Pranayama: wie die Lenkung des Atems auf Körper und Psyche wirkt

Pranayama: wie die Lenkung des Atems auf Körper und Psyche wirkt

Unser Leben beginnt mit dem ersten Atemzug und endet mit dem letzten. Dazwischen haben wir den Atem erfahren, wenn wir als Kind beim Wettrennen aus der Puste gekommen sind und Seitenstechen bekamen. Dann wieder in unangenehmen Situationen, bei denen wir erwischt wurden oder uns in peinliche Situationen befanden und knallrot wurden und dazu unser Herz wie verrückt wummerte. Später das Herzrasen, nachdem man sich in jemanden verknallt hatte. Bei schlimmen Ereignissen im Leben nahmen wir den Atem wahr, weil er plötzlich stockte, man ihn anhielt oder man eine Panikattacke erlebte und einem dabei das Herz bis zum Hals schlug.

Dieses sind Atem-Erfahrungen, welche die meisten Menschen in ihrem Leben erfahren. Doch wer Yoga, Meditation oder Pranayama praktiziert erweitert damit seinen Atem-Horizont und kann direkten Einfluss auf das Wohlbefinden von Körper und Psyche nehmen.

Der Sanskrit-Begriff prāṇāyāma setzt sich aus den Worten „Prana" und „Ayama" zusammen.

Prana: Im Yoga gehen wir davon aus, das der Körper von einer Lebensenergie namens Prana durchdrungen wird, die uns Leben und Vitalität schenkt. In anderen Systemen aus China oder Japan ist es als Qi oder Chi bekannt und ist Basis beim Qi Gong oder Feng Shui.

Prana-Quellen

Pranayama: wie die Lenkung des Atems auf Körper und Psyche wirktPranayama: Lenkung Atems Körper Psyche wirktWoher kommt Prana? Prana kann man zum Beispiel durch bio-organisch gewachsenes Obst und Gemüse, saubere Luft, reines Quellwasser oder Sonnenlicht aufnehmen aber es kann auch energetisch über die Hände übertragen werden (Energiearbeit wie Reiki). Ein einfacher Spaziergang in der Natur hilft Prana zu erhöhen. Prana wird aber durch schlechte Luft, Verzehr von Fleisch und Fisch und anderen tamasischen Nahrungsmitteln (z.B. zerkochtes, Konserve, Eier, totes, Fast-Food) oder Krankheit reduziert.

B.K.S. Iyengar sagte, der Versuch Prana zu erklären sei so schwierig wie Gott zu erklären.

Ayama: Bedeutet etwas zu lenken, kontrollieren oder zu führen. Auch in der Akupunktur versucht man Prana/Qi in den feinstofflichen Meridianen zu lösen oder zu lenken.

Beim Pranayama lenken (ayama) wir unser Prana indem wir auf den sonst automatisch fließenden Atem Einfluss nehmen.

Unser Atem erfolgt zum Glück ohne unser Dazutun und wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Darum brauchen wir uns nicht um unseren Atem zu sorgen, wenn wir schlafen gehen, da das vegetative Nervensystem dieses automatisch regelt, ebenso wie die Verdauung oder den Blutdruck. Es ist damit in sich autonom und man kann darauf normalerweise keinen Einfluss nehmen.

Die Yogis haben aber vor tausenden Jahren bereits entdeckt, das wir doch etwas tun können - indem wir in das Atemsystem durch Pranayama eingreifen. Eine wichtige Rolle spielen dabei zwei wichtige Energie-Kanäle (Nadis) namens Ida und Pingala. Bereits Patanjali machte Pranayama zu einem festen Bestandteil der Yoga-Sutren.

Vielleicht konntest du schon mal beobachten, das du unter Stress ganz anders atmest. In Situationen, bei denen du „unter Strom stehst" atmest du kürzer und schneller als wenn du entspannt bist.

Im individuellen Meditationscoaching kann es sein, dass ich sowohl bei einem gestressten, angespannten Menschen als auch einem erschöpften oder depressiven Menschen Pranayama anwende, um deren Energielevel auszubalancieren. Aber beide bekommen ganz unterschiedliche Pranayama-Techniken.

