Prag

In den frühen Morgenstunden eines nebligen Novembertages über die noch wenig belebte Karlsbrücke spazieren, die flimmernden Silhouetten der Möwen und Tauben vor der aufgehenden Sonne zu sehen, die Moldau unter, die Burg vor mir und dann leicht fröstelnd in ein herrschaftliches Kaffeehaus zum Frühstücken zu gehen – ein Gedanke, welcher mich schon länger begleitet.

Was liegt also näher, als den Gedanken einfach mal in die Tat umzusetzen? Gut, November habe ich verpasst, aber Dezember hat dann doch geklappt. Als Transportmittel wurde diesmal auf Bus anstatt Bahn gesetzt. Quasi grüner Bus auf goldener Straße …

Auch, wenn ich schon öfter in Prag war, zieht es mich doch immer wieder dahin. Der Vorteil dabei ist, dass man irgendwann die ganzen touristischen Sehenswürdigkeiten abgehakt hat, man kann sich einfach treiben lassen und die Stimmung einer Stadt spüren.

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Der Bus kam am Freitagnachmittag mit Verspätung (warum gibt es in Nürnberg eigentlich keinen halbwegs vernünftigen Warteraum oder ein Café mit Abfahrtsanzeige an diesem sogenannten Busbahnhof?) und nach ca. vierstündiger Fahrt erreichten wir den Busbahnhof in Prag. Die Metro brachte uns dann in die Národní, in die nähere Umgebung des Appartements. Der Weg dahin führte uns am Café Louvre und Rock Café vorbei in eine kleine ruhige Seitenstraße. Auf uns wartete an der Tür eine Schlüsselbox, welche sich dann zum Glück auch öffnen lies. Im Appartement gab es das wichtigste –  eine Badewanne und eine Kaffeemaschine. Also schonmal alles gut!

Samstagmorgen. Ausgeschlafen aufgewacht. In Prag!

Ein Spaziergang entlang der Moldau, vorbei am „Tanzenden Haus“, als Ziel der Farmer’s Market Náplavka – ein perfekter Beginn für diesen Tag. Immer samstags von 8 bis 14 Uhr befindet sich dieser Wochenmarkt direkt am rechtseitigen Kai der Moldau zwischen den Brücken Palackého most und Železnicní most. Die Atmosphäre ist sehr entspannt und angenehm. Die Auswahl ist groß, und selbst wer auf Frühstücksorgien steht, wird es nicht schaffen, alles zu probieren. Wir haben uns aber bemüht einen guten Überblick zu bekommen. Versprochen.

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Natürlich gibt es gut schmeckenden Kaffee und somit ist eine der Grundsäulen eines guten Frühstücks gegeben. Anschließend wurden wir auf Kartoffeln mit Raclette-Käse aufmerksam. Der Käse wird in einer schönen Zeremonie direkt vom erhitzten Käsestück auf die Kartoffel gestrichen. Nachdem damit der erste Hunger und Kaffee-Durst gestillt war, sprach nichts dagegen, das Frühstück dezent in einen Frühschoppen zu verwandeln.

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Ale und IPA von Sedlák chlumecké pivo gehörten mit zu den besten Bieren die ich in diesem Urlaub getrunken haben. Leider war es dann doch etwas zu kalt für Bier und so ließ ich mich von einem Hot Cider, welcher anders als pappsüßer Glühwein, sehr gut schmeckte, wärmen. Danach gab es noch Samosas und Oktopus-Gulasch, bei wärmeren Wetter wäre die Begleitung durch slowenischem Weißwein oder Sekt sicher angenehm gewesen. Ganz am südlichen Ende des Marktes stand ein Food-Truck mit Burgern. Musste natürlich sein. Was soll ich sagen, auf dem Burger war weder Käse noch Speck aber trotzdem war er hervorragend. Ich war rundum zufrieden und kann den Markt nur empfehlen! Das nächste Mal sollte es aber etwas wärmer sein, damit man die ganze Auswahl, gepaart mit der schönen Stimmung, auch im Sitzen für etwas längere Zeit genossen werden kann. Notiz an mich: Im Frühjahr oder Herbst nach Prag.

