Eine englisch sprechende Frau in der Apotheke:
„Do you have this?“ und hält mir ein leeres Blister entgegen.
Ich nehme es und untersuche es neugierig – amerikanische Medikamente sind gelegentlich ein bisschen wie Überraschungspakete – die scheinen dort im Gegensatz zu hier noch stark auf Kombinationspräparate zu setzen. Manchmal wirklich erstaunliche Kombinationen, die nicht immer viel Sinn machen.
Gut, das ist es in dem Fall nicht. Auf dem Blister steht Benadryl. Das sagt mir sogar etwas, das ist ein Mittel gegen Allergien.
Zur Kundin (in englisch): „Das Mittel gibt es nicht in der Schweiz – aber ich schaue, ob es etwas mit dem selben Wirkstoff gibt“
Etwas googeln zeigt mir, dass der Wirkstoff (sogar Einzahl) Diphenhydramin ist.
Oh. Ja. Antihistamin. Ich lächle etwas, als ich mich wieder der Kundin zuwende.
„Es gibt den Wirkstoff hier – er wird allerdings bei uns nicht als Antiallergie-Mittel gebraucht ... sondern als Schlafmittel.“
Das ist eigentlich ursprünglich die Nebenwirkung gewesen, die man hier zur Hauptwirkung gemacht hat – vor allem, weil es inzwischen Allergiemittel gibt, die das nicht mehr so machen. Oder zumindest nicht mehr so stark.
„Ich kann ihnen das trotzdem geben. Es ist auch gegen Allergien wirksam – oder ich kann ihnen etwas anderes empfehlen, das gleich wirksam ist und nicht so müde macht“
Sie hat dann die zweite Option gewählt und von mir ein Loratadin bekommen.
Allergien sind im Moment sowieso wieder ganz gross. Nicht nur Pollenallergien, sondern dieses Jahr auch Sonnenallergien – was meiner Meinung mit dem versch... März zusammenhängt, den wir praktisch Sonnenlos verbracht haben – und jetzt gehen wir noch Sonnen-un-gewöhnter als sonstige Frühlinge an die Sonne. Wenn sie denn mal da ist.