Pommes könnten teurer und kürzer werden

Erstellt am 30. Juli 2018 von Warnowfm

Die anhaltende Trockenheit in ganz Deutschland wird sich in den Friteusen bemerkbar machen: Wegen der Dürre droht eine Missernte bei den Kartoffeln - mit Folgen für Pommes-Liebhaber.

Pommesfreunde dürften die anhaltende Trockenheit und die Hitze bald in ihren Portemonnaies und Pommes-Schalen spüren. Die Industrie schlägt Alarm, warnt vor mangelnder Qualität und Engpässen. Denn gerade übergroße Kartoffeln für die Pommes-Produktion werden knapp.

Missernte droht

Mit der andauernden Trockenheit spitze sich die Lage „dramatisch" zu, heißt es in einer Stellungnahme des Bundesverbands der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK). Schon jetzt werde mit Ernteausfällen bei Kartoffeln von bis zu 40 Prozent gerechnet, berichtete BOGK-Geschäftsführer Horst-Peter Karos. „Wenn kein Wetterumschwung kommt, ist die Missernte da", sagte Karos.

Kartoffelpflänzchen unter Stress

Bei der Dürre geraten die Kartoffelpflanzen unter Stress. Dann wachsen sie nicht weiter und die Knollen bleiben klein. Künstliche Bewässerung sei nicht überall möglich und bringe wenig, so die Mitteilung weiter. Vor allem Kartoffeln in Übergröße, wie sie für Pommes gebraucht werden, seien auf vielen Äckern kaum oder gar nicht vorhanden.

„Es wird von Tag zu Tag kritischer", meinte auch der Analyst des Agrarmarkt-Informationsdienstes AMI, Christoph Hambloch. „Die frühen Kartoffelsorten sind noch glimpflich davongekommen, alles was folgt, leidet extrem unter der Hitze." Schon jetzt lägen die Kartoffelpreise trotz einer guten Ernte 2017 deutlich über dem Vorjahresniveau.

Importe helfen kaum bis gar nicht

Da auch die deutschen Nachbarländer von der Dürre betroffen seien, könne das Problem nicht durch Import gelöst werden. Und Kartoffeln aus Nicht-EU-Ländern seien nicht nur teuer, sie können wegen des Schutzes vor Kartoffelkrankheiten auch nur sehr eingeschränkt importiert werden, sagt BOGK-Chef Karos.