Farmer’s Market Náplavka
Moldau-Ufer, Palackého most

So richtig warm wurde es mir auch mit Laufen nicht, da kam der botanische Garten der naturkundlichen Fakultät der Karlsuniversität mit seinem alten Glashaus gerade richtig. Unter der Beobachtung einiger Kakadus konnte ich mich in Gesellschaft tropischer Pflanzen wieder aufwärmen. So, Hitze macht natürlich durstig und so kam das einige Straßen weiter gelegene Pivovarský dum mit seinem „Beer Tasting“-Angebot gerade recht. Reinheitsgebotsfans jetzt das Folgende bitte einfach überlesen. Der Biertest besteht unter anderem aus Brennessel-, Vanille-, Banane- und Kaffeebier. Liest sich jetzt aber schlimmer als es in Wahrheit ist, die Biere schmecken überhaupt nicht künstlich, das Aroma ist nicht irgendwie fremd sondern fügt sich sehr gut in den Gesamtgeschmack ein. Wer also Bier mag und offen für Neues ist, hier wäre eine Anlaufstelle. Gegessen wurde hier nichts, aber das Essen auf den Nachbartischen sah nicht schlecht aus.

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Pivovarský dum
Jecná/Lípová 15

http://www.pivovarskydum.com/

Der weitere Straßenverlauf führte uns direkt auf den Wenzelsplatz, welchen wir in nördlicher Richtung, vorbei am immer wieder beeindrucken Koruna-Palast wieder verliesen. Zwar gab es öfter kleine Weihnachstmärkte bzw. einige zusammenstehende Buden mit Weihnachtsstimmung aber der hauptsächliche Weihnachtsmarkt befand sich natürlich am Altstädter Ring. Recht viel mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen, denn die „Stimmung“ war hier ähnlich einem U-Bahn-Abteil zu Rush Hour. Selbständige Entscheidungen über die eigene Bewegungsrichtung oder -Geschwindigkeit waren selten möglich. Die auserwählte Rettung in Form des Grand Café Orient war dann auch überfüllt und so gaben wir auf, schlenderten noch etwas durch weniger bevölkerte Gassen und begaben uns zurück.

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Im Appartement wurde dann festgestellt, dass es ja eigentlich nicht angehen könne, dass man so früh schon daheim ist. Um die Ecke fand sich dann mit dem Bonvivant’s eine kleine gemütliche Tapas-Bar, weitab jeglichen Trubels. Auf Wunsch kann der persönliche „Cocktail-Geschmack“ dem Kellner mittgeteilt werden und dieser mixt dann ein passendes Getränk. Alles in allem gibt es hier feine Cocktails, gute Tapas, stilvolle Einrichtung gemixt mit ungewöhnlicher, aber guter Musik und einem professionellem Team.

Getrunken haben wir einen Whisky-Cocktail mit dem verführerischen Namen „Penicilin“ und einen „Last Word Cocktail“ mit Gin und einem grünen Chartreuse-Likör. Zwei kleine Tapas komplettierten die Runde.

BONVIVANT’s CTC bar
Bartolomejská 3

https://www.facebook.com/BONVIVANTsCTC

Wie es dann immer so ist, kaum trinkt man was, kommt der Hunger und so statteten wir dem Národní kavárna, dem „National Café“ noch einen Besuch ab. Eine etwas seltsame Kombination aus Nudeln mit Pesto und mit Erdbeeren gefüllte Hüttenkäse-Knödel rundeten den Abend ab.

