praktisch gelebte bindungslehre

Von Kinderdok

dann erzählt mir die mutter etwas, dass die „bezugserzieherin“ gesagt habe. hä, denke ich, was ist denn das nun wieder? kann man die bei amazon bestellen? oder hat die ein spezielles etikett an der bluse, an der die kinder sie erkennen können? früher gab es zeiten, da hießen die kindergärtnerinnen noch so, wahlweise auch tante, oder wenigstens beim vor- und/oder nachnamen. heute ist das also die bezugserzieherin. „hallo, guten tag, ich möchte gerne mit der bezugserzieherin des kleinen maiko-ruben sprechen.“ – „die ist gerade nicht da, ich könnte ihnen aber die vertretungserzieherin oder die aushilfserzieherin oder die scharleitungserzieherin ans telefon holen.“ – „nein, danke.“

ich habe mir das von der mutter dann erklären lassen: der kindergarten verfolgt ein neues konzept der gruppenfreien förderung, was in der praxis soviel heißt, dass alle kinder durcheinanderwuseln. damit man aber der modernen bindungstheorie der kleinkindlichen entwicklung rechnung trägt, bekommt jedes kind eine bezugserzieherin, die die hauptansprechpartnerin ist. aha. und warum macht man nicht gleich mehrere gruppen mit jeweils einer oder zwei erzieherinnen? manche dinge verstehe ich einfach nicht. aber ich bin auch kein studierter pädagoge.