Porzellanikon - Selb

Von Kultur
Porzellanikon Selb   Adresse: Porzellanikon - Staatliches Museum für Porzellan
  Hohenberg an der Eger / Selb
   Werner Schürer-Platz 1
   95100 Selb
 Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 Uhr bis 17 Uhr.
Montags geschlossen.

Eintrittspreise
 Einzelkarte 5,00 € / 4,00 € ermäßigt
Kombikarte mit dem Porzellanikon Hohenberg a. d. Eger erhältlich:
Erwachsene 6,50 € / 5,00 € ermäßigt
An allen Sonntagen ermäßigter Eintritt 1,00€.

 Selb wird auch als Stadt des Porzellans bezeichnet. Große Namen wie Hutschenreuther und Rosenthal hatten hier ihren Firmensitz. Und auch wenn heute der Großteil der Industrie zusammen gebrochen ist, erinnert in der Stadt und Umgebung noch viel an die Blütezeit des „weißen Goldes“. Dias wichtigste Kulturgut ist das staatliche Museum für Porzellan in Selb und Hohenberg a.d. Eger. Dieser Bericht beinhaltet das Porzellanikon bei Selb. Eingerichtet wurde das Museum in einem 1969 stillgelegten Werk der Firma Rosenthal. Rund 8000qm des Standortes werden heute als Grundstück für drei verschiedene Museen genutzt, nämlich dem europäischen Industriemuseum für Porzellan, dem europäischem Museum für technische Keramik und dem Rosenthal Museum. Ein Rundgang führt durch sechs Hallen mit mehreren Etagen.
Zunächst wird die Herstellung des Porzellans aus den Grundstoffen Kaolin,Quarz und Feldspat erläutert. Dabei wird auch auf die Entwicklung der Herstellungstechnologien eingegangen. Erhaltene Maschinen und Einrichtungen sorgen für ein lebhaftes Bild der Herstellung. Dann erfolgt für den Besucher ein etwas wirrer Gedankensprung, denn der Rundgang führt von alten Filterpressen und Brennöfen plötzlich in die Moderne. Jetzt befindet man sich in dem Teil, in dem die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Keramik gezeigt werden. Von Prothesen über Autoteile bis hin zu Hochspannungsleitungen. Ein bisschen selber ausprobieren darf man hier auch. Wenn man sich darüber einen Eindruck verschafft hat, führt der Rundgang zurück zu Dampfmaschinen. In Halle drei und vier wird einem empfohlen von oben nach unten durchzugehen. Warum hat sich nicht erschlossen, denn auch hier gibt es keinen stimmigen Aufbau der Ausstellung. In diesen Hallen wird sich der Bearbeitung des Porzellans von der Rohmasse bis hin zum fertigen Geschirr oder Figur gewidmet. Dies wird alles sehr anschaulich durch nachgestellte Arbeitsplätze, Bildern und Filmen dargestellt. Infotafeln und Monitore mit Touchscreens sorgen dafür, dass die Besucher rundum informiert sind. Auch das Menschliche kommt nicht zu kurz. Eine Ausstellung über die Porzelliner zeigt das Leben der Angestellten während und nach der Arbeit. Auch Porzellan als Kunst kommt nicht zu kurz, es werden Modelle und Kunstwerke gezeigt die aus Porzellan gefertigt sind. Zu guter Letzt gibt es dann noch eine Ausstellung über die Geschichte der Firma Rosenthal selbst.
Ausgangswert10 Punkte- 1 Punkt für den unlogischen Aufbau
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9 Punkte  Den Aufbau des Porzellanikons hätte man von den Ausgangsstoffen bis hin zum fertigen Produkt logischer gestalten und die technischen Anwendungen ans Ende stellen können. Aber dies ist nur ein kleiner Kritikpunkt eines ansonsten rundum gelungen Museums. Das Thema Porzellan scheint auf den ersten Blick nicht viel als Ausstellung herzugeben aber man wird überrascht von der Vielseitigkeit der Aufarbeitung. Obendrein ist die Anschaulichkeit durch Nachstellungen und Einbindung von Medien gegeben. Wer sich alles intensiv betrachtet, kann schon einen halben Tag im Museum verbringen. Danach sind (fast) alle Fragen zum Thema Porzellan erschöpft.