Chris würde sagen: “Da haben wir doch einen Film für den Nerd unter den Ziemlich besten Filmkritikern” und ich muss sagen, recht hat er. Ich hab den Trailer gesehen und wurde unweigerlich an Die Hochzeits-Crasher erinnert. Dazu noch einen “nerdigen” Touch und fertig ist der Film, der mir gefällt, zumindest schon mal der Trailer. Ob aber die Combo Vaughn/Wilson noch genauso gut ist wie vor 8 Jahren und Google die Schleichwerbung richtig platziert hat, erfahrt ihr im Fazit. Jetzt gibt es aber erst mal was zum Inhalt des Films.
Inhalt:
Billy (Vince Vaughn) und Nick (Owen Wilson) sind zwei Uhrenverkäufer, die um ihre Existenz kämpfen. Im Zeitalter der Technik kaufen die Leute immer weniger Uhren und so ist es nur logisch, dass sie irgendwann vor die Tür gesetzt werden. Daraufhin planen sie ein Praktikum beim Mega-Konzern Google. Dass die Voraussetzungen mit ihrem beschränkten technischen Verstand eher bescheiden sind, stört sie nicht weiter; die 6000 Dollar im Monat sind einfach zu verlockend. Dass sich dann auch noch 40.000 Interessenten auf gerade mal 1.500 Stellen bewerben, verbessert die Situation nicht unbedingt. Trotzdem schaffen sie es nach einem ziemlich verkorksten Bewerbungsgespräch irgendwie, sich die Stelle zu angeln. Inmitten brillanter Studenten müssen sie es nun irgendwie schaffen, ihre technischen Fähigkeiten zu schulen, ohne dabei ihre Stärken zu vernachlässigen, die sie unweigerlich haben und die ihnen und ihrer Gruppe noch sehr nützlich sein können…
Michaels Fazit:
Ich weiß, ich weiß. Viele denken vermutlich an Schleichwerbung und an Verherrlichung von Google. Richtig, das ist es vielleicht, mag sein dass Google genau das beabsichtigt, aber warum den Film dann nicht trotzdem anschauen, den Google-Aspekt ausblenden und die Combo Vaughn/Wilson genießen? Ich habe genau das getan und hab das Kino zwar nicht als besseren Menschen verlassen, aber glücklicher war ich. Es hat mich darin bestätigt, dass man nicht immer in allem das Schlechte sehen, sondern auch mal positiv und mit ein wenig Vertrauen durchs Leben gehen sollte. Genau das ist auch eine von vielen Botschaften des Films.
Aber fangen wir vorne an. Ich denke, über die Schauspieler muss ich nicht all zu viele Worte verlieren. Ich liebe Vince Vaughn und Owen Wilson. Ich finde sie einfach zum totlachen und kann nach dem Film schlecht etwas anderes über die Zwei sagen. Sie schaffen es nämlich mit ihrer lockeren und ehrlichen Art, die Kinobesucher zum Lachen zu bringen und zu berühren. Hinzu kommen noch Rose Byrne, Max Minghella und Aasif Mandvi, der den Personalchef von Google richtig geil spielt. Sehr unnahbar, abgeklärt und ohne jede Gefühlsregung immer auf das Wohl des Konzerns aus.
Wenn mich schon die Schauspieler so überzeugen konnten, dann kann der Film ja gar nicht so schlecht sein, oder? Richtig, der Film ist nicht schlecht, er ist genau genommen sogar ziemlich gut. Warum? Weil ich viel gelacht habe und der Film nicht nur dumme Sprüche auf Lager hat, sondern auch Lebensweisheiten bietet, die ich eigentlich ganz cool finde. Mir fällt da zum Beispiel ein, dass man bei aller Verbissenheit und bei allem Engagement in jungen Jahren nicht vergessen sollte, auch ein Leben zu führen, das fernab des Jobs ist. Und auch, dass es vielleicht Dinge gibt, die wir nicht sonderlich gut können, dafür gibt es aber mit Sicherheit Dinge, die wir dafür umso besser hinbekommen. Außerdem hat mir gefallen, dass ein wenig der Generationenkonflikt aufgegriffen wird. Es wird im Film selber nämlich klar, dass es die ältere Generation nicht immer leicht hat, mit den Jungen mitzuhalten, aber die Lebenserfahrung in manchen Situationen einfach mit nichts zu ersetzen ist und hier die junge Generation sehr wohl zur älteren aufschauen kann.
