Die ersten Witzelchen kursieren im Netz – “Heißt das Bundespräsidialamt nun Gauck-Behörde?” – worum es aber nicht gehen soll. Sondern um den Merksatz:
Die Intrige gehört zur Kernkompetenz deutscher Politiker.
Die Linke hätte in einer Bundesversammlung wahrscheinlich Karl Marx oder Rosa Luxemburg abgelehnt, wenn diese von einer anderen Partei für das Amt vorgeschlagen wären. Und mit einer Wahl von – angenommen – Beate Klarsfeld wären wohl auch zahlreiche Wahlmänner und –frauen der Linken unglücklich geworden, denn die linken Argumente gegen Herrn Gauck sind auch die gegen Frau Klarsfeld. darüber hinaus fehlt es – ‘tschuldigung für die Offenheit – Frau Klarsfeld an Eloquenz und Pathos, die für ein solches Amt vonnöten. Und die SPD – unterstelle ich einfach so – stellte bei der Wulff-Wahl seinerzeit Herrn Gauck nur deshalb auf, weil vorher (damals, unter Wulff) zu vermuten war, dass dieser nicht gewählt würde.
Ironie des Schicksals: Nun haben sie alle ihren Gauck, der, wie man nun vermuten darf, ein guter Präsident sein wird.
Minus mal Minus ergab Plus. Zwei Intrigen, die rote und die gelbe, hoben einander auf.
Am heftigsten klatschte gestern ausgerechnet Peter Altmaier, der unlängst noch durch deutsche Talkshows tingelte, um einen Wulff zu retten. Wahrscheinlich jubelte gestern auch Peter Hinze.
A bissle freaky ist das schon.
