Dennis hat am Ende des vierten Semester (2015) ein sechswöchiges Praktikum bei einer mittelständischen Kanzlei in Köln mit ca. 100 Anwälten gemacht. Im folgenden berichtet er über seine Erfahrung, was er besonders interessant fand und in wie weit dieses Praktikum ihn für seinen weiteren Lebensweg geholfen hat.
Auf die Kanzlei wurde ich im Rahmen des Fakultätskarrieretags an der Universität zu Köln aufmerksam. Meiner Erfahrung nach fällt einem Studenten im Grundstudium die Kontaktaufnahme an solchen Tagen eher schwer, da man sich die Aufmerksamkeit der Kanzleien mit den höheren Semestern teilen muss, welche meist schon mehr Erfahrung in solchen Gesprächen haben. Meine Empfehlung ist daher eine Initiativbewerbung. Ich hatte damit einen Recht guten Erfolg. Um ein Bewerbungsgespräch kommt man jedoch meistens nicht herum, was jedoch von Vorteil ist, da man so noch einmal seine Charakterstärken außerhalb der Noten in die Wage legen kann. Wie man auf sein Gegenüber wirkt sollte man nicht unterschätzen.
Die Aufgaben während des Praktikums waren sehr unterschiedlich, da ich sowohl kleinerer Gutachten schreiben, als auch bei größeren assistieren sollte, indem ich zu bestimmten Abschnitten die Fußnoten überprüfe, oder Fragestellungen klärte. Dabei waren meist öffentlich rechtliche Fälle, aber auch Fälle aus dem Zivilrecht dabei. Natürlich musste ich auch Recherchearbeiten leisten. Aber auch ein spontaner Besuch beim Rathaus um einen Bebauungsplan in Augenschein zu nehmen war Teil des Praktikums. Besonders spannend waren (neben einigen Fällen) die Gerichtstermine.
Wenn man mich fragen würde was ich während des Praktikums gelernt habe, würde ich besonders die Erkenntnis unterstreichen, dass im wahren Leben es eher unvorteilhaft ist am Anfang eines Falls ein umfassendes Gutachten zu schreiben. Anders als in der Uni ist der Sachverhalt nie richtig klar und jede Partei behauptet etwas anderes. Daher ist die umsichtige Kommunikation zwischen Anwalt und Mandant, (Gegenseite, Behörde und Gericht) besonders wichtig. Auch wie eine größere Kanzlei Arbeitet (Verwaltung, IT, Sekretariat) konnte ich lernen.
Ich würde mein Praktikum auf jeden Fall bei derselben Kanzlei noch einmal machen, da ich durch und durch nur positive Erfahrungen gemacht habe. Daher informiert euch gut und wartet das Gespräch ab. Dort könnt ihr durchaus fragen was Ihr als Praktikant machten dürft. Wenn Ihr wünsche bezüglich des Praktikum habt scheut euch auf keinen Fall sie zu Äußern. Drüber reden kann man immer, was ja schließlich auch zum Berufsbild gehört und eher positiv als negativ rüber kommt.
Allen die noch ein Praktikum suchen wünsche ich viel Erfolg.
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich an Dennis für das Interview bedanken und wünschen viel Erfolg im weiteren Studienverlauf.