Wenn jemandem etwas schlimmes passiert ist, sagt man der Person zu Rechte, atme erst mal tief durch. Langer, tiefer Atem hilft das Nervensystem zu beruhigen und auch geistig wieder klarer zu werden. So kann man gezielt von Stress auf Entspannung umschalten.

Atem und Psyche sind eng miteinander verbunden, das ist in uns genetisch angelegt. Bei einer Gefahr schaltet der Körper automatisch auf fight or fligh t Modus, also entweder wirst du vor der Gefahr weglaufen oder dagegen kämpfen. In beiden Fällen stellt der Körper erhöht der Körper automatisch die Energie für Herzschlag, Muskelaktivität und das Gehirn. Der Puls steigt und die Atmung beschleunigt sich. Heutzutage sind solche Gefahren nicht mehr irgendwelche wilde Tiere sondern eher der tägliche Kampf mit schlechtgelaunten Chefs, Streits um Parklücken oder Existenzängste.

Nicht ohne Grund wird Stress als Hauptursache heutiger Krankheiten angesehen.

Der Atem gilt im Yoga als die Verbindung zwischen Körper und Geist, der Atem ist die grobstoffliche Manifestation des Prana.

Stress ist in unserer heutigen Gesellschaft fast unvermeidbar. Das Problem ist, das unser System nicht nur einmal pro Woche auf ein wildes Tier reagieren muss, sondern etliche Male an einem einzigen Tag. Indem wir täglich Pranayama praktizieren, können wir diesem autonomen Nervensystem helfen, sich zu beruhigen. Damit beruhigt sich unser Geist und infolge dessen auch unser Körper.

Wir brechen aus dem Muster des flachen Atems aus, der zwar für den Alltag genug zur Lebenserhaltung ist, aber uns keine große Vitalität schenkt.

Durch die Atemlenkung konzentrieren wir uns intensiv auf den Atem, was an sich schon Meditation ist. Je nach Technik beruhigen, kühlen oder energetisieren wir das Nervensystem und wir fühlen uns danach entsprechend ruhiger oder energiegeladener. Es erfolgt ein aktiver Austausch von Prana und verbrauchter Energie.

Der Körper wird bis in die Zellen hinein besser mit Sauerstoff versorgt, was das Wohlbefinden und die Gesundheit steigert. Eine verstärkte Ausatmung trägt zur Entgiftung des Körpers bei. Langfristig erhöht sich die Lungenkapazität. Die Wechselatmung kann beispielsweise die linke und rechte Gehirnhälften balancieren. Mit der richtigen Technik ist man in der Lage gezielt den Blutdruck zu senken.

Indem du Pranayama praktizierst, machst du dir deine innewohnenden Kräfte zunutze!

Bei einem durchschnittlichen Atemzug im Alltag atmen ein normaler Mensch ca. 0,5 Liter Luft ein. Im Pranayama kann dieses auf das bis zu sechsfache gesteigert werden

  • Je nach Technik anregende, beruhigende oder ausgleichende Wirkung
  • Steigert das Prana im Körper
  • Erhöhtes Lungenvolumen
  • Aktiver Austausch von Prana und verbrauchter Energielevel (Apana)
  • Bessere Sauerstoffversorgung
  • Kontinuierlicher, ruhiger Atem sorgt für einen ruhigen Geist/Mind und Intellekt
  • Achtsamkeit für den Atem (Meditation)
  • Stressreduzierende Wirkung, beruhigt das Nervensystem
  • Reinigt und entgiftet Körper und Geist/Mind
  • Aktiviert Ida und/oder Pingala und wirkt auf die Nadis
  • Verbesserung bzw. Optimierung des Atemsystems
  • Verbesserte Gesundheit durch optimierten Stoffwechsel, Verdauung, Entgiftung, Stressreduktion
  • Bestimmte Techniken senken den Blutdruck
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Hinweise: Nicht jede Form von Pranayama kann in der Schwangeschaft und während der Menstruation durchgeführt werden. Fortgeschrittene Techniken sollten nur unter Anleitung eines erfahrenen Meditations- oder Yogalehrers durchgeführt werden.

Wer eine paradoxer Atmung hat, sollte Pranayama mit bedacht und nur unter Anleitung eines erfahrenen Meditations-, Yogalehrers oder Atemtherapeuten praktizieren.

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