Natürlich gibt es hier und da auch einen kleinen Kritikpunkt, zum Beispiel an der Geschichte selber. Es kommt einem so vor, als ob der rote Faden an der ein oder anderen Stelle verloren geht und es seine Zeit braucht, bis der Film sich wieder auf das wesentliche konzentriert. Außerdem weiß ich nicht, ob es die Liebesgeschichte, die durchaus gelungen in den Film eingebunden ist, gebraucht hätte, um einen lustigen Film aus Prakti.com zu machen. Als letzten Kritik-Punkt will ich nochmals die von mir in der Einleitung erwähnte Schleichwerbung aufgreifen. Diese ist im Film sicher bemerkbar. Klar wird Google als tolles Unternehmen gepriesen und die Arbeitsbedingungen sehen auch alles andere als schlecht aus. Ich weiß aber auch, dass es nahezu so abläuft, wie es im Film aufgegriffen wird. Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack, den der Film wohl nicht ablegen kann. Letztendlich überwiegen aber die positiven Aspekte deutlich, denn ich habe im Film wirklich viel gelacht und man wurde hier und da auch zum Nachdenken gebracht. Es werden nämlich viele unterschiedliche Charaktere präsentiert, wodurch sich zumindest bei mir unweigerlich die Frage aufgetan hat, zu welchem Charakter/Gruppe ich mich zählen würde.
Ich kann euch den Film nur wärmstens empfehlen und hoffe, dass ihr genau so viel Spaß haben werdet wie ich ihn hatte. Wenn das so sein sollte, lasst es mich wissen und sagt mir welche Szenen euch am besten gefallen haben. Ich freue mich schon auf eure Antworten, denn ich hab jede Menge Szenen, die zum Brüllen sind und sage nur Quidditsch!
Michaels Wertung zu Prakti.com:
(8 von 10 Sterne)
Chris Fazit:
Morgen, den 24.01.2014 erscheint der Google-Film Practi.com in den Läden und nachdem Michael schon nach dem Kinobesuch begeistert war, wollte ich natürlich auch sehen, ob den beiden Hauptdarstellern erneut ein so witziger Film wie Die Hochzeitscrasher gelungen ist. Kurz gesagt: Nein. Eine längere Erklärung folgt jedoch sogleich!:-)
Der Humor von Michael und mir ist im richtigen Leben eigentlich sehr ähnlich. Zumindest verstehen wir uns Bestens und können immer viel zusammen lachen! Bei Filmen geht aber auch beim Thema Humor unser Geschmack des Öfteren mal auseinander. Als Beispiel kann ich da zum Beispiel den Trailer zu Anchorman 2 nennen, den ich super fand, Michael dagegen grausam! Und auch bei Practi.com ist es im umgekehrten Sinn ähnlich, wobei ich glücklicherweise weit davon entfernt bin, den Film grausam zu nennen. Und dennoch, meinen Humor hat er nicht getroffen, also rein gar nicht. So habe ich im gesamten Film vielleicht zwei bis drei Mal leicht schmunzeln können, öfter aber auf keinen Fall! Vielleicht muss man da aber auch einfach wie Michael Informatiker sein, um hier irgendwelche Szenen richtig witzig zu finden!:-)
Jedenfalls war das mit dem Humor auch mein größtes Problem an der Sache. Ich hatte nämlich aufgrund des Duos Wilson und Vaughn mit einem spaßigen Film gerechnet und somit auf die lustigen Momente gewartet und gewartet. Und als dann ca. 20 Minuten um waren und ich noch nicht ein Mal lachen konnte, hatte ich mich mit der Sache abgefunden, heute einfach keine Komödie zu sehen. Und von da an wurde es besser. Weiterhin nicht witzig, aber besser, weil die Geschichte an sich doch unterhaltsam erzählt wird, wenn auch durchgehend vorhersehbar! Dennoch, langweilig war mir in den zwei Stunden nicht und am Ende machte sich sogar ein leichtes Glücksgefühl bei mir breit! Wie Michael schon geschrieben hatte, versucht der Film ein paar lebensbejahende Botschaften zu übermitteln und schafft das sogar auch an der ein oder anderen Stelle. Die Sache mit der Werbung für Google hat mich jetzt auch nicht gestört, da ich ihn von Beginn an als reinen Werbefilm von und für den riesigen Konzern gesehen habe. Da finde ich so versteckte Schleichwerbung schlimmer.
Was bleibt also abschließend zu sagen? Owen Wilson und Vince Vaughn spielen meiner Meinung nach nicht witzig, dafür aber immerhin sympathisch! Auch die anderen Darsteller können sich durchaus sehen lassen, dafür also mal ein Pluspunkt. Einen weiteren Pluspunkt gibts dafür, dass keine richtige Langeweile aufkam und es mal ganz interessant zu sehen war, wie es anscheinend bei dem bunten Firmenriese Google zugeht. Über den Durchschnitt kann ich den Film nach einem Tag Bedenkzeit aber auch nicht bewerten, da er eigentlich schon ein richtig lustiger Film sein möchte. Und das ist Practi.com für mich leider nicht geworden!Lebensbejahdend ja, witzig nein! Bestes Beispiel hierfür sind schon allein die völlig fehlgeschlagenen Kurzauftritte von Will Ferell und John Goodman. Von mir also nur eine halbe Empfehlung, würde ihn vielleicht mal ausleihen, wenn man nicht grade Informatiker ist!:-)
Chris Wertung zu Prakti.com:
Hier könnt ihr den Film selbst bewerten (6 Bewertung(en), Durchschnitt: 7,00 von 10)
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