PowerDirector – Videobearbeitung mit Android Smartphones und Tablets

Erstellt am 19. April 2016 von Flatpack

Mit Digitalkameras und auch Smartphones ist das Filmen von Videos zum Kinderspiel geworden. Wer ansprechende Videoclips auf YouTube veröffentlichen möchte, braucht aber mehr als nur eine gute Bildqualität. Der Schnitt in der Videobearbeitung sorgt für den professionellen Look. Dies lässt sich mit der richtigen Android App auch auf dem Tablet erledigen.

Wer seine Videos unter Android umfangreich bearbeiten und schneiden möchte, kommt nicht am PowerDirector vorbei. Im Gegensatz zu den meisten anderen Apps kann hier ein echter Videoschnitt mit Timeline vorgenommen werden. Bilder, Audio, Effekte und Titel lassen sich natürlich auch integrieren.



Videoclips auf das Tablet übertragen

Da aufgrund der Displaygröße in den allermeisten Fällen das Tablet zum Einsatz kommt, müssen die Videos natürlich auf selbiges übertragen werden. Dafür gibt es je nach verwendeter Kamera verschiedene Möglichkeiten. Wurde ein Smartphone verwendet, dann können diese mit Bluetooth oder WLAN an das Tablet gesendet werden. Sind die Dateien zu groß, besteht auch die Möglichkeit, die Speicherkarte zu tauschen. Hat das Smartphone keine SD Karte, kann ein USB Kabel verwendet werden. Dafür ist jedoch noch ein OTG Adapter* erforderlich. Dieser kostet keine 2 EUR.

Richtig gute Videos lassen sich mit einer DSLR Kamera erstellen. Wird in dieser eine MicroSD Karte über Adapter verwendet, kann sie in das Tablet gesteckt werden. Aber auch mittels OTG Adapter lassen sich die Clips übertragen. Das setzt natürlich voraus, dass das verwendete Tablet die USB Host Funktion unterstützt.

Sind die Clips schlussendlich auf dem Tablet, kann die eigentliche Arbeit, der Videoschnitt, beginnen.

Neues Videoprojekt erstellen

Das neue Projekt lässt sich mit einem einfachen Klick erstellen. Es müssen keine Mediatheken angelegt oder Ereignisse erstellt werden. Sobald der Name des Projektes eingegebenen wurde, liegt eine leere Timeline vor uns, die jetzt mit unseren Clips gefüllt werden kann.

Clips in die Timeline einfügen und bearbeiten

Das einfach gehaltene Menü links neben der Vorschau hält nur einen Button für Video, Bilder und Audio bereit. Wird dieser angetippt, erscheinen 3 Reiter, die die verfügbaren Medien auflisten. Ein manuelles Suchen im Dateisystem ist in der Regel nicht erforderlich. Wird nun ein Clip markiert, kann er kurz angespielt oder über das „+“ in die Timeline eingefügt werden. Sobald ein weiteres Video oder ein Bild in die Timeline kopiert werden, erscheint ein kleines Fenster zwischen den Clips. Über dieses gelangen wir in die zahlreichen Übergangseffekte. Auch hier wird die gewünschte Auswahl über das „+“ Symbol aktiviert.

Am besten werden erst einmal alle Clips in der gewünschten Reihenfolge in die Timeline kopiert. Danach stehen uns verschiedene Möglichkeiten der Bearbeitung zur Auswahl.

