Datendiebe warnen vor anderen Datendieben
Wir leben in einem Staat, der kein höheres Interesse zu haben scheint, als möglichst alle Daten seiner Bürger entgegen dem Grundgesetz zu sammeln – man könnte sie ja mal irgendwann gegen die Bürger verwenden.
Gerade erst heute hat der Bundestag ein neues Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung beschlossen, obwohl diese anlasslose Speicherung von Daten unbescholtener Bürger sowohl vor dem BGH als auch vor dem EuGH komplett durchgefallen ist – das interessiert diese Datendiebe von Politikern aber offenbar nicht die Bohne!
Zum Schutz vor Pädophilen sollen nach Ansicht des merkwürdigen „Fachmannes für Social Media“ von der Polizei Hagen keine Bilder von Kindern mehr ins Netz gestellt werden – völlig egal, ob das Kind nackt oder angezogen ist und ob das Foto als Posing-Bild taugt oder nicht.
Einig mit sich selbst ist die Polizei dabei aber eher nicht, denn der Sprecher des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen, Frank Scheulen, erklärt die Eltern erst einmal mit den Worten „Eltern, die nicht so netzaffin sind, kennen vielleicht die Folgen ihres Handels nicht“ für blöd.
Dann differenziert er aber doch noch mit der Feststellung, man solle „die Kinder lieber beim Herbstspaziergang von hinten fotografieren und so ein neutrales Bild einstellen“.
Packt Eure Kinder in eine Burka
Selbst das Einpacken der Kinder in eine Burka zum Fotografieren fürs Internet ist bei dieser Denkweise kein vollkommener Schutz.
Schließlich laufen die Kleinen ja auch der Öffentlichkeit herum, und wenn jemand mit dem Smartphone ein Foto macht, kriegt man das ja auch kaum mit.
Prinzipiell leben wir doch in einem Rechtsstaat, in dem das erlaubte Handeln durch Gesetze geregelt ist.
Wenn dann so ein Polizeikasper mit der Aufgabe, dem Recht Geltung zu verschaffen, überfordert ist, sollen die Bürger also selbst unter Aufgabe aller Rechte dafür sorgen, dass Pädophile keine Kinderfotos mehr bekommen, indem sie keine Fotos ihrer Kinder mehr ins Netz stellen?
Das Problem zu Ende gedacht
Den Verwandten und Freunden könnte man die Kinderfotos zwar im Album weitergeben, aber was ist, wenn das mal verloren geht?
Und kommen nicht die meisten pädophilen Straftäter aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis? Achten Sie besser auf verdächtige Flecken auf den Fotos, wenn Sie das Fotoalbum zurückbekommen…
Da sollte man doch besser erst gar keine Fotos von den Kindern machen. Die wollen ja auch nicht wissen, wie sie als Kinder ausgesehen und was sie gemacht haben, als sie klein waren, wenn sie erst mal erwachsen sind, oder? Wer braucht schon eine Erinnerung an den Geburtstag oder den Besuch im Fantasialand?
Dann gibt es aber immer noch das Problem, dass andere unerlaubt Fotos von den Kindern machen könnten. Das lässt sich zwar nicht verhindern, aber mit einer Burka kann man jedes unerlaubte Foto für Pädophile unbrauchbar machen.
Die Frage ist nur, ob die Kinder eine Burka zum Spielen anziehen wollen – und ob die anderen Kinder bereit sind, eine „Schleiereule“ mitspielen zu lassen…
Die Endlösung
Es gibt auch eine sichere, hundertprozentige Lösung für das Problem: Vielleicht sollten potentielle Eltern keine Kinder mehr zeugen, dann können deren Fotos auch nirgends kursieren. Fragt sich nur, wer dann die Rente für die Eltern finanzieren soll.
Allerdings könnte man nach dieser Logik auch eine gute Tat vollbringen, indem man alle Menschen tötet – dann könnten sie nämlich nicht mehr krank werden. Dieser Vorschlag ist zwar auch rentenschädlich, bei konsequenter Umsetzung gibt es dann aber keine Geschädigten mehr.
Genug mit dem Spinnen von kranken Fäden.
Es wird Zeit, dass diese Beamten endlich das machen, wofür sie bezahlt werden, nämlich Straftäter wie Pädophile verfolgen, anstatt die Freiheit der Bürger in unserem Land durch solche hanebüchenen Vorschläge vom „Social Media-Kommissar“ einzuschränken.