Klagenfurt – Ein Arsenal an funktionstüchtigen Kriegswaffen hat die Polizei bei einem Kärntner Polizeikommandanten gefunden, berichtet die “Kronenzeitung”. Der Mann wurde vom Dienst suspendiert und muss sich vor einem Geschworenengericht verantworten. Polizeiintern wird ein Disziplinarverfahren eingeleitet. “Die Disziplinarkommission wird aber erst eine Entscheidung treffen, wenn es ein rechtskräftiges Urteil gibt. Bis dahin ruht das Verfahren”, erklärt Landespolizeikommandant Wolfgang Rauchegger. Ob der Beamte aus dem Polizeidienst entlassen wird, ist derzeit noch offen.
Vom Grund des Wörthersees
Rund eine Tonne an Kriegsmaterial fanden die Ermittler
Zufällig auf die Spur gekommen
Bei der Polizei ist man fassungslos. “Der Kollege ist völlig unbescholten, hat stets gute Arbeit geleistet und war in keiner Weise auffällig”, sagte Rauchegger. Auf die Spur gekommen ist man ihm durch die Suche nach dem Unbekannten, der Phosphorgranaten in einem Teich in Klagenfurt versenkt hat. Am 21. August wurde einer der vier Behälter undicht und der Phosphor begann zu brennen und löste einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei aus. “Bei den Ermittlungen in dieser Causa haben wir Hinweise erhalten, die schließlich zu dem Polizeikommandanten geführt haben”, erklärte LVT-Chef Helmut Mayer. Mit den Brandsätzen hat der Polizist aber nichts zu tun.
Vergehen: Ansammeln von Kampfmittel
Die Ermittlungen seien noch lange nicht abgeschlossen, erklärte der Leiter der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Gottfried Kranz. Der Mann wird sich wegen Verstoßes gegen das Kriegsmaterialgesetz und wegen des Vergehens des Ansammelns von Kampfmitteln verantworten müssen. Letzteres Delikt ist mit einer Strafdrohung von bis zu drei Jahren Haft versehen und muss von einem Geschworenengericht verhandelt werden. Verstöße gegen das Kriegsmaterialgesetz können mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. (APA)
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