Entführung in die Zukunft (2014)

Predestination – Entführung in die Zukunft (2014)

Australien 2014
Mit Ethan Hawke, Sarah Snook, Noah Taylor, u.a.
Drehbuch und Regie: Michael & Peter Spierig nach einer Kurzgeschichte von Robert A. Heinlein

Das „Grossvaterparadoxon“ ist eine Gedankenkonstruktion, mit der gemeinhin die postulierte Unmöglichkeit von Zeitreisen plausibel gemacht werden soll. Es geht so: Ein Mensch reist in die Vergangenheit und tötet seinen eigenen Grossvater – bevor dieser die Grossmutter kennengelernt hat. Daraus folgt, dass der Zeitreisende nie geboren wird und folglich auch nicht den Grossvater umbringen kann.

Die aus Deutschland stammenden Spierig-Brothers schlagen das „Grossvaterparadox“ frech in den Wind; das haben zwar auch sämtliche Autoren von Zeitreise-Geschichten vor ihnen schon getan – doch die Spierigs setzen dem Fass die Krone auf, indem sie eine Geschichte umsetzen, welche das „Grossvaterparadoxon“ praktisch mit Füssen tritt. Und natürlich haben sie Recht: Beim Fabulieren brauchen wir keine „logischen Zeigefinger“; zumal die ganze Geschichte mit dem ermordeten Grossvater im Grunde ja auch an den Haaren herbeigezogen ist.

Predestination ist einer jener inhaltlich ausgeklügelten Filme, welche die Rezensenten vor das gravierende Problem stellen, eigentlich nichts oder nur Rudimentäres über den Inhalt verraten zu dürfen. Die Gefahr, zuviel auszuplaudern und damit den Spass am Schauen zu verderben, ist zu gross.

Ich versuche es: Der Film handelt von einem Mann, der bei einer nebulösen Institution angestellt ist, die ihn immer wieder in die Vergangenheit schickt. Dort muss er Verbrechen verhindern, bevor sie begangen werden. Eines Abends, unser „Held“ sitzt gerade als Barkeeper getarnt hinter dem Tresen, betritt ein junger Mann die Bar, der ihm nach ein paar einleitenden Floskeln seine Lebensgeschichte zu erzählen beginnt. Die Geschichte nimmt viel Film-Zeit in Anspruch und ist derart irr, dass man sich kaum fragt, was sie denn nun mit dem eigentlichen Thema des Films zu tun habe. Sie nimmt einen völlig gefangen. Und natürlich stellt sich später heraus, dass diese Geschichte die eigentliche Hauptsache des Films ist, dass er darauf aufbaut und dass auch die Einleitung Teil dieser Geschichte war. Was danach kommt, ist eine im Grunde konsequente gedankliche Spielerei mit den Möglichkeiten der Zeitreise, die sich aber gerade wegen ihrer Konsequenz ad absurdum führt. Die Handlung von Predestination gehört, wenn man sie entwirrt hat, wahrscheinlich zu den verrücktesten Filmhandlungen überhaupt.

Der Film sagt nichts Belangreiches aus, aber er macht insofern Spass, als man von seinen Wendungen immer wieder überrascht wird und nie weiss, was als Nächstes kommt. Fans von Zeitreisegeschichten sei er empfohlen – als der wahrscheinlich ultimative Zeitreise-Film.
Und die Leistung der kaum bekannten jungen Schauspielerin Sarah Snook ist schlicht grandios. Sie allein würde das Ansehen schon lohnen!

Die Regie: 8 / 10 
Das Drehbuch:  8 / 10 
Die Schauspieler: 9 / 10 
Gesamtnote: 8 / 10

Verfügbarkeit:
Predestination  gibt es im deutschsprachigen Raum auf DVD und auf Blu-ray (deutsche Synchro und englische Originalfassung mit dt. Untertiteln).
Gestreamt werden kann er zudem wie folgt:
Deutsch / Englisch mit dt. Untertiteln: amazon prime video, realeyz,
Deutsch / Englisch:  iTunes, maxdome, Videobuster, Rakuten TV, Videoload
Nur Deutsch: Google Play, filmmit, videociety, Sony, CHILI

Bewegte Bilder

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