Praxistest mit Smart-Meter erbringt nur geringe Stromersparniss

Dass sich mit Smart-Meter alleine nicht sehr viel Strom einsparen lässt, hatte ich schon mehrfach dargelegt, z.B, in diesem Artikel. Aber bisher war ich von einer Einsparung von 10 bis 15% ausgegangen. Wie sind die, in dem Praxisversuch von CO2-online, ermittelten 2,9% einzuordnen? Ist die Einsparung hoch, im Vergleich zum allgemeinen Stromverbrauch, der im gleichen Zeitraum gestiegen ist, oder ist er, in Anbetracht der notwendigen Investition, gering?

Moderner Smart-Meter neben altem Stromzähler, Quelle: EnBW

Moderner Smart-Meter neben altem Stromzähler, Quelle: EnBW

Rund 500 Haushalte haben deutschlandweit im Rahmen eines Praxistests ein intelligentes Energiesparsystem erprobt und gezeigt, dass innovative Technik im Alltag Energie und Geld sparen kann. So reduzierten die Testhaushalte ihren Stromverbrauch im Jahr 2010 gegenüber 2009 um durchschnittlich 2,9 Prozent. Im bundesweiten Durchschnitt stieg der Stromverbrauch im gleichen Zeitraum hingegen an, wie Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums belegen (Energiedaten 2011). Der Praxistest wurde von der gemeinnützigen co2online GmbH in Zusammenarbeit mit dem Institut für ZukunftsEnergieSysteme (izes) durchgeführt. Der Abschlussbericht ist ab sofort auf www.energiesparclub.de und auf www.izes.de abrufbar.

Energiesparsystem verbindet Hardware mit Software

Das getestete Energiesparsystem kombiniert intelligente Verbrauchszähler, sogenannten Smart Meter, mit dem Energiesparkonto, einer webbasierten Energieberatungssoftware von co2online. Die Verbrauchsdaten der Haushalte werden automatisch ins Energiesparkonto übertragen, das den Energieverbrauch interaktiv bilanziert und bewertet sowie Handlungsoptionen direkt aufzeigt.

“Die Ergebnisse zeigen, dass die eigens für den Praxistest entwickelte Kombination aus Smart Meter und Energiesparkonto den Haushalten nachhaltig hilft, Energie zu sparen und damit CO2-Emissionen zu vermeiden. Dieser konkrete Beitrag zum Klimaschutz ist unser Antrieb, das System weiter auszubauen und mit Hilfe der Rückmeldungen der Nutzer ständig zu verbessern”, sagt Johannes D. Hengstenberg, Geschäftsführer von co2online und Erfinder des Energiesparkontos. Jeder Verbraucher kann auf www.energiesparclub.de ein kostenloses Konto eröffnen.

Wissen motiviert Verbraucher zum Sparen

Die Teilnehmer des Praxistests schätzen ihr Wissen über Einsparmöglichkeiten im Haushalt seit dem Praxistest deutlich höher ein. Über die Hälfte gab an, im Laufe des Praxistests energieeffiziente Elektrogeräte erworben zu haben. “Das getestete System bietet die Möglichkeit, den Verbrauch einzelner Geräte zu analysieren. Dadurch können Haushaltsgeräte mit besonders hohem Verbrauch schnell identifiziert und ausgetauscht werden”, so Prof. Dr. Uwe Leprich vom izes. Zudem gaben über ein Viertel der Teilnehmer an, in Zukunft ein ineffizientes Haushaltsgerät austauschen zu wollen.

Die Auswertung des Praxistests erfolgte durch das izes in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologische Meinungsforschung und dem Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse sowie der vollständige Abschlussbericht stehen auf www.energiesparclub.de zum Download bereit.

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