Mit Vermutungen, die naheliegen. Das Blogampelamt im mecklenburgischen Warin habe die Seite wohl abgeschaltet, orakelte einer. Finstere Regierungskreise vermuteten andere hinter der technischen Sperre, die es unmöglich machten, PPQ über die gewohnte Domain www.politplatschquatsch.com zu erreichen. Natürlich stand auch der Bundespräsident zeitweise unter Verdacht: Die"Wulff-Wochen bei PPQ", mit denen die Redaktion die Präsidentendämmerung noch vor dem großen ARD-.Themenabend zum Fastfood-Konzern McDonalds reportage- und collagenhaft begeistert begleitet, hätten wohl im Schloss Bellevue für Wut gesorgt, so dass die Präsidentengarde geschickt worden sei, um die durchaus nicht immer nur jubelnde Protokollseite zu schließen.
Doch das alles ist falsch. Weder wurde PPQ Opfer der angekündigten Aktion Liberalen-Leaks, bei der christdemokratische, rechte und linke Aktivisten gemeinsam Namen und Adressen bekennender Freiheitsfreunde öffentlichen machen wollen, noch war die Rechnung für die Domainverlängerung nicht bezahlt, wie ein Kenner der Anzeigenpreise im weltweiten Datennetz vermutete.
Vielmehr stecken die Zylonen dahinter, unbekannte, grausame Maschinenwesen ohne Moral. Pünktlich zum Martin-Luther-King-Day in den USA, dem Heimatmarkt und Zielgebiet von PPQ, rafften sich bislang unbekannte Domainparkhausbetreiber den überaus wertvollen Markennamen und missbrauchten ihn für ihre eigenen, dunklen Zwecke. Fast 24 Stunden dauerte die Blockade an, die uns erneut daran erinnert, dass wir alle uns hier auf dem “größten Tatort der Welt” bewegen, wie es BKA-Chef Jörg Ziercke so unnachahmlich elegant ausgedrückt hat. Hier, und nur hier, bekommt man die Beute zurück, obwohl der Täter flüchtig bleibt.