Portugiesen entschärfen britische Minen in deutscher Ostsee

Von Alexander Kroll

Es geht um Spreng­sät­ze aus dem Zwei­ten Welt­krieg, denen ein Team der "Mer­gul­ha­do­res Sapa­do­res da Marin­ha Por­tu­gue­sa" jetzt nörd­lich der Insel Feh­marn zu Lei­be gerückt ist. Die por­tu­gie­si­schen Mari­ne­tau­cher sind Teil der stän­di­gen NATO-Minen­be­kämp­fungs­ein­heit 1 (SNMCMG1). Der Name der Ope­ra­ti­on: His­to­ri­cal Ord­nan­ce Dis­po­sal, abge­kürzt HOD.

Die Spe­zi­al­auf­ga­be liegt dar­in, alte Spreng­sät­ze, die sich noch auf dem Mee­res­bo­den der Ost­see befin­den, auf­zu­spü­ren, zu iden­ti­fi­zie­ren und zu ent­schär­fen. Wäh­rend ihrer Ope­ra­ti­on, die noch andau­ert, hat die NATO-Ein­heit in der Zeit vom 26. bis 31. August ein altes Minen­feld nörd­lich der stra­te­gisch wich­ti­gen Insel Feh­marn ent­deckt. Es hat­te in Kriegs­zei­ten die Auf­ga­be, die Navi­ga­ti­on in die­sem See­ge­biet zu blo­ckie­ren.

Unter­stützt wer­den die por­tu­gie­si­schen Mari­ne­tau­cher vom deut­schen Minen­jä­ger FGS Weil­heim und des­sen Droh­ne SEAFOX. Die Spe­zia­lis­ten sind prompt fün­dig gewor­den: 26 bri­ti­sche Minen aus dem Zwei­ten Welt­krieg konn­ten sie bei 36 von 43 Tauch­gän­gen in sechs Tagen ent­de­cken.

Sie­ben Mal waren sie in der Lage, die Spreng­sät­ze zu deak­ti­vie­ren. Dies geschah durch kon­trol­lier­te Spren­gung. Eine sol­che Akti­on zeigt das kur­ze Video, das Por­tu­gals Mari­ne zur Ver­fü­gung stell­te.

Noch bis zum 29. Sep­tem­ber blei­ben die por­tu­gie­si­schen Mari­ne­sol­da­ten an Bord des deut­schen Minen­räum­boo­tes und set­zen ihre Mis­si­on zur Siche­rung der Schiff­fahrt im Nor­den Euro­pas fort.