Alle nah am Wasser gebaut: "Popstars"-Kandidaten auf Ibiza/
Von Günter Verdin/ Das junge Fernsehpublikum scheint der zahlreichen Casting-Shows müde zu sein. Sowohl das RTL-"Supertalent" als auch die Pro7-"Popstars" melden stark gesunkene Einschaltziffern. Die zehnte Staffel von " Popstars" wurde deswegen verkürzt. Nicht die Gesangseinlagen der nett anzusehenden und eben auch nur nett anzuhörenden jungen TeilnehmerInnen werden in Erinnerung bleiben, sondern der Tränenfluss, der sich durch die einzelnen Sendungen schlängelte: dass die Kandidaten gerührt vor Freude oder Selbstmitleid permanent in Tränen ausbrechen, ist längt Teil der Show geworden. Neu ist, dass auch die Juroren abwechselnd losheulen. Zum Heulen schlecht war auch das am Donnerstagabend live aus Berlin-Adlershof übertragene Finale. Es gab viele Leerläufe, vor allem, wenn sich die Jury zur Beratung zurückzog. In diesen Momenten hatte die liebliche, aber gänzlich überforderte Moderatorin das wortschatzkarge Sagen mit Sprüchen wie "Du hast heute die Lady aus dem Sack gelassen" oder : "Alter Schwede, war das geil?" Es ist abzusehen, dass " Melouria", die nun neuformierte Band aus drei Männern und einer Frau , kaum an die Erfolge früherer "Popstars"-Bands wie "No Angels" , "Monrose" oder "Bro'Sis" anschließen wird können. Ob es eine neue Staffel für die Suche nach " Popstars" geben wird, ist hingegen ungewiss. Wenn nicht: wir jedenfalls werden der Show keine Träne nachweinen.