Národní kavárna
Národní trída 11

http://www.narodnikavarna.cz/?i=1&lang=EN

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Ihr werdet es wahrscheinlich nicht glauben, aber wenn man nicht die halbe Nacht in Bars oder Kneipen verbringt, kann man auch früher aufstehen! Zeit also, meinen Gedanken von oben endlich umzusetzen. Und so liefen wir über den noch geschlossenen und deshalb angenehem ruhigen Weihnachtsmarkt am Altstädter Ring in Richtung Karlsbrücke. Es lohnt sich, hier nicht den direkten Weg zu wählen sondern einfach durch die Gassen zu schlendern. Wenn diese morgens noch leer sind und die Stille nur durch den Wiederhall der Tritte vereinzelter Fußgänger unterbrochen wird, hat Prag wirklich eine einzigartige mystische Stimmung. Läuft man dann durch das Tor in Richtung der Kleinseite und steht auf der Karlsbrücke ist das eines dieser Bilder, die auf jeden Fall bleiben werden. Vom späteren Trubel durch die einem Regenschirm folgenden Touristengruppen, Händler, Portrait-Zeichnern und über die Brücke eilende Einheimische war weit und breit noch nichts zu sehen. Einzig einige andere Touristen waren eifrig dabei, diesen Moment fotographisch festzuhalten.

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Am anderen Ende der Brücke stiegen wir links die kleine Treppe herunter, gingen am Ufer an den Crawling Babies vorbei und erreichten, ganz nach meinem Plan, das Café Savoy. Die Uhr zeigte kurz nach neun und somit hatte das altehrwürdige Kaffeehaus schon seit einigen Minuten geöffnet. Die gut besetzten Tische und das volle Reservierungs-Buch am Empfang ließen Schlimmes vermuten aber es gab dann doch noch ein freies Tischchen unter der beeindruckend verzierten Decke. Pancakes, Spiegelei mit Trüffel, Ingwerlimonade und Frühstück Savoy – mit Ei und Kuchen. Im Untergeschoss erhält man durch eine gläserne Wand einen Blick auf die hauseigene Bäckerei und kann so die Herstellung der oben verkauften Brote, Kuchen und Torten genauer verfolgen. Qualitativ hochwertige Produkte in schöner Umgebung sind natürlich leider sehr beliebt und deswegen ist das Savoy nur mit Glück für einen Spontanbesuch geeignet. Mit der Reservierung eines passenden Tisches ist es aber sicher einer der Orte für ein schönes Wochenendfrühstück.

Café Savoy
Vítezná 5

http://cafesavoy.ambi.cz/cz/

Im Anschluss ging es in Richtung Burg, die St. Nikolaus Kirche am Ende der Straße zeigte uns den Weg. Da ich die Burg aber schon mal besichtigt habe und die Anzahl der anderen Touristen hier spürbar zunahm, ließen wir die mächtige Anlagen rechter Hand links liegen und stiegen weiter den Berg hinauf. Ziel der Anstrengung war das Kloster Strahov, sollte es doch hier eine kleine Brauerei nebst vernünftiger Speisen geben.

Wir fanden auch recht schnell eine Eingangstür mit einem Hinweis auf „Christmas Amber Beer“ und fanden uns dann im Inneren einer großen Halle mit langen Tischen wieder. Es war nicht recht viel los aber das trübe Wetter, die Erinnerung an eine bayerische Bierhalle und nicht zu letzt die entspannte 60er Musik abseits der Charts ließen uns bleiben. Neben dem Bier gab es ganz klassisch ein Schnitzel und Rinderbraten mit böhmischen Knödeln. Zusammenfassend kann man sagen: Bier gut, Essen ok. Die später aufgefallene Saisonkarte mit diversen Wildgerichten wäre vielleicht die bessere Wahl gewesen? Leichte Zweifel ob das jetzt die Brauerei ist, waren von Anfang da, schließlich ist eine Biersorte dann doch etwas wenig. Beim Verlassen stellten wir dann auch fest, dass wir durch die Hintertüre die Gaststätte betreten hatten und der eigentlich Gastraum mit Bar und Touristen („Ich zahle eine Suppe und drei Schnäpse“) weiter vorne ist.

Velká klášterní restaurace
Strahovské nádvorí 302

http://www.klasternirestaurace.cz/

Gleich um die Ecke fand sich dann auch die „richtige“ Brauerei. Was macht man bei Regen? Richtig, man nutzt Örtlichkeiten mit Dach. Brauereien haben ein Dach. St. Norbert IPA und Dark Lager machten den Regen auf jeden Fall erträglich. Das Bier war gut und gerne hätten wir auch etwas gegessen, denn die Speisen auf den Nachbartischen sahen sehr gut aus, aber das hatten wir ja vorher schon erledigt.

