Prächtige barocke Rosen

Von Frauke Döring

Schnäppchen

Wie hätte ich sie nicht mitnehmen können, wenn fünf dieser herrlichen Rosen einen Euro kosten? Eine einzige hat schon schlapp gemacht, die anderen stehen seit einer Woche wie eine Eins in der Vase. Jeden Abend stelle ich sie in den kalten Flur und jeden Morgen sage ich ihnen, wie wunderschön sie sind - da können sie doch gar nicht vor der Zeit verwelken, oder?


Stilvoll

Eigentlich wollte ich sie ganz dicht unter den vollen, schweren Blütenköpfen zusammenbinden und in die Vase stellen, aber irgendwie sah das nicht so schön aus wie in meinem Kopf. Also habe ich die schwarzen Metallvasen wieder von der Fensterbank ins FotoBüro geschlürt, die uralte Kamera aus dem Regal genommen und das Packpapier kunstvoll darunter drapiert. Dazu die nackte Wand - perfekt. Im nachhinein hätte ich einen anderen Untergrund nehmen sollen, aber jetzt ist's, wie es ist. Im wahren Leben stehen sie morgens auf dem Frühstückstisch in der Küche und abends auf dem Buffet, damit ich sie immer im Blick habe.



Mystisch

Eigentlich hatte ich in meinem Weihnachtsurlaub eine Verabredung mit meiner neuen Kamera, uneigentlich hat das nicht geklappt. Die alte Kamera konnte ich blind einstellen, zwei Festbrennweiten hatte ich dafür, mit denen eigentlich jedes Bild nur gut werden kann. Die Neue kann eine Million tolle Sachen, die ich aber leider nicht kann. Ein bisschen rumprobiert habe ich schon in den letzten Monaten, aber so vertraut wie die alte Kamera ist sie mir noch lange nicht. Ich wollte gerne Lowkey-Aufnahmen machen, aber die Bilder sind einfach nur dunkel statt mystisch geworden. Weil ich sie einfach nur unterbelichtet habe, ist das Ergebnis nicht so, wie es sein sollte. Aber der Schönheit der Rosen hat das keinen Abbruch getan. Nur der Wunsch, die Neue besser kennenzulernen, ist jetzt noch ein bisschen größer geworden.



Rituale

Zum Bloggen habe ich mir eine Playlist aus Filmmusik zusammengestellt, die etwas mehr als eine Stunde lang ist. Während ich hier so vor mich hintippe, schweifen meine Gedanken dank der Klaviermusik im Hintergrund immer wieder in einen imaginären Rosengarten ab, wenn ich mir die Bilder ansehe. Gleich ist wieder eine Stunde um, dann mache ich ein paar Minuten Pause und lasse die Playlist danach wieder laufen. Vielleicht nochmal eine Stunde, vielleicht auch weniger. Ich habe mir auch angewöhnt, nur noch am Schreibtisch zu schreiben und währenddessen nichts anderes zu machen. Getreu der Maxime "immer eins nach dem anderen" - und ich kann behaupten, dass das wirklich effektiv ist. Das ist vielleicht auch ein Thema für den Wohlfühlkatalog, was meinst du? Der Wohlfühlkatalog ist übrigens zum Mitmachen gedacht, du kannst zu jedem Kapitel einen Post verlinken, der mit Wohlfühlen zu tun hat. Ob einen alten oder neuen, das ist völlig egal. Wie wär's, wenn wir zusammen am Montag dem 20. das nächste Kapitel aufschlagen, hast du Lust?


Remember me

Orangefarbene Rosen von der Mutter gab es letztes Jahr im Oktober. Und Geburtstagsblumen in Knallfarben im Mai für den Vater. In dem Post sind auch alle anderen Rosenposts verlinkt, so oft gibt es die gar nicht bei mir. Meistens sind sie so schnell hinüber, dass ich es lieber gleich sein lasse. Ein klitzkleines bisschen Deko ist im Februar 2014 eingezogen, Väterchen Frost hat im Februar 2015 genau wie dieses Jahr alles mit feinstem Glitzer überzogen und die Luft in eisige Kälte verwandelt.

Ich mag, dass der Winter wiedergekommen ist, dass es wieder knackig kalt ist und das ein bisschen neuer Schnee liegt. Weil ich den Winter mag, weil ich mag, dass ich es mir dann Zuhause so schön kuschelig machen kann, wenn ich in der kalten Luft unterwegs war und dass noch immer alles ein weniger langsamer vonstatten geht.
Ärgerst du dich über den neuen Wintereinbruch?
Oder genießt du die kalte Zeit bis zum Frühling auch noch?
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