George ist einer unserer nettesten Nachbarn und er ist Afro-Amerikaner.
Auf die Frage, ob es denn für ihn diskriminierend wäre, einen Schaumkuss als Negerkuss oder Mohrenkopf zu bezeichnen, hat er nur gelacht.
“Das hat mit Diskriminierung erst dann was zu tun,” meinte er, “wenn ich nicht sofort einen bekomme!”
Diskriminierung
Das sehen momentan einige der deutschen Sittenwächter nicht so.
Sie kreiden ganz besonders in Kinderbuchklassikern, wie “Jim Knopf” oder “Die kleine Hexe” rassisistsche, diskriminierende Inhalte an.
Der kleine Jim Knopf, der als Findelkind auf einer Insel mit 2 Bergen heranwächst, sollte nach ihrem Willen nicht mehr als “Negerbaby”, sondern geschwurbelt als “Säugling mit schwarzer Hautfarbe” bezeichnet werden.
Zugegeben gibt es in den heißgeliebten Pippi Langstrumpf Büchern schon sehr eigenartige Passagen über die Lügen, die Menschen im Kongo so verbreiten.
Ganz nebenbei sind auch die aus Belgien stammenden Comics “Tim und Struppi” stellenweise sehr daneben, ich denke da spontan an den Band “Tim im Kongo”.
Aber einen Kühlschrankflüsterer, wie den Axel Hacke als Rassisten zu beschimpfen, weil sein Bestseller dem Namen “Der weiße Neger Wumbaba” trägt, geht meines Erachtens ein bisschen weit!
Auch wenn ich der Meinung bin, dass in modernen Veröffentlichungen eine gewisse politische Korrektheit eingehalten werden muss – dieser Buchtitel entstammt einem Verhörfehler.
Bin ich ein heimlicher Rassist?
Vielleicht bin ich ein heimlicher Rassist und habe es bloß noch nicht gemerkt.
Denn natürlich habe ich als Kind Pippi Langstrumpf und die kleine Hexe verschlungen und den Jim Knopf habe ich in den Fernsehsendungen der Augsburger Puppenkiste geliebt.
Und ich esse Negerküsse und Mohrenköpfe, allerdings sind mir auch Schaumküsse und Köhlerküsse, mit denen schließlich auch ein gesamter Berufsstand, nämlich der der armen Köhler verunglimpft wird, nicht fremd.
Darf ich mich eigentlich noch trauen, in einem Gasthaus ein Zigeunerschnitzel zu bestellen?
Oder wäre ein Sinti-und-Roma-Schnitzel die korrekte Wahl?
Politisch Korrekt
Die Pop-Diva Madonna hat einmal gesagt, dass es nichts Langweiligeres gäbe, als “Political Correctness”.
Und ich bin selten mit ihr einer Meinung.
Außerdem vermute ich, dass Politische Korrektheit für viele Menschen eine Alibifunktion einnimmt.
Hinter der kann man sich verstecken und so tun, als wäre man wirklich voll tolerant und hätte keinerlei Vorurteile gegen Farbige, Juden, Türken, Männer oder Frauen.
Und das Herumstochern in jedwedem politisch inkorrekten Fauxpas lenkt ab von der eigenen bösen rassistischen und diskriminierenden Gedankenwelt.
Aber:
Der kleine Jim Knopf ist vielleicht schwarz, weil er ein Negerbaby ist.
Aber er wird geliebt und er hat sofort einen Job bekommen!
Foto: Politisch nicht korrekter Negerkuss oder Mohrenkopf ©Sabienes
Text: Politisch korrekt ©Sabienes