Politisch korrekte Sauerei: “Schweinchen Babe” muss gehen

Der Umgang mit dem Islam bleibt ein Thema für den “Klodeckel”. Seit dem Massaker von Paris rennt die Politik wie ein kopfloses Huhn umher und überbietet sich in Solidaritätsbekundungen für Muslime. Nur wenige Tage wollten Europas Trauermarsch-Schwindler Charlie Hebdo sein, seither aber vor allem Mohammed. Ganz eifrige Verfechter des medialen PI-Theaters glauben sogar, nun müsse man die westliche Welt von allem befreien, woran der Islam möglicherweise Anstoß nehmen könnte. Politisch überkorrekt wird nicht nur darüber fabuliert, Karikaturen zu verbieten, die religiöse Gefühle verletzen könnten, sondern vor allem darüber, den Islam stärker zu hofieren, als dies bisher ohnehin schon der Fall war: Noch mehr Entgegenkommen in Schule und Beruf, stärkere politische Unterstützung und größere Nachsicht gegenüber seiner Empfindlichkeit. Dabei wäre all dies nach den Sonntagsreden der Politik doch gar nicht nötig. Wenn der Islam sich so problemlos in die jüdisch-christliche Kultur einfügt, warum dann das ganze Aufhebens? Warum überhaupt einer Religion solches Gewicht geben und sie zum Thema sämtlicher Politikfelder machen? Tun wir das für Buddhisten, Christen, Juden oder Hindus?

Der Islam gehört nicht zu Deutschland, wie auch das Christentum nicht zum Orient gehört. So wie Indios nicht zu Russland gehören und Aborigines nicht zu Norwegen. Das ist auch gar nicht schlimm, solange sich die Gäste und Zuwanderer in die neue Heimat integrieren und bereit sind, die dortigen Gepflogenheiten nicht nur zu tolerieren, sondern anzunehmen. Oder sie bleiben zuhause, weil sie nur dort ihre religiösen und sonstigen Rituale so pflegen können, wie sie es möchten. Hier liegt nämlich der Schlüssel in der Debatte: Was im gesellschaftlichen Zusammenleben im Kleinen völlig normal ist, dass nämlich das Yuppie-Paar nicht ins alternative Punk-Viertel einer Stadt zieht, soll im Großen übers Knie gebrochen werden. Da muss auf Biegen und Brechen dafür gesorgt werden, dass Neuankömmlinge am Zuzugsort genauso weiterleben können wie in ihrer alten Heimat. Das ist nicht nur unrealistisch, sondern vor allem dumm. So haben die Multi-Kulti-Träumer genau jene Konflikte geschaffen, die sie heute zu lösen versuchen. Und die Anschläge von Paris machen wieder einmal deutlich, wie naiv es ist, zu glauben, der Herrschaftsanspruch des Islam erlaube auf Dauer eine friedliche Koexistenz mit den übrigen religiösen und nicht-religiösen Gruppen westlicher Gesellschaften.

Da wird es wenig nutzen, sich mehr und mehr an die Überzeugungen des Islam anzupassen. Wer glaubt, er nutze dem gesellschaftlichen Frieden, indem er die Säuberung der Sprache und die Eliminierung nicht-muslimischer Symbole fordert, spielt Radikalen lediglich in die Hände. Dies gilt auch für die Oxford University Press, einen britischen Verlag, der im Wochenverlauf verkündete, alles aus seinen Kinderbüchern zu entfernen, was mit Schweinen zu tun hat, um die Gefühle von Muslimen und Juden nicht zu verletzen. Keine Würstchen mehr, keinen Bilder von süßen Ferkeln auf Bauernhöfen, und auch das typische englische “Sauwetter” gibt es wohl dann nicht mehr. Es ist gut, dass Großbritannien noch vernünftig tickt. Hierzulande wäre die Welle der Begeisterung kaum zu stoppen gewesen. Bei den Nachbarn von der Insel war das Unterfangen aber schnell vom Tisch: Jüdische und muslimische Verbände verurteilten den Vorstoß als “absoluten Quatsch”. Schon einmal hatte vor mehr als zehn Jahren eine englische Grundschule für Aufsehen gesorgt: Unter dem Eindruck des “11. September” verbannte sie alle Kinderbücher mit Schweinchen-Texten. Wie wenig dies die Religionskrieger besänftigt hat, wissen wir nicht erst seit Paris.


Tagged: Islam, Muslime, PI, Religion, Schweinefleisch

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