Teil 3 unseres diesjährigen Weichnachtsspecials - diesmal mit den Sportarten Bogenschießen und Reiten
Wer nicht (mehr) genau weiß worum es bei diesen Portraits geht, der kann im ersten Teil dieser Serie die Einleitung der beiden Autorinnen zum Projekt nachlesen.
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Corina Gall, Ilaria Convertino © 2011
Bogenschießen
an die Spitze wollend, hochsehend zu den Profis, führt mich die Verbissenheit
immer weiter
mit Perfektion und Präzision halte ich den Bogen hoch,
mit geballter Kraft zieh ich auf
Schuss um Schuss
erreicht sein Ziel in weiter Ferne,
stets die goldige Mitte im Visier
Versagen, Analysieren, Abhaken, Weitermachen
der Ablauf, das Einzige, was permanent in meinem Kopf herumschwirrt.
Gewehrschüsse im Hintergrund, Hundebellen, das Rauschen des Baches,
alles beiseiteschieben für die völlige Konzentration. Geschehenes kann ich vergessen,
um dem nächsten Versuch eine neue Chance zu geben
Faszination und Wille zum Erfolg.
Als Dauerkritiker von mir selbst, muss jedes Detail stimmen,
bis zum perfekten Schuss
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Reiten
ein Geruch von Stroh weht mir entgegen, es steigt die Vorfreude auf das, was mir
alles bedeutet.
Mit viel Gefühl setze ich ihm den Sattel auf, ein Zeichen der ungemein engen Beziehung
auf in den Sand,
fokussiert,
zielstrebig,
und diszipliniert,
so kennt mich mein Pferd
wie einen Menschen mit Gefühl behandle ich ihn,
einen Freund, einen Partner zum Arbeiten.
Seine Launen muss ich akzeptieren und mit ihnen umgehen
das Schwebegefühl
auf dem Sattel lässt mich beim Augenschliessen schon fast fliegen
den täglichen Aufwand nehme ich in Kauf, die Geduld zum Arbeiten bringe ich auf,
die Motivation hole ich aus meinem Innern, die Fehler suche ich bei mir selbst
während alle Gedanken bei ihm sind, werden wir während des Trainings
eins,
ein Gefühl, das ich nie mehr missen will
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Nächste Woche folgen 2 weitere Portraits aus diesem Projekt, bleibt also dran!