Die Mauern der San Jerónimo Festung in Portobelo sind von der Zeit und Kämpfen gezeichnet
Wer Pirat hört, denkt wohl am ehesten an Jack Sparrow. Verzeihung – Captain Jack Sparrow. Doch lange bevor die Geschichte des “Karibik-Piraten” zum Leben erweckt wurde, machte sich ein anderer Freibeuter einen Namen: Francis Drake. Nach seinen glorreichen Streifzügen durch die Weltmeere, führte er 1596 seine letzte Schlacht, gezeichnet von Krankheit. Der Legende nach soll er in einem bleiernen Sarg auf dem Grund vor der Küste Panamas liegen, vor: Portobelo.
Bereits einige Jahre zuvor wurde Portobelo heimgesucht: 1502 machte niemand geringeres als Christoph Kolumbus mit seinem Schiff im Norden Panamas Halt und nannte den Ort, der ihn so entzückte “Porto bello” – schöner Hafen. Aufgrund seiner strategisch äußert guten Lage, war hier ein wichtiger Umschlagpunkt für Waren wie Gold und Silber, das nach Europa verschifft werden sollte. Dies bleibt zwangsläufig auch nicht von Plünderern wie Piraten unbemerkt. Ende des 16. Jahrhunderts zog es den englischen Freibeuter Francis Drake in die Gewässer vor Panama. Sein Versuch, Panama-Stadt einzunehmen, war jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Da er erkrankte, schaffte er es nicht zurück in seine Heimat England und so wurde Drake von seiner Mannschaft in den Gewässern vor Portobelo bestattet.
Vor den Kanonen der Bastion Casa Fierte de Santiago ankern friedlich Boote
Die Festung San Jerónimo zeugt von den Gefahren, denen Portobelo ausgesetzt war. Dies war allerdings nicht die einzige Anlage, die die Schätze und das Leben in der Stadt schützen sollte. Die Mauern und schweren Kanonen der Bastion Casa Fuerte de Santiago, sollten weitere Schiffe mit unehrenhaften Absichten abhalten und zum Rückzug zwingen. Zischende Lunten, der Geruch von verbranntem Schießpulver und ein ohrenbetäubendes Knallen bevor die schweren Kugeln über das Wasser fliegen und das Holz der Boote zum Splittern bringen. Aber auch das Gemäuer an Land ist mit Einschusslöcher übersät. Die Besitzer der Boote, welche heute vor dem einst mächtigen Wall ankern, mögen sich wie Seefahrer der damaligen Zeit fühlen, sind aber sicherlich froh, dass von den schweren Geschützen keine Gefahr mehr ausgeht.
Der Schwarze Christus, Cristo Negro, steht in der Kirche von Portobelo: San Felipe
Neben der abenteuerlichen Vergangenheit hat Portobelo auch eine mysteriöse. In der Kirche Iglesia San Felipe steht eine schwarze Christusfigur: Cristo Negro. Die Geschichte besagt, dass ein schwarzer Sklave fischte, als er plötzlich eine Truhe im Wasser treiben sah. Als er sie an Land holte und öffnete, traute er seinen Augen kaum: Ein schwarzer Christus. Seit jeher steht die Statue im Inneren der San Felipe und ihr zu Ehren wird jedes Jahr am 21. Oktober ein Fest gegeben. Für diese Prozession strömen Menschen aus ganz Panama nach Portobelo. Cristo Negro wird von der Stelle, an der die Statue an Land gezogen wurde bis Mitternacht zur Kirche getragen.
Wer an diesen Feierlichkeiten teilnehmen oder sich auf die Spuren der Piraten in Portobelo begeben möchte, kann dies auf unseren Reisen Abenteuer Panama, Abenteuer Panama (kurze Version) Anfang 2015 und Ende 2015 / Anfang 2016 und Naturparadiese und der legendäre Panama-Kanal.
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