  • Clips kürzen und schneiden
    Das Schneiden und Kürzen können unterschiedliche Aktionen sein. Zwar kann ein Teil des Videos am Ende durch einen Schnitt und anschließendes Löschen gekürzt werden. Viel einfacher ist es aber, wenn er durch Antippen ausgewählt und dann durch die Punkte am Anfang und Ende gekürzt wird. Ein Schnitt kann für besondere Effekte genutzt werden. Wird beispielsweise aus einem 2 minütigen Clip ein einminütiger Zwischenteil durch 2 Schnitte separiert, kann dieser gesondert bearbeitet werden. Ich nutze das ganz gerne, wenn ich den Zuschauer nicht langweilen will und einen Teil des Clips im Zeitraffer durchlaufen lasse.
  • Videoeffekte nutzen
    Die allermeisten Effekte sind in meinen Augen reine Spielerei und eignen sich nicht für YouTube Videos. Aber vielleicht können Sie doch hier und da mal nützlich sein. Dazu wird das „fx“ aus dem Menü gewählt und dann der anzuwenden Effekt. Zuvor muss natürlich ein Clip durch Antippen ausgewählt sein.
  • Cliplautstärke verändern
    Die Tonspuren der Clips und der Hintergrundton können separat bearbeitet werden. Nachdem ein Clip ausgewählt und der Bearbeitungsstift im Menü getippt wurde, kann in der Audio-Konfiguration die Gesamtlautstärke, das Mischungsverhältnis zur Hintergrundmusik und die Ein-/Ausblendung bestimmt werden.
  • Abspielgeschwindigkeit verändern
    Ein Beispiel für eine sinnvolle Änderung der Abspielgeschwindigkeit habe ich bereits im ersten Punkt gegeben. Die ebenfalls unter dem Bearbeitungsstift befindliche Funktion ermöglicht die Beschleunigung oder Verlangsamung eines Clips mittels Schieberegler. Die Geschwindigkeit lässt sich dabei von 1/8 bis zum 8-fachen verändern. Die neue Geschwindigkeit kann per Ease In und Ease Out langsam starten und enden.
  • Clip transformieren
    Das Transformieren ist kein eigenständiges Menü, sondern vielmehr eine Zusammenfassung mehrerer Funktionen meinerseits. Alle befinden sich nach Anwahl eines Clips unter dem Bearbeitungssymbol. Der Clip kann auf eine gewünschte Größe zugeschnitten, 90 Grad gedreht oder gespiegelt werden. Auch ein Duplizieren ist hier möglich.
  • Farbanpassungen vornehmen
    Über die Farbanpassung lassen sich zwar keine falschen Farben (z.B. durch falschen Weißabgleich) korrigieren, aber immerhin die Helligkeit, der Kontrast und die Sättigung. Das ermöglicht, hier und da Sequenzen in Schwarzweiß einzufügen.

Audio einfügen und bearbeiten

Audiospuren lassen sich auf die gleiche Weise wie Videoclips einfügen und bearbeiten. Sie können gekürzt und geschnitten werden. Ein- und Ausblenden ist ebenso möglich wie das Duplizieren und freie Verschieben in der Timeline.

Fotos als Layer (Ebene) einfügen

Auch Fotos können über den ersten Menüpunkt eingefügt werden. Auf diese Weise landen sie direkt neben den Clips in der Timeline und können auf die gleiche Weise bearbeitet werden. Werden sie als Layer (zweiter Menüpunkt) eingefügt, landen sie unterhalb der Clips in einer separaten Spur. Maximal 2 zusätzliche Spuren sind hier möglich. Dort überlagern sie die Videos und können als kurze Zusatzinformationen innerhalb eines Videos dienen. Sie können in der Größe proportional verändert und frei über den Bildschirm verschoben werden. Durch einen beliebigen Transparenzwert lassen sich sich auch als Hintergrund für Titel nutzen. Ich habe mir auf diesem Wege einen transparenten, schwarzen Balken als PNG Grafik erstellt, damit weiße Texte besser lesbar sind.

Titel und Cliparts nutzen

Cliparts sind eine nette Spielerei, die ich aber nicht wirklich nutze. Viel wichtiger sind da die Titel, mit denen ich innerhalb des Videos kurze Beschreibungen platziere. Über las Layer-Symbol im Menü kann ich aus verschiedenen Vorlagen auswählen. Diese lassen sich im Nachhinein durch den Titeldesigner noch vielfältig anpassen. Da sie sich, wie auch Bilder, frei positionieren lassen, können Sie wunderbar übereinander gelegt werden.

Das fertige Video auf YouTube oder Facebook veröffentlichen

Ist das Video komplett bearbeitet und reif für die Veröffentlichung, kann es direkt auf YouTube oder Facebook veröffentlicht werden. Auch eine Übergabe an andere Apps ist auf diesem Wege möglich. Befindet man sich noch in der Bearbeitung, kann das Symbol rechts unten neben dem Speichern-Symbol verwendet werden. In der Übersicht aller Videos wird das gewünschte Video zunächst angewählt und im nächsten Schritt auf Video produzieren getippt. Nach einer kleinen Vorbereitung beginnt die App, das Video zu erstellen. Je nach Länge kann dies einige Minuten dauern. Ist das fertige Video gespeichert, kann noch ein Titel, eine Beschreibung und der Veröffentlichungsstatus eingetragen werden. Alle weiteren Einstellungen erfolgen nach dem Upload im Video Studio von YouTube.

Am besten schaut ihr euch mein Video an, das komplett mit dem PowerDirector erstellt wurde.

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