Pray for Japan

Pray for Japan
Meine Faszination und meine Beschäftigung mit dem alten Asien haben ihren Ursprung in meinem Hobby "Japan". Seit meinem 13. Lebensjahr hat mich dieses Land fasziniert, was mich später zu meinem Japanologiestudium veranlasste. Viele werden sicher überrascht sein, dass ich nun in Vietnam bin und nicht in Japan. Glücklicherweise bin ich es nicht - ich hätte nie gedacht, die Wörter "glücklicherweise" und "nicht" in diesem Zusammenhang zu benutzen.
Japan steht vor einer großen Herausforderung. Viele Menschen dort erleben momentan ein großes Leid: Erdbeben, Tsunami und die außer Kontrolle geratenen Kernkraftwerke. Japan ist eine Industrienation, die seit langem zu den bedeutendsten Freunden und Handelspartnern zählt.
Um so fassungsloser bin ich momentan über die deutschen Medien, die in meinem Heimatland in einer Manier berichten, dass mir eigentlich alles aus dem Gesicht fällt. Es ist dem Ausmaß dieser Katastrophe nicht angemessen. Tausende von Menschen haben ihr Leben verloren. Die deutschen Medien schüren jedoch eine Panik und Hysterie, die vollkommen fehl am Platz ist. Tatsächlich wundere ich mich über Berichte auch in renommierten Tageszeitungen, die inhaltlich so vollkommen fehl am Platze sind, dass es selbst der Bild-Zeitung zu peinlich wäre, diese zu veröffentlichen. Viel schlimmer sind die Kommentare auf vielen Blogs und Tageszeitungen, die regelrecht rassistisch und voller Häme sind.
Kernkraft ist eine unsaubere und auch unsichere Energie. Das ist aber keine überraschende Erkenntnis, die wir nun gewinnen, sondern die Gefahr war immer schon bekannt. Eine sachliche Diskussion findet leider in Deutschland nicht statt. Die Hysterie ist dort sogar so weit fortgeschritten, dass gestern abend im vietnamesischen Fernsehen darüber berichtet wurde - nach einem mehrminütigen Bericht über die Situation in Japan. Auch CNN und BBC haben bereits über Deutschland berichtet.
Ich vermisse eines in den deutschen Medien: Berichte über die Menschen in Japan. Immer neue Katastrophenmeldungen, zum Teil vollkommen unsinnig wie z.B. Nina Hagens Gedanken über mögliche Verschwörungen etc, werden in den Medien plakatiert. Ich habe bislang keine Berichte über die Situation der Opfer gesehen. Japan hat ein funktionierendes Hilfssystem, eines der besten der Welt. Nachdem ich fassungslos gelesen habe, dass das THW vor ein paar Tagen abgezogen ist, mit dem Hinweis es gebe nun keine Überlebenden mehr, sehe ich in NHK oder CNN stündlich neue Berichte über Überlebende. Deutschland scheint nicht nur eine Diskussion über die Zukunft der Kernernergie zu benötigen, sondern auch über Sinn und Zweck des guten Journalismus.
Meine Gedanken sind momentan bei meinen Freunden und Bekannten. Gestern abend habe ich noch mit einer Freundin aus Kanazwawa gesprochen, die aber meine Ausführungen über die deutsche Hysterie nicht teilt. In vielen Teilen Japans geht das Leben normal weiter. Natürlich haben die Menschen in den betroffenen Gebieten auch Angst vor einem Gau - sie stehen vor einer großen Herausforderung.
Die Öko-Hysteriker sind vollkommen fehl am Platz. Sie schaden einer gesunden Diskussion über Naturschutz nur. Leider kann man aktuell empirisch genau nachvollziehen, warum eine direkte Demokratie in der Realität nicht umzusetzen ist.

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