Klášterní pivovar Strahov
Strahovské nádvorí 301

http://www.klasterni-pivovar.cz/

Gleich hinter der Brauerei befindet sich eine Tram-Haltestelle der Linie 22. Diese Linie ist so etwas wie die Sightseeing-Linie in Prag. Es folgte eine gemütliche Fahrt vorbei an verschiedenen Gärten hinter der Burg über die Moldau zurück zur Národní. Mit der Linie könnte man auch etwas länger fahren und schauen.

Mit dem folgenden Bauman Café machten wir einen echten Glückgsriff! Ein ideales kleines Café für einen kurze Pause. Die Auswahl an Kuchen und Torten sieht nicht nur schön aus sondern sie schmecken auch köstlichst, die Bedienung ist sehr nett und der Laden an sich ist ruhig und gemütlich. Wer irgendwann von Kaffee genug hat, hier gibt es auch die überragenden Getränke von Fentimans Wer mit seiner Freundin hier her geht und größere Pläne für die Zukunft hegt, der kann sich im ersten Stock inspirieren lassen. Befindet sich hier doch ein Hochzweitsmoden-Geschäft. Die Toiletten sind hier übrigens auch.

Bauman Cafe
Narodni, 23

http://www.baumanbakery.cz/

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Nach einer kurzen Pause im Appartement war das nächste Ziel die Hemingway Bar. Vielfach empfohlen und bestens bewertet ist diese Bar ein unbedingtes Muss für jeden Liebhaber alkoholischer (Misch-)getränke. Das Motto „fine mixology & luxury spirits“ lädt ein und innen findet man sich dann in einer stilvoll mit dunklem Holz und Leder eingerichteten Bar wieder. Das professionelle Personal begleitete uns in den ersten Stock und hier saßen wir direkt an der Bar mit Blick auf eine Vielzahl von diversen Flaschen, Gläsern, Barutensilien und einer zaberhaften alten Registrierkasse. Auf der Cocktail-Karte sucht man die üblichen Verdächtigen zum Glück vergeblich, stattdessen findet man aber Kreationen wie „Mary Welsh“, „Swan Lake“ oder „Arrested After Dark“. Wir entschieden uns für einen „Eau de Cocktail (for women)“ mit Hibiskus und Verbenen-/Kornblumen-Likör und einen „Mezcal Sour“ garniert mit einem Mini-Maiskolben und Paprikapulver. Überrascht wurde ich mit einem leeren Glas und einer Parfümverpackung, darin befand sich eine Parfumflasche und darin wiederum mein Cocktail.

Die Bar ist defintiv empfehlenswert! Atmosphäre, Geschmack, Präsentation der Drinks und nicht zuletzt freundliches Personal sorgen für einen schönen Abend. Natürlich wissen das immer mehr und so ist eine Reservierung empfehlenswert.

Hemingway Bar
Karolíny Svetlé 26

http://www.hemingwaybar.cz/bar-prague/

Sollte hier kein Platz mehr sein, scheint es in der Straße bzw. der Umgebung allgemein einige recht interessante Lokalitäten zu geben.

In der nächtlichen Stadt wartete das nächste Ziel auf uns, das viel gepriesene „Čestr“ beim Nationalmuseum. Ein gemütlicher Spaziergang über den Wenzelsplatz brachte uns dahin.

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„Čestr“ ist eine Abkürzung für eine tschechische Fleckvieh-Züchtung (Simmentaler), und so dreht sich hier auch fast alles um selbiges. Die Speisekarte gleicht einer gefalteten Einladung und im Inneren hat man neben einer sinnvollen Anzahl an Gerichten und Menüs, einer Einteilung der Fleischstücke in „tenderness“, „flavour“ und „fat content“, ein Kärtchen mit einer Malen-nach-Zahlen-Kuh. Die Zahlen deuten natürlich nicht Farben an sondern bilden praktisch die Palette der erhältlichen Fleischstücke ab. Neben bekannten Stücken soll sich hier auch das eine oder andere für ein Restaurant eher ungewöhnliche Stück Fleisch finden lassen. Bis auf den Kopf scheint das ganze Rind bestellbar zu sein. Daneben gibt es noch Fisch, eine Auswahl an verschiedenen Saucen und Beilagen und eine große Weinkarte.

