© sascha weber / pixelio.de
Da scheine ich ja nicht der Einzige zu sein, dem bei der PQS-Präqualifizierungsstelle einiges sehr verwunderlich vorkommt. Es war ja schon sehr auffällig, wie schnell diese am Markt war, obwohl sie ein unselbständiger Teil des VdeK ist und Preise aufruft, die weit unten dem liegen, was man sich so erwartet hatte.
Gerade die enge Verbindung zu den Krankenkassen hatte bei mir die Erwartung geweckt, es würde von Seiten der Leistungserbringer massive Kritik an dieser Präqualifizierungsstelle kommen, doch es sind nicht etwa die Leistungserbringer oder wenigstens ihre Verbände, die sich gegen die Nähe der PQS zu den Krankenkassen wehren, sondern es sind andere Präqualifizierungsstellen, von denen die meisten tatsächlich für sich in Anspruch nehmen können, unabhängig zu sein, die nun dem GKV Spitzenverband die unbequemen Fragen stellen, sich förmlich aufdrängen:
- Sind die von der PQS angebotenen Preise kostendeckend?
- Werden die Kosten der Präqualifizierung bei der PQS aus den erhobenen Entgelten finanziert (wie in §6 der Vereinbarung über die Präqualifizierung vorgeschrieben)?
- Kann die PQS bei dieser Preisgestaltung die vertraglich geschuldete Qualität erbringen?
- Besitzt die PQS als unselbständiger Teil des VdeK die vertraglich geschuldete Neutralität?
Der GKV Spitzenverband soll schon mit diesen Fragen konfrontiert sein, der Beirat ist wohl ebenfalls informiert.
Zunächst einmal sehe ich es ausgesprochen positiv, dass sich wenigstens die direkten Mitbewerber der PQS rühren und die gesamte Angelegenheit rund um die Zulassung dieser äusserst kassennahen Präqualifizierungsstelle hinterfragen. Doch wird die GKV sicherlich gerade diese Karte „wirtschaftlicher Wettbewerb“ ziehen und diesen Unternehmen vorhalten, sie wollten lediglich einen anderen Wettbewerber, der günstigere Preise als sie mache, aus dem Markt drängen.
Deswegen wäre es aus meiner Sicht äusserst sinnvoll, wenn möglichst viele Interessenverbände der Leistungserbringer diese Aktion unterstützen, da es denen ja tatsächlich um die Unabhängigkeit der Präqualifizierungsstellen gehen müsste. Natürlich würden sich diese damit gegen die Krankenkassen stellen, doch nach meiner Einschätzung wäre dies in dieser Frage dringend erforderlich.
Ansonsten werden die Leistungserbringer sehr bald ernüchtert feststellen, dass die Präqualifizierung nichts andere ist als die alte Kassenzulassung – allerdings nunmehr kostenpflichtig und zeitlich begrenzt; und da spielt dann der auf den ersten Blick so günstige Preis der PQS auch keine Rolle mehr.
Nähere Informationen zu den Auffälligkeiten rund um die PQS als unselbständiger Teil des VdeK finden Sie hier:
Suchergebnisse Präqualifizierung « Rechtsanwaltssozietät Scherer & Körbes.
insbesondere
und