Hätte mir vor vier Jahren jemand erzählt, dass ich einmal Gefallen dran habe, mich um ein Pferd zu kümmern – ich hätte ihn komplett für verrückt erklärt. Ich bin und bleibe einfach ein Hundemensch. Nun hat mir meine Frau zur Hochzeit einen Araber-Wallach geschenkt und ich habe gar keine andere Wahl mehr. Und Petron – so heißt er – ist ein guter Lehrmeister. Vor allem, wenn es darum geht, mehr Präsenz in mein Leben zu bringen. Na klar, Hunde reagieren auch auf uns Menschen. Aber Pferde – als Fluchttiere – reagieren hier noch wesentlich mehr und wesentlich intensiver.
Bin ich mit mir und mit anderen im Kontakt?
Das geht los bei der Kontaktaufnahme, geht weiter über den Umgang mit verschiedenen Dressurlektionen bis hin, wenn ich dann im Sattel sitze. Alleine durch seine Ohrenstellung kann ich 1:1 ablesen, wie gut ich bei mir bin: Wenn er die Ohren vorne hat, ist alles ok. Wenn er sie bei mir hat (Pferde haben unwahrscheinlich flexible Ohren), dann weiß ich, dass ich gerade nicht achtsam und präsent mit mir und meiner Umwelt bin. Und das ist erschreckend oft im Umgang mit ihm.
Aber Präsenz ist für uns Menschen genauso wichtig, wie für Pferde. Je achtsamer und präsenter wir selbst sind, desto besser geht es uns. Desto mehr nehmen wir wahr und desto besser – können wir unsere Grenzen schützen.
Ein Thema also, das sowohl uns als Berufsmenschen als auch uns als Partnerschaftsmenschen tangiert. Präsenz, Körpergewahrsein, Achtsamkeit mit sich und anderen und der Ausstieg aus dem eigenen Kopf-Hamsterrad – das sind Themen, die durch Petron stark in den Vordergrund gerückt sind.
Wenn Sie erste Erfahrungen mit Ihrer eigenen Präsenz und Achtsamkeit machen möchten – dann habe ich hier vielleicht eine erste Anregung für Sie: http://www.volkerhepp.com/tiergestuetztes-praesenztraining/.