Klingt doch, für den Nicht-Vegetarier bzw. -Veganer, eigentlich ganz gut, oder? Leider befand sich unser reservierter Tisch inmitten des Lokals in Richtung einer Kasse und beim Bierausschank. Dies hatte zur Folge, dass wir uns direkt im Laufweg der überaus zahlreich vorhandenen Angestellten, ich zählte 15 Personen bei zeitweise etwas mehr als doppelt sovielen Gästen, befanden. Verbunden mit dem hellen Licht fällt der Abend jetzt nicht unbedingt in die Kategorie Candle-Light-Dinner. Die Bedienungen waren sehr aufmerksam aber irgendwie auch bemüht beschäftigt und etwas übereifrig. Sitzt man an einem ruhigeren Platz am Fenster bekommt man das vielleicht gar nicht mit. Aber, es geht ja hier ums Essen.

Der Abend begann mit Steak Tartar und frittierten und marinierten Karpfenfilletstücken. Kam mit einem slow grilled flat und Rumpsteak mit Speckbutter zu seinem Höhepunkt und wurde durch eine Kugel Biereis (Hammer!) geschmackvoll beendet.

Das Essen war gut und das Fleisch von hoher Qualität. Minuspunkt ist die hetische Atmosphäre. Ich habe es da lieber etwas verwinkelter, schummriger, romantischer und gemütlicher. Außer meinen anderweitgen Vorlieben habe ich aber nichts auszusetzen. Es ist alles durchgestylt und passend eingerichtet, die Küche ist einsehbar, der Koch serviert das Steak angeblich auch persönlich und im hinteren Teil kann man durch ein Schaufenster das Fleisch beim Abhängen begutachten.

Čestr
Legerova 75/57

http://cestr.ambi.cz/cz/

Die Nacht war recht geruhsam und bis zur Rückfahrt nach Nürnberg blieb auch noch etwas Zeit. Was lag da also näher als die bleibenden Stunden gemütich mit einem Frühstück zu überbrücken? Schließlich will Frau doch die Heimfahrt nicht hungrig verbringen! Wie dafür gemacht, liegt das Café Imperial gleich in der Nähe des Busbahnhofs.

Man betritt eine große Halle, wird zu seinem Tisch geführt und nachdem einem die Jacke abgenommen und der Platz eingenommen wurde, wird man sich mit einem ersten scheuen Rundumblick der opulenten Ausstattung bewusst. Die Wände sind mit detailreichen cremefarbigen Keramikfliesen, die Decke mit einem riesigen Mosaik verziert. Die Halle wird von massiven Säulen, halb mit Holz vertäfelt und halb mit Relief-Fliesen verkleidet, getragen. Beim Blick nach oben könnte man meinen, hier wurde eine Hallenbad mit einem orientalischen Tempel gekreuzt. Eine Jugendstil-Bombe.

Anders als das noble Ambiente es erscheinen lässt, findet sich hier aber durchaus ein gemischtes Publikum wieder, wenngleich natürlich auch nicht alle Sparten vorhanden waren. Passend zur überladenen Innenarchitektur bestellte ich mir ein adäquates Frühstück, Eggs Benedict.

Café Imperial
Na Poříčí 15

http://www.cafeimperial.cz/

Der Gesamteindruck? Ich war nicht das erste Mal und auf jeden Fall nicht das letzte Mal in Prag. Mir gefällt hier eigentlich fast alles. Und jedesmal entdecke ich neue Dinge, neue Orte und natürlich neue Speisen und Getränke. Diesmal war es z.B. sehr kaffeehauslastig und überhaupt sehr lastig, wenn man Essen und Trinken zusammenrechnet. Die Vorweihnachstszeit fordert halt einfach ihren Tribut! Das nächste Mal entdecke ich vielleicht die böhmische Küche für mich, übernachte (wieder) auf einem Botel oder schaffe es mal in ein Museum? Ahoj!

P.S.: Vielen Dank an Lena von Coconut & Vanilla und Taste of Prague für die Tipps!


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