Diese Kolumne kommt eigentlich erst am Anfang des Monats, aber dem Buch “Gestern Nacht im Taxi
Nun stehe ich sowieso sehr auf Berufsblogs. Auch wenn´s nur ein eingeschränkter Blick “aufs Janze” ist und nicht aus dem vollen Leben schöpft, wie die zahlreichen Mutti-, Privat- und Familienblogs, so bieten sie mir doch Einsicht in das, was die anderen da so machen. (… “Was machen die da?”, ein Teil von Buddenbohms und Frau Bogdans Werk, auch so was Nettes, da schon mal reingeschaut, wirklich spannend… aber das führt jetzt zu weit…).
Ich habe schon bei Buchhändlern reingeschaut, bei Anwälten, Leichenbestattern und natürlich den vielen Medizinern und Rettungsleuten, die sich in der Blogosphäre tummeln. Es gibt wohl noch mehr Taxiblogs, ich hänge aber nur bei Sash fest, dazu schreibt er von allen am regelmäßigsten und auch am lustigsten. Eine “good attitude” hat er außerdem noch, ist auch wichtig.
Im Buch nach dem Blog breitet er sich genüßlich weiter aus, wie sich das fürs Prosahafte außerhalb des Bloggens auch gehört: Jedes Kapitel gibt sich ganz einem Thema hin (Kohle, Kotzen, Pärchen :-)), er lässt seine Fahrgäste auf- und abmarschieren, also ein- und aussteigen und den Leser teilhaben an dem kleinen Mikrokosmos Taxi. Ich fand das Lesen sehr unterhaltsam, gönnte mir die letzten Abende je ein Kapitel – obwohl sich das Buch auch gut zum Rein- und Festlesen eignet, da kommts nicht so auf die Reihenfolge an. Ich habe viel erfahren: Über die Taxi-“fackel”, übers Trinkgeld, überhaupt das Verdienen als Taxifahrer, über Platzprobleme, Sarrazins Welt, Zechpreller und Sprachprobleme. Sash räumt auf mit Vorurteilen gegenüber dem Taxigewerbe, gibt aber freimütig zu, dass manche Gerüchte über schwarze Schafe auch ihre Berechtigung haben (naja, dumme Kollegen gibt es überall, oder?).
Ich fahre selbst selten mit dem Taxi, ergibt sich hier auf dem Lande nicht so. Außerdem knausere ich tatsächlich mit dem Geld, obwohl ich die Rechnung seit diesem Buch etwas anders sehe: Schließlich sind in einer Großstadt Taxen stets verfügbar, das kostet, schließlich holen und bringen sie Dich direkt vom Start zum Ziel, ein geldwerter Vorteil. Und die paar Male nach dem Nachtdienst oder dem Rockkonzert, in denen ich eine Taxe genommen habe (ach doch, da noch im Urlaub, weißte noch, mit dem vielen Gepäck…?), fand ich es immer angenehm bequem und kommunikativ. Sascha, wenn Du was erreicht hast mit diesem Buch, dann, dass kinderdok mal häufiger mit Euch mitfährt. Jedenfalls demnächst in Berlin.
Gestern Nacht im Taxi
PS an Sascha: Aber “Taxi” mit dem unvergleichlichen Andy Kaufman kennst Du auch, oder? Kam kurz auch im deutschen Fernsehen – und wird in “Man on the Moon” von Milos Forman gefeatured. Hier.
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