Der 13. Juli steht im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage nicht nur für den Sei-stolz-ein-Geek-zu-sein-Tag (engl. Embrace Your Geekness Day), sondern ehrt seitens unserer US-amerikanischen Nachbarn einen der klassischsten und beliebtesten Kartoffelsnacks überhaupt: die Pommes frites, umgangssprachlich auch kurz und liebevoll Pommes genannt. Konkret wird dieses Datum in den Vereinigten Staaten auch als der sogenannte Pommes-Tag (engl. National French Fry Day) gefeiert. Grund genug, ihn mit in die Liste der kuriosen Welttage aufzunehmen und seine Geschichte mit dem vorliegenden Artikel zu erzählen.
Pommes aus dem Backofen in einer Schüssel.
Wer hat den National French Fry Day erfunden?
Auch wenn ich im Zuge der Recherchen nicht herausfinden konnte, von wem genau dieser Pommes-Ehrentag ins Leben erfunden, seit wann er gefeiert wird und warum sich sein(e) Erfinder ausgerechnet für das Datum des heutigen 13. Juli entschieden haben, so liege ich mit der Behauptung, dass es sich hierbei auf jeden Fall um einen Fan der French Fries gehandelt haben muss, sicherlich nicht völlig daneben.
Darüber hinaus passt dieser Ehrentag der Pommes frites natürlich inhaltlich auch ganz wunderbar zu thematisch verwandten Feiertagen wie dem Tag der Kartoffelchips (engl. National Potato Chip Day) am 14. März, Iss-was-Du-willst-Tag (engl. Eat What You Want Day) am 11. Mai oder dem Tag des Junkfood (engl. National Junk Food Day) am 21. Juli. Dies aber nur als editorische Randnotiz und zurück zu den heute gefeierten Pommes und der Geschichte, wie sie zu ihrem Namen gekommen sind.
Pommes frites mit Ketchup auf einem Teller.
Wie sind die Pommes frites bzw. French Fries zu Ihrem Namen gekommen?
Wie die Pommes zu ihrem Namen gekommen sind, scheint immer davon abzuhängen, wen man dazu befragt. Im deutschsprachigen Raum wird dazu in der Regel auf ein Dokument aus dem Jahr 1781 verwiesen, in dem behauptet wird, dass Pommes frites bereits seit ca. 1680 im Gebiet des heutigen Belgiens bekannt waren bzw. hergestellt wurden. Hier ist allerdings einzuschränken, dass die Authentizität dieses Dokuments von Historikern in Frage gestellt wird. Etwas verlässlicher erscheint in diesem Zusammenhang dann aber die deutsche Kochbuchautorin Henriette Davidis (1801 – 1876), die die Zubereitung von Pommes frites 1845 in ihrem Werk Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche ebenfalls in Belgien, den Niederlanden und Frankreich verortete.
Demgegenüber geht im Englischen – und wir sollten nicht vergessen, dass heute ein US-amerikanischer Feiertag begangen wird – die Bezeichnung French Fries Potatoes wohl auf das Kochbuch Cookery for Maids of All Work von E Warren aus dem Jahr 1856 zurück. Wobei in den USA auch schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts potatoes served in the French manner bekannt waren.
Dies waren aber noch keineswegs die uns heute bekannten Pommes und man geht davon aus, dass diese erst durch die US-amerikanischen Soldaten im Ersten Weltkrieg in Belgien wirklich bekannt wurden bzw. nach deren Rückkehr in den Vereinigten Staaten gelangten. Diese Belgien-Verbindung erklärt dann wohl auch den heute typischen Zusatz French, der auf die offizielle Amtssprache der belgischen Armee, nämlich Französisch, zurückgeht.
Pommes frisch aus dem Ofen auf einem Backblech. Hmmm, hurra für Pommes frites.
Wie wird der Pommes-Tag am besten gefeiert?
Die Antwort ist ja wohl klar. Indem man Pommes isst. Entweder ganz klassisch mit Ketchup und/oder Majo, doppelt frittiert, aus der Tiefkühltruhe oder selber aus frischen Kartoffeln zubereitet. Es schmeckt, was gefällt. In diesem Sinne: Guten Appetit.
Weitere Informationen zum Pommes-Tag in den USA
- Der Eintrag des Oxford Dictionary OED zu French fries (englisch)
- Karen Hess: The Origin of French Fries. In: Petits Propos Culinaires. Journal of Food Studies and food history Nr. 68, November 2005 (englisch)
- Fritten: vom Arme-Leute-Essen zum belgischen Nationalgericht –auf: Belgischer Rundfunk (deutsch)
P.S.: Vielen lieben Dank an meine Eltern, die heute passend zum National French Fry Day tatsächlich auch Pommes zum Mittagessen hatten und mir ein paar Fotos zur Verfügung gestellt haben.