bereits zum zweiten mal innerhalb weniger tage wurden willkommene (vulgo flüchtlinge) am salzburger hauptbahnhof aus zügen heraus “aufgegriffen”, also von der polizei in das polizeianhaltezentrum gebracht.
letzte nach 96, vor ein paar tagen 84 willkommene (vulgo flüchtlinge), die eigentlich nach münchen reisen wollten, wurden aufgrund der tatsache, dass sie offensichtlich auf der flucht seien, an ihrer weiterreise gehindert.
abgesehen davon, dass solches selbst aus reaktionärer sicht keinen sinn macht, weil es immer noch mehr willkommene (vulgo flüchtlinge) sogar gegen ihren ausdrücklichen willen in unserem land hält, konzentriert sich nach medienberichten nun die polizeiarbeit auf die “fahndung nach schleppern”. (siehe ORF salzburg)
der inzwischen leidlich bekannten spruchpraxis mancher folgend dürfte die fahndung keine fünf minuten dauern. will die polizei die schlepper_innen gar nicht verhaften?
wer willkommene (vulgo flüchtlinge) von einem staat (in diesen fällen ungarn) in einen anderen staat (in diesen fällen deutschland) transportiert und auch dafür noch geld nimmt, müsste in der logik der fremdenfeindlichen rechtsdenker_innen den tatbestand der “schlepperei” mehr als erfüllen. nichts anderes tun zahlreiche fluchthelfer_innen bei vollem risiko, erwischt zu werden.
bei den zügen aus ungarn ist es offensichtlich ganz anders. hier werden weder die schlepper_innen, deren helfer_innen, lokführer_innen noch die fahrzeuge beschlagnahmt, hier begnügen sich die behörden mit der verhaftung der willkommenen (vulgo flüchtlinge). dabei haben alle gültige nachweise über das den schlepper_innen übergebene geld (vulgo tickets) vorweisen können!
wieder einmal zweierlei mass.
polizei lässt schlepperorganisation entkommen!
ps. fluchthilfe ist eine ehrenvolle aufgabe.
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foto: bernhard jenny